@montelo, danke für Deine Rückmeldung gestern.
Schwierige Fragen…vorab noch mal meine Gedanken: meine net debt Adjustierung mache ich nur deshalb, um eine Art Vergleichbarkeit zu erhalten weil normalerweise Cash/Schulden zu kaum einen Zinsertrag/-aufwand führen (gut, trifft hier nicht mehr ganz zu, da AMS hier zu >6% emittiert hat). Und wenn ich zwei identische Unternehmen habe, eines mit ordentlich Cash und eines mit einem Schuldenberg, dann investiere ich natürlich lieber in das Unternehmen mit dem Cash (sorry für die Binse): mehr strategische Freiheit, interessanter als Übernahmeziel, mehr Potenzial für Rückkäufe/Dividenden, mehr Sicherheit in schwierigen Zeiten. Vllt ist mein Ansatz inhaltlich nicht ganz richtig, da ich den negativen Effekt bei AMS ja sowohl beim net debt als auch bei den Zinskosten (und damit auch Gewinn je Aktie) berücksichtigt habe, sprich: so eine Art Doppelzählung. Aber an EV/EBIT Daten zu kommen ist ja leider schwierig(er).
Zur Frage welches Kursziel ich aus dem KGV Daten ziehen würde und bei welchem KGV ich kaufen würde? Leider keine klare Antwort von mir: ich würde den Kauf von keinem bestimmten KGV-Level abhängig machen. Also zum einen waren die KGVs in den letzten Jahren global gesehen keine gute Entscheidungshilfe…vor ein paar Jahren habe ich auch überlegt, ob ich in Niedrig-KGV-Werte investieren sollte (Autos, Dt. Post, Versorger notierten mit einstelligen KGVs und sahen super günstig aus). Zum Glück bin ich damals den „teuren“ Tech-Werten treu geblieben.
KGVs sind für mich nur ein Entscheidungskritierium von vielen, helfen nur im direkten Vergleich mit Wettbewerbern und gerade bei AMS ist es für mich nur ein untergeordnetes Thema. Aber wenn ich zB das adjustierte 15er KGV für 2021 für AMS sehe und dann sehe, dass Dialog mit einem ähnlichen adj. KGV notiert, dann weiß ich zumindest, dass die Aktie weder ein „screaming buy“ ist, noch dass man sie aus fundamentalen Daten verkaufen müsste.
@Ian, natürlich vergebe ich der Ex – ich will hier investieren und etwas Geld verdienen, da bin ich völlig flexibel und mein Geschwätz von gestern interessiert mich da selber nicht mehr :-). Bei Dialog und AMS bin ich schon Dutzende male rein und raus. Soll heißen: ich gehe hier vollkommen unvoreingenommen an die Sache ran und wenn ich das Kurslevel als interessant sehe, dann kaufe ich die Aktie, egal ob die nun letztes Jahr bei fast 40 CHF und in diesem Jahr bei 9 CHF notierte.
Und: wenn Everke nicht der Meinung gewesen wäre, zwischen 5 und 6 Mrd für ein Unternehmen auf den Tisch zu legen, das im letzten Jahr 400 Mio Euro Verluste und in diesem Jahr > 100 Mio Verlust ausweist (pro-forma vllt -200 Mio bzw. -50 Mio), dann wäre ich hier auch niemals ausgestiegen und wie würden uns über Kurse zwischen 50 und 70 CHF erfreuen. Aber sorry, ich denke schon wieder in alten Dimensionen…
P.S. Ich glaube nicht, dass morgen ein Kauf-Schub für die AMS Aktie kommt, nur weil die 41 Euro überwiesen werden...wenn, dann sollte das eher nur Privatanleger betreffen, oder?
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