Das Mi Auto scheint ja eine Herzensangelegenheit von Jun Lei zu sein. (Der wesentliche Grund, warum ich Xiaomi überhaupt noch auf der WL habe) . In den letzten 8 Jahren hat Xiaomi ziemlich viel im Bereich der KI, Sensorik, IoT und dem G5-ausbau abgeliefert, was sich nun hoffentlich alles in einem solchen Smartcar zusammenfügen sollte. Während Microvisions in den US immer noch auf einen (oder besser „den“) Auftrag wartet, wird Xiaomi auch die chinesische Alternative dazu weiterentwickeln und ins Auto einbauen.
Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass sie dazu einen anderen schwächelnden Carmaker übernehmen. Denkbar ist, dass sie die Fertigungsstraßen anderen Hersteller nutzen oder die Anlagenteile anderen Hersteller kaufen. Bislang hat Xiaomi mit den Minimargen aus dem Handygeschäft und den umgelabelten Haushaltsprodukten, die (wegfallenden) Webdienste und die F&E für den vorbezeichneten Bereich finanziert. Allerdings dringt Huawei wieder verstärkt in Handysparte, IoT und 5G zurück, dass könnte für Druck auf Xiaomis Finanzierungspläne sorgen, es könnte aber auch sein, dass sie deswegen weniger ausgeben müssen. Das ist halt der Murks, dass Aktionären von chinesischen Unternehmen nie so richtig reine Wein eingeschenkt wird.
Was das Smartcar selbst anbelangt, so wird es seine Vorzüge nicht in Europa und den US ausspielen können. Woran das liegt, ist relativ umfangreich zu erklären, wer sich aber dafür interessiert: Es gibt einen alten OMR-Podcast über Digitalisierung, bei dem Precht, der regelmäßig vor der Industrie so auch den Automobilherstellern auftritt und so auch Kontakt zu den Ceos hat, aus dem Nähkästchen plaudert, warum das autonome Fahren sich bei uns dann doch nicht so umsetzen lässt wie in Asien. Müsst Ihr mal raussuchen, ich denke der ist zwischen 2020 und 2021 erschienen.
|