Mein Erklärungsversuch des Verhaltens der Schüler mM.
Dazu müssen wir zurück in die 60er Jahre gehen. Wie sah die Gesellschaft in D aus? Familie ... natürlich .. aus Vater Mutter + Kinder. Vater war am arbeiten, Mutter versorgte als Hausfrau die Kinder und den Haushalt ( Ein wirklicher Full-Time-Job... meine Anerkennung und tiefsten Respekt vor diesen Frauen, denn wer mal selber in die Situation versetzt wird, diese Aufgabe unter einen Hut zu bekommen , der sehnt sich zurück in seinen ruhigen Managerjob....)
Vater verdient also die Brötchen, und wie nicht anders zu erwarten, zerrt diese Verantwotung an seinen Nerven. Ständige Angst seinen Arbeitsplatz zu verlieren.. Kündigungsschutz war ja noch nicht .Auch sind die anderen Familienangehörige