Langfristig senden drei wichtige Indikatoren massive Kaufsignale für den DAX bzw. die DAX-Aktien. Zum einen: Unser fundamentales Bewertungsmodell signalisiert eine Unterbewertung von sage und schreibe 47 %. Ein Wert, der seit Modellmessung ab 1980 noch niemals zuvor erreicht wurde. Bisheriger Extremwert war eine Unterbewertung beim DAX im Januar 1988 mit 33 %. Also bewertungstechnisch haben wir schlimmere Zeiten als nach dem Oktober-Crash von 1987! Zum zweiten: Der DAX hat tatsächlich das letzte offene Gap aus dem Jahr 1999 zwischen 4042 und 4075 in den letzten Tagen geschlossen. Konnte sich dies jemand vorstellen vor einem Jahr? Obwohl wir seit nun 25 Jahren von der Gap-Analyse noch niemals im Stich gelassen wurden, hatten wir trotzdem Zweifel, ob der DAX jemals noch so tief sinken würde. Aber, es ist tatsächlich passiert. Zum dritten: Das langfristige Put/Call- Ratio der Aktienoptionen (15 Wochen gleitender Durchschnitt) befindet sich auf einem derart bearishen Niveau, wie es seit Bestehen der Terminbörse noch niemals zuvor gesehen wurde. Bisher hat es bereits bei deutlich niedrigeren Baissestimmungen bzw. Put/Call-Ratios eine Bodenbildung beim DAX gegeben. Heute rutscht der DAX weiter ab, und die Stimmung wird zusehends schlechter. Man kann heute deshalb sagen: an der Börse herrscht Weltuntergangsstimmung.
Wann ist der Boden erreicht? Rational betrachtet haben wir den Boden erreicht. Die obigen drei wichtigen Aussagen sind für uns eindeutige Belege. Wir wollen diese Aussage dahingehend verstanden wissen, daß wir der vollen Überzeugung sind, daß sich eine kräftige Erholung an der Aktienbörse bis zum Ende nächsten Jahres auch durchsetzen wird. Was wir allerdings rational nicht ergründen können, ist, wo das absolute Tief beim DAX liegen wird. Dazu bedarf es einer rein psychologischen Betrachtungsweise, oder bildlich gesprochen: eines Blickes in die Glaskugel. Es ist durchaus möglich, daß der DAX und auch die anderen Indizes vom heutigen Niveau noch weiter abrutschen und beispielsweise eine Unterbewertung von über 50 % erreichen.
Nemax:Derzeit deutet von der charttechnischen Seite nichts darauf hin, daß ein grundlegender Trendwechsel bevorsteht. Die drei teils sehr kurzfristig und steil verlaufenden Abwärtstrends verlaufen zur Zeit bei 800, 880 und 1020 Punkten. Unterstützungen sind keine mehr vorhanden, der Markt befindet sich praktisch im freien Fall. Auch die technischen Indikatoren geben keine Entwarnung. Sie befinden sich beharrlich im überverkauften Bereich, ohne jedoch nach oben zu drehen. Von dieser Seite gibt es also ebenfalls keine Entwarnung. Betrachtet man die Charts, scheint der Neue Markt in unvermindert hoher Geschwindigkeit der Nullinie entgegen zu laufen. Die Trends weisen nach unten, die Abwärtsbewegung verläuft außergewöhnlich stabil, und die technischen Indikatoren sind einheitlich negativ. Für uns bleibt alles beim Alten: Finger weg und Käufe zurückstellen. Die Auswirkungen solcher Katastrophen sind mit den Mitteln der technischen Analyse nur sehr schwer ableitbar. Fakt ist, daß die Märkte eine gewisse Zeit der Orientierung benötigen, bevor sich die Trendlinien wieder anlegen lassen. Nasdaq:Der Weg nach unten ist völlig frei. Herleitbare Unterstützungszonen sind nicht vorhanden.
aus dem letzten Consorsbrief der Schmidtbank
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