Die Zahlen für das Jahr 2010 haben sich gegenüber den Vorjahren leider nicht wirklich verbessert. Der Bilanzverlust konnte nur durch die Verbuchung eines Vorderungsverzichts mit Besserungsschein als Ertrag (dieser wird i.d.R. bei Unternehmen bilanziert, um die Überschuldung abzuwenden) auf EUR 25.606,-- reduziert werden. Ohne diesen Forderungsverzicht hätte der Bilanzverlust EUR 6.380.890,-- betragen. Mit einem Verlust in dieser Höhe wäre das Gezeichnete Kapital um nahezu 50% aufgezehrt gewesen, was i.d.R. zur Einberufung einer a.o. Hauptversammlung geführt hätte. Der Verlust resultiert hauptsächlich aus der Abschreibung auf immatrielle Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 5.099.057,--. Jedoch wäre auch ohne diese Abschreibung ein Verlust (aus lafendem Geschäftsbetrieb) in Höhe von EUR 1.281.833,-- aus dem operativen Geschäft angefallen. Leider liegen weder Zahlen zur G&V noch zum Cash-Flow des Unternehmens vor. Dieser wären wesentlich aussagekräftiger als eine Bilanz, die im wesentlichen von Abschreibungen auf immatrielle Vermögensgegenstände (die auch nach Abschreibung immer noch mehr als 90% (!!!) der Bilanzsumme betragen und damit enorm hoch sind, besonders vor dem Hintergrund, dass hier lediglich die Marke zuzuordnen ist), sowie durch einen Forderungsverzicht des (Alt?)-Hauptaktionärs und Geschäftsführers geprägt ist. Weiter ist es bemerkenswert, das die Verbindlichkeiten (gegenüber wem auch immer diese bestehen?) auch nach dem Forderungsverzicht immer noch über EUR 10 Mio. betragen. Es ist deshalb durchaus möglich, dass beim IPO der Gesamterlös der Emission den Altaktionären zugute gekommen ist und kein Kapital der AG zugeflossen ist.
Sollten auch in den Folgejahren Verluste in ähnlicher Höhe anfallen (egal ob durch weitere Abschreibungen oder durch Verluste aus dem operativen Geschäft), so ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis große Teile des Eigenkapitals der AG aufgebraucht sind.
Dies ist weder eine Kauf- noch eine Verkaufsempfehlung!
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