"Enormer Wachstumstreiber": Reitet auch SAP die KI-Welle? SAP-Chef Christian Klein sieht im Einsatz vom Künstlicher Intelligenz große Chancen für den DAX-Konzern. Die KI soll das Wachstum in den kommenden Monaten ankurbeln. Dafür greift der Konzern tief in die Tasche. SAP-CEO Christian Klein ist optimistisch, was die Zukunft des Softwareriesen angeht. Grund dafür sind die Möglichkeiten, die die neueste Generation von KI, die sogenannte generative Künstliche Intelligenz (KI), bietet: So kann sie etwa neue Texte, Bilder oder Codes erstellen. ChatGPT und Co. lösen einen regelrechten Tech-Hype aus. Klein sieht auch für SAP erhebliche Wachstumschancen: "Aktuell adressieren wir als SAP einen Markt von 500 Milliarden US-Dollar", sagte der Manager in einem Interview mit dem Handelsblatt. (HB) "Wir gehen davon aus, dass sich das Potenzial durch generative KI signifikant erhöhen wird. Die ganze Entwicklung ist ein enormer Wachstumstreiber."
SAP plant, digitale Assistenten zu entwickeln, die in der SAP-Software Fragen zu Geschäftsdaten beantworten und Handlungsempfehlungen geben. "Generative KI wird fundamental verändern, wie Menschen mit unserer Software arbeiten", sagt Klein. "In zwei oder drei Jahren wird man dem digitalen Assistenten eine Frage stellen und dann intelligente Empfehlungen bekommen."
Dreistellige Millionen-Investitionen - jedes Jahr
Angesichts dieser Möglichkeiten hat SAP die Investitionen in Forschung und Entwicklung massiv gesteigert. "Wir investieren jedes Jahr einen größeren, dreistelligen Millionenbetrag", so Klein im Handelsblatt-Interview weiter. Mit Blick auf mögliche Regeln der Europäischen Union ist er allerdings besorgt. Diese will den Einsatz von KI mit dem sogenannten "AI Act" regulieren. Dem Manager zufolge würden solche Vorgaben dazu führen, dass Investitionen woanders hinfließen.
Die SAP-Aktie liegt am Mittwoch knapp 1,4 Prozent im Plus bei rund 122 Euro. Im laufenden Jahr haben die Papiere bereits 27 Prozent hinzugewonnen. Derzeit rät ein Großteil der Analysten zum Kaufen. Vorsichtiger bleibt das Analysehaus Jefferies, das SAP am 21. Juni von "Underperform" auf "Hold" hochstufte. "Die lange erwartete Aktualisierung der Unternehmensplanung für 2025 hat wie erwartet enttäuscht", schrieb Analyst Charles Brennan in einer Studie.
Zudem habe sich der Bewertungsabschlag zum Branchenkollegen Microsoft ausgeweitet, womit seine bisherige Anlageempfehlung nicht mehr angemessen sei. Optimistischer zeigt sich dagegen die Baader Bank, die das Kursziel von SAP von 122 auf 135 Euro anhebt. Analyst Knut Woller ist sich sicher: Die Walldorfer seien wieder im "Margensteigerungs-Modus".
Quelle: wallstreetONLINE Zentralredaktion
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