Kommt der menschliche Organismus mit sogenannter ionisierender Strahlung in Kontakt, so ist alles Weitere von der Dauer und Stärke der Bestrahlung abhängig. Im Falle der 50 Techniker im Kernkraftwerk Fukushima1 ist davon auszugehen, dass sie keine Überlebenschancen mehr haben, wenn sie noch zwei oder mehr Tage in der zerstörten Anlage verweilen. Schon jetzt leiden sie sicherlich leicht an der sogenannten Strahlenkrankheit. Denn die Strahlung führt dazu, dass sämtliche Zellteilungsprozesse im Körper aussetzen. Für die regelmäßige Regeneration von inneren Organen oder auch der Haut ist Zellteilung aber unerlässlich. Geht man von einer starken Strahlenbelastung aus, wie es hier der Fall ist, so setzen die Teilungen mit der Zeit im ganzen Körper aus, woraus zunächst starker Haarausfall, Übelkeit, Ermüdung und Durchfall resultieren. Im weiteren Verlauf der Strahlenkrankheit wird das Knochenmark zerstört und eine dauerhafte Unfruchtbarkeit stellt sich ein (unter der Bedingung, dass der Mensch auch weiterhin Strahlung ausgesetzt ist). Der Tod ist von nun an fast unausweichlich. Erstaunlicherweise erfahren Menschen, die an dieser akuten Form der Strahlenkrankheit leiden, oft noch eine scheinbare und plötzliche, schnell voranschreitende Genesung, die sich in der Verminderung aller Symptome und einem gesteigerten Wohlbefinden zeigt. Dieses Phänomen wird als „Walking-Ghost-Phase“ bezeichnet und beschreibt die Zeit, in der die existierenden Zellen noch lebensfähig sind. Ist das Potenzial der Zellen verbraucht, so sterben sie, ohne dass Nachfolger an ihre Stelle rücken. Dies führt zu unkontrollierten Blutungen im und außerhalb des Körpers, welche schließlich in Kreislaufversagen und komatöse Zustände übergehen. Diese führen zum Tod des Menschen.
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