Ist klar im Vorteil ! Ich gehöre leider nicht zu denen die da durchblicken .
Aber mal weiter gesponnen es könnte durchaus etwas dran sein das wer Interesse an s&o agrar hat.
Hallo Börsianer,
meine Papiertonne wurde noch nicht geleert und ich will gerne einen konstruktiven Beitrag leisten. Zur Erinnerung,auch ESCOM kam so an die Börse (Hach)
-------------------------------------------------- Börsengang einmal anders: Wer eine notierte AG kauft,ist schneller am Markt -Chancen für risikofreudige Anleger
Was ist ein Börsenmantel? Ein Börsenmantel ist eine Aktiengesellschaft ohne operatives Geschäft,die nur noch Ihre Immobilien und Anlagen verwaltet. Dazu zählt mancher Konkurswert.
Erfolgreich (seit Mai 94) RSE +8500% ex Rintel-Stadthagener Eisenbahn AG,heute:Immobilien
Gold-Zack+5800% ex Gold-Zack-Werke, AG für Kurzwaren heute:Neuemmissionengeschäft
WCM+900%ex Württembergische Cattungmanufaktur, heute:Beteiligungen
Werte mit Phantasie: Baumwollspinnerei Gronau, Ravensberger Bau Beteiligungen, Vogtländer Baumwollspinnerei
Mehr und mehr Firmen drängen auf deutsche Börsenparkette. Die Kandidaten müssen sich mit vielen neuen Begriffen vertraut machen:Konsortial-Führung,Public-und lnvestor-Relations, Berichterstattungspflichten und Bookbuilding-Verfahren. Dabei gibt es neben einer Erstnotiz (Fachbegriff lnitial public offering)noch ein Hintertürchen, ein Unter- nehmen zu plazieren:der Kauf eines sogenannten Börsenmantels. Auch Anleger,die risikofreudig sind, können profitieren.
Das Hintertürchen: Es wird eine bereits börsennotierte Gesellschaft erworben die ihr operatives Geschäft weitgehend eingestellt hat. Anschließend überführt der Käufer seine Geschäftstätigkeit in die alte AG. Der Wert erhält Phantasie, in aller Regel steigt der Kurs.
Daß beim Mantel-Börsengang der ursprüngliche Sinn einer Plazierung, die Beschaffung von frischem Kapital,entfällt, ist für viele Käufer nicht relevant Denn es locken Vorteile, zum Beispiel Schnelligkeit. Kann ein -normaler- Börsengang be- stenfalls in sechs bis neun Monaten vollzogen werden, ist das Going-public mit Hilfe einer Hülle in wenigen Wochen möglich.
Das ist vor allem angesichts des derzeitigen Neuemission-Staus ein wichtiger Aspekt. 1996 wurden an deutschen Börsen 20 neue AGs notiert,1997 waren es 32,1998 bereits 80. In diesem Jahr drängen mehr als 100 Firmen auf das Parkett.
Dagegen ist das Geschäft mit Mänteln noch ein Spezialgebiet, die Zahl der AGs,die aus alten Börsenmänteln hervorgegan- gen sind,liegt derzeit nur bei rund 40,darunter allerdings so erfolgreiche Firmen wie Gold-Zack, WCM und RSE.
Wer einen Börsenmantel erwirbt, ist zudem nicht auf die Nachfrage seiner Aktien angewiesen."Denn oftmals weist der Käu- fer eines Mantels noch keine börsenfähige Geschäftstätigkeit nach",so Olaf Hein,Vorstand der Sparta Beteiligungen AG. Bei- spiel: Die aus dem Börsenmantel der Brauhaus Amberg AG hervorgegangenen Firma net.IPO. Die Ankündigung einer Gschäftstätigkeit als Internet-Makler genügte,um den Kurs dramatisch in die Höhe zu treiben.
