Was hat Ihr Treffen in Brüssel mit Industrie-Kommissar Verheugen gebracht? Mit dem Antritt des neuen Bundeswirtschaftsministers gibt es ein Umdenken: Die Halbleiterindustrie gilt jetzt als Schlüsselbranche mit Einfluss auf alle technologischen Entwicklungen. Das hat auch EU-Kommissar Verheugen so deutlich gemacht, und das ist eine neue Entwicklung. Er hat von sich aus eine Studie in Auftrag gegeben. Damit wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Wenn es jetzt sowohl Verheugen als auch zu Guttenberg gelingt, ihre europäischen Kollegen im Wettbewerbsrat von der Bedeutung der Halbleitertechnologie für Europa zu überzeugen, dann nützt das auch Qimonda bei der Investorensuche. Ein neuer Investor hat also in absehbarer Zeit reale Chancen bei Qimonda? Das hängt natürlich vom Investor und seinem strategischen Konzept ab. Es gibt aber Investoren, die in dieser Situation ahnen, dass sie jetzt zu einem Schnäppchenpreis das bekommen, was vorher noch richtig Geld gekostet hätte. Fällt die Entscheidung noch vor der Landtagswahl im Spätsommer? Es muss zu einem zügigen Ergebnis kommen, weil das Insolvenzgeld demnächst ausläuft. Mit der Insolvenz von Qimonda ist die Ausrichtung Sachsens auf wirtschaftliche Leuchttürme kritisiert worden. Ist diese Strategie noch richtig? Die Leuchtturmpolitik war und ist richtig, und sie war übrigens auch alternativlos. Daran gibt es nichts zu zweifeln, das zeigt die wirtschaftliche Entwicklung Sachsens. Hätte es nicht VW, AMD und die Leipziger Auto-Industrie gegeben, gäbe es auch alle nachfolgenden Industrien nicht.
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