Die Perspektive des Sentiments ändert sich im Stundentakt gemäß dem Motto Hoffnung vs. Realität. Schlussendlich verbleibt momentan wirklich das Gefühl, dass man mit seiner Knete auch in der Lotto-Bude um die Ecke versuchen könnte, das Glück zu erzwingen. Der DAX lieferte am Freitag dazu ein Musterbeispiel ab. Nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarkdaten gegen 14.30 h ein euphorischer Spike, der dann aber rasch in sich zusammenfiel um das Tagestief in Angriff zu nehmen. Auch die Hoffnung, dass der Dip wieder hochgekauft werden könnte, entschwand mit Handelsbeginn und dem weiteren Verlauf in den USA ebenso rasch. Aber wer wollte da schon massiv hineinshorten, vor allem, wenn man weiß, dass in den USA so gegen 3 pm Ortszeit öfters die "Invisible Hand" tätig wird.
Aber auch das Bild, dass der SP500 momentan abgibt, wirkt wie ein weißes Rauschen auf mich, in dem ich nicht so viel Gewinnbringendes ausmachen kann. Zwar wurde mit dem Schlusskurs am Freitag die 50-Tage-Linie im Daily knapp verteidigt, aber: Die Range zwischen 850 – 920 Punkten erscheint mir wie ein Niemands-Land, erst ein Ausbruch in die jeweilige Richtung könnte massivere Engagements mit sich ziehen.
Wenn der Markt also bestimmt, dass die Herde ungeachtet mieser Fundamentaldaten den Aufwärtspfad entlang trottet, gut, es wäre ebenso wenig ein Problem, als wenn aus denn Börsenabgründen nochmals die Ausdünstung weiterer Kursabschwünge entweichen würde. Man kann z.Z. einfach schwerlich einschätzen, ob der Markt im Januar nochmals abtaucht und sich evtl. im Februar aufschwingt oder ob es in umgedrehter Reihenfolge vonstatten geht, in den letzten Tagen konnte man die widersprüchlichsten Prognosen dazu lesen.
Es mag Trader geben, die solch einen Kurzfrist-Markt stringent gewinnbringend händeln können, mit einer beruflichen "Nebentätigkeit" wird’s da allerdings schon problematisch.
Daher bleibt ein ambivalentes Gefühl vorherrschend, bis der Markt sich dahingehend eindeutiger offenbart. Die kommenden Earnings könnten da schon weiterhelfen.
Betr. Earnings: Sehe just noch, dass der faire Wert des SPX bei Decisionpoint auf 689 Punkte getaxt wird. Aber Hallo!
Based upon the latest GAAP earnings the following would be the approximate S&P 500 values at the cardinal points of the normal historical value range. They are calculated simply by multiplying the GAAP EPS by 10, 15, and 20:
Undervalued (SPX if P/E = 10): 460 Fair Value (SPX if P/E = 15): 689 Overvalued (SPX if P/E = 20): 919 http://www.decisionpoint.com/tac/Swenlin.html
Und das die US-Börsen im Nachwahljahr zur US-Präsidentschaft statistisch gesehen nicht unbedingt der Burner sind, das dürfte auch nicht gänzlich unbekannt sein. ----------- "Wenn Sie nicht wissen, wer Sie sind, ist die Börse ein verdammt kostspieliger Ort, es herauszufinden." (David Dreman)
|