wenn Du vielleicht von der Kasse einen Spenderausweis bekommen hast, dann sieh ihn Dir mal genau an. Darauf kannst Du ankreuzen, dass Du keine Organe spenden willst. Den steckst Du in Deine Brieftasche. Damit enthebst Du Deine Angehörigen auch der Verlegenheit, da etwas für Dich zu entscheiden.
Das ist doch alles zur Genüge durchgekaut worden. Mit Deiner Ansicht stehst Du nicht allein da. Ich würde auch nicht jedem ein Organ spenden wollen.
In den Herzzentren warten junge Menschen, Mütter und Väter, auf eine Organspende, weil sie ohne ein neues Organ sterben würden. Deshalb habe ich einen Spenderausweis auch zu der Zeit gehabt, als ich selbst noch gesund war und dabei nicht an mich selbst gedacht habe.
Die schrecklichen Geschichten von einer Organmafia (Ärzte!), die Noch-Lebenden das Herz aus der Brust reißen um es anderen einzupflanzen, waren unbekannt. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte und nochmal entscheiden sollte, ob ich mit einem Spenderorgan weiterleben will ( der Spender hatte einen Spenderausweis und hat sich etwas dabei gedacht!), dann würde ich wohl darauf verzichten. Wer will schon den Rest seines Lebens deshalb angekotzt werden.
Wenn ich etwas über den (die) Spender hätte erfahren können, z.B. ob sie Kinder gehabt haben, dann hätte ich etwas für diese Kinder tun können. So versuche ich, nach meinen eigenen ethischen Ansprüchen zu leben.
Sonngard, Du hast Recht mit Deinem zweiten Satz. Wer selbst im Todesfall bereit ist, ein Organ zu spenden, der sollte auch eins bekommen. Ich habe oft genug Patienten erlebt, die strikt gegen die Organspende waren, aber selbst dort auf ein Organ gewartet haben.
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