Das Judentum (Die Entstehung und Geschichte) Die meisten Juden, nämlich 5,9 Millionen, leben heute in den USA. In Israel selbst dagegen wohnen 'nur' gerade 4,6 Millionen Menschen mit jüdischem Glauben. (Daher auch keine Nahostlösung)
In ihrem Selbstverständnis sind sie Nachkommen des biblischen Patriarchen Abraham, welcher als Stammvater der Juden gilt. Abraham zeigte Vertrauen zu einem einzigen Gott, nämlich Jahwe, obwohl er in einer Zeit lebte, in der es von polytheistischen Religionen nur so wimmelte. Abraham soll sogar dazu bereit gewesen sein, seinen geliebten Sohn Isaak seinem Gott zu opfern. (Ein Jude ist somit ein blutlicher Nachkomme seiner Stammesväter)
Als eigentlicher Stifter der israelitischen, jüdischen Religion gilt jedoch Moses, welcher Mitte des 13. Jahrhunderts v.Chr. lebte. Laut dem Alten Testament führte Moses das israelische Volk aus der Sklaverei in Ägypten hinaus. Als die Juden am Roten Meer ankamen, teilte sich das Wasser und sie konnten unter der Führung von Moses das Meer trockenen Fusses durchqueren. Als die ägyptische Armee den Juden durch das geteilte Meer folgen wollte, starben sie alle durch das zurückfliessende Wasser.
Mit 'Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus der Knechtschaft in Ägypten geführt hat, du sollst keine anderen Götter neben mir haben', beginnen die 10 Gebote, die Moses auf dem Berg Sinai von Jahwe erhalten hatte. Diese auf Steintafeln geschriebenen Gebote führten die Israeliten in einem Kasten, der so genannten Bundeslade, immer mit sich herum.
Das biblische Gesetz und damit die vornehmste Offenbarungsurkunde für die Juden ist heute die Thora. Sie bezeichnet die zusammengefassten 'Fünf Bücher Moses' namens Genesis, Exodus, Leviticus, Muneri und Deuteronomium. Für den jüdischen Glauben ist die Thora der ewige Quell, aus dem heraus der Glaube im täglichen Dienst Gottes lebendig wird. Denen, die das Gesetzt einhalten, gilt die Verheissung Gottes.
Der Talmud, hebräisch für 'Studium/Lehre', ist das religiösrechtliche Literaturwerk der Thora. Der Talmud ist gegliedert in Halacha und Haggada. Unter Halacha versteht man den religiösrechtlichen und verbindlichen Teil, unter Haggada den erzählenden Teil des Talmuds mit ethnischen Lehren, Weisheitssprüchen oder auch Gleichnissen. Jene Juden, welche strenggläubig die 613 Regeln des Talmuds und die darin befindlichen 10 Gebote, welche auch die Christen kennen, befolgen und danach ihr ganzes Leben ausrichten, bezeichnet man als orthodoxe Juden.
Von der Eroberung Judäa im Jahre 332 v.Chr. durch Alexander der Grosse, über die Plünderung Jerusalems 70 n.Chr. durch die Römer unter Kaiser Titus, bis zur bekannten Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, wurden die Juden immer wieder verfolgt und bekämpft. Und seit der Proklamation Israels zum unabhängigen Staat am 14. Mai 1948, herrscht erst recht kein Frieden mehr im gelobten Land, denn bereits einen Tag später begann der erste israelisch-arabische Krieg.
Wie in jeder Religion, kennt man auch im Judentum verschiedene Feiertage. Im Herbst feiert man das Neujahrsfest 'Rosch Haschana' dann folgen 10 Tage der Busse, welche mit dem Bettag ‚Jom Kippur’ enden. Das achttägige Lichterfest im Dezember nennt sich ‚Chanukka’. Dabei wird täglich eine Kerze mehr am bekannten achtarmigen Chanukkaleuchter angezündet. An der Bar-Mizwa 'Sohn der Pflicht' oder der Bat-Mizwa 'Tochter der Pflicht’, werden 13 Jahre alte Jungs bzw. 12 Jahre alte Mädchen für religionsmündig erklärt.
Der siebte Tag ist heilig. Er fällt bei den Juden auf den Samstag und heisst Sabbat. Der Sabbat beginnt eine Dreiviertelstunde vor dem Eintritt der Dunkelheit am Freitagabend und dauert bis am Samstagabend. In dieser Zeitdürfen die Juden nichts arbeiten, nicht schreiben, nicht rauchen, ja nicht einmal Licht einschalten. Natürlich soll man in dieser Zeit auch niemanden für sich arbeiten lassen.
Bekannt sind vom Judentum auch die speziellen Speisevorschriften. Die Juden teilen die Speisen in koschere, also rituell reine und somit geniessbare, und trefe, also ungeniessbare Kost auf. Beim Fleisch wird darauf geachtet, dass es durch Schächtung, eine spezielle Schlachtmethode, gewonnen wird. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass man im jüdischen Glauben auf keinen Fall 'Fleischiges' und 'Milchiges' zusammen kochen oder essen darf. Somit darf Fleisch nicht in der Butter, sondern nur im Öl gebraten werden. Fromme jüdische Familien besitzen sogar zwei vollständige Sätze des Kochgeschirrs, damit 'Fleischiges' und 'Milchiges' nicht im selben Topf zubereitet werden müssen.
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