Nokia und die Zahlen: Unser Blick
Nokia hat für 2021 solide Zahlen vorgelegt und von dem erhöhten Kommunikationsbedürfnis in der Pandemie profitiert. Der Umsatz stieg um 1,6% auf 22,2 Mrd €. Unterm Strich konnte ein Gewinn von 2,1 Mrd € erzielt werden. Im Vorjahr stand hier noch ein Fehlbetrag von 2,5 Mrd €. Ein besseres Ergebnis hatte Nokia zuletzt im Jahr 2014 ausgewiesen. Die Aktionäre sollen jetzt erstmals wieder eine Dividende erhalten. Jedoch soll in den nächsten Jahren auch kräftig investiert werden. Nokia plant nicht nur weitere Investitionen in bessere Mobilfunktechnik, sondern auch in künstliche Intelligenz (KI).
Gemeinsam mit Telefónica soll eine KI-Anwendung entwickelt werden, um das Datennetz schneller zu machen. Mit der Anwendung sollen Netzlücken aufgespürt und strategisch erschlossen werden. In Deutschland liegt Telefónica deutlich abgeschlagen hinter Vodafone und Telekom. Die Marktführer setzen nicht auf eine vergleichbare Technik, beäugen die neue Strategie aber mit großer Sorgfalt. Die neue Technik soll auf einem Open RAN Intelligent Controller (RIC) von Nokia basieren und zunächst in Berlin getestet werden.
Gleichzeitig konnte Nokia wichtige Marktanteile zurückerobern, da dem chinesischen Konkurrenten Huawei wichtige Projekte untersagt wurden. Huawei steht im Verdacht, Daten für die chinesische Regierung auszuspähen. Einige europäische Regierungen hatten sich deshalb dafür ausgesprochen, Huawei von öffentlichen Aufträgen auszuschließen. Nutznießer sind Nokia und Ericsson.
Wie wir die Aktie sehen
Die Aktie bietet zwar nur eine mickrige Dividendenrendite, doch könnte Nokia in Zeiten der zunehmenden Regionalisierung und wachsenden Autarkie in der kritischen Infrastruktur Nutznießer sein. Die Aktie bleibt aussichtsreich, Nokia ist als Unternehmen solide – auch ohne große Dividende.
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