Für Börsenmäntel ist die derzeitige Marktsituation denkbar günstig,der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Denn selbst alteingesessene Gesellschaften, deren Geschäfte leicht vermittelbar sind und die ertragreich arbeiten, können nicht mehr von einem erfolgreichen Börsengang ausgehen. Viele Anleger sind von der Emissionsflut übersättigt, manche Neuemission wurde schon abgeblasen oder verschoben. Beispiele sind ADS Anker AG (Kassensysteme) oder Schmitz Cargobull AG (Sattelauflieger).
Vorteilhaft sind Börsenmäntel auch für Gesellschaften, deren Konzept für Anleger und Analysten nicht leicht nachvollzieh- bar ist. Sind Anleger und Analysten nicht überzeugt und die Nachfrage nach Aktien nicht ausreichend, ist der Börsengang ge -fährdet und der Ruf der Firma schnell ruiniert.
Spezialisiert auf das indirekte Going-public ist die Sparta Beteiligungen AG. Der bankenunabhängige Finanzdienstleister aus Hamburg gilt als Marktführer der kleinen Branche. Sparta-Vorstand Olaf Hein nennt Nachteile.
So hat der Käufer eines Mantels keine Emissionskosten (normaler weise sechs bis acht Prozent des Emissionsvolumens) zu tragen, doch der Erwerb einer notierten Gesellschaft ist kapitalintensiv. Zum Kaufpreis (Transaktionskosten) muß in aller Regel ein Mantelzuschlag gezahlt weden. Hein:"Das Tansaktionsvolumen liegt meist zwischen fünf und 35 Millionen Mark. Der eigentliche Mantelzuschlag liegt im einstelligen Millionenbereich."
Außerdem müssen eventuelle Altlasten übernommen werden. Der Prüfüngsaufwand bei Haftungsrisiken,wie etwa Grundstücksverseuchungen oder Pensionsansprüche,ist hoch. Auch werden Verlustvorträge der AG steuerlich nur noch in geringem Umfang anerkannt.
Um einen Mantel erfolgreich zu reaktivieren, sind zudem Spezialkenntnisse im Steuer-und Gesellschaftstrecht nötig. „Der Beratungsbedarf liegt nicht nur in der professionellen Durchführung des technischen Ablaufs,sondern auch in der Identifizierung und sorgfältigen Prüfüng der Eignung einer Gesellschaft für die beabsichtigte neue Geschäftstätigkeit, so Hein.
Der Sparta-Vorstand und sein Kollege Philip Moffat bringen viel Erfahrung mit:Sie sind seit Anfang der 9Oer Jahre im Geschäft mit Börsenmänteln tätig. Marktkreisen zufolge befindet sich Sparta derzeit in Verhandlungen zur Ubernahme von mindestens drei Mantelgesell- schaften. Dem"Spezialwerte-Report" zulfolge sollen sechs weitere Mäntel aus dem Bestand der WCM AG durch Sparta weitervermittelt werden.
Anleger mit hoher Risikofreude können profitieren, wenn sie frühzeitig bei einem Börsenmantel einsteigen. Dabei ist aller- dings Vorsicht geboten:"Fast alle Börsenmäntel sind überbewertet", sagt Olaf Hein.
Zudem ist nicht immer klar, welche neue Geschäftstatigkeit hinter einer Ubernahme steht. Clevere Investoren studieren den Bundesanzeiger, um zu erfahren, ob eine vor sich hin schlummernde Gesellschaft wachgeküßt werden soll.
Tip:Wenn ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwi- schen einem Konzern und einer Tochtergesellschaft gekündigt werden soll muß die Einladung für die dafür notwendige Hauptversammlung mindestens vier Wochen vorher im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Die Kündigung dieser Verträge macht den Verkauf einer Aktiengesellschaft erst mög- lich und ist daher ein erster Hinweis auf die Entstehung und mögliche Übernahme eines Börsenmantels.
Quelle:WAMS 23.05.99 S.70
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