Wer erinnert sich nicht gerne zurück an die Straßenschlachten in Ostberlin oder das brennende Moskau? Damals, als die unterdrückten Freigeister und Gerechten all ihre aufgestaute Wut in tieffliegende Pflastersteine und aufblitzende Feuerzeuge packten. Montags war Chaostag, die Zeit mal ordentlich, aber so richtig ordentlich aufzumucken. "Nieder mit den Irren aus dem Ganz Nahen Osten" titelte die freie Presse. Die Falken aus nah und fern forderten militärische Schritte angesichts der nun wachsenden Gefahr, Moskau würde mit Hilfe der im Steppenboden verbuddelten Massenvernichtungswaffen die Luxemburger in die Alpen treiben. Der allwissende Ariva-User zeigte sich wie stets zurecht und zutiefst empört. Die westdeutschen Brüder und Schwestern zündelten - keiner kann das besser als sie - solidarisch mit. Starteten, die Teelichter gleich im Schrank liegenlassend, stern- und ringförmig, stets ein sicheres Gespür dafür das Richtige zu tun, voll durch. Fackeln im Sturm.
Ein friedlich besonnenes Handeln hätte den Umbruch des Ostblocks, diese Sternstunde der Menschheit, nur um weitere unnötige Wochen hinausgezögert. Und die Geschichte weist eindeutig nach - die Erfahrung lehrt eben -, dass gewalttätige Umbrüche immer die besseren Machthaber hervorbrachten. Das liegt schon in der Natur der Sache, also in der Wahl der Mittel begründet.
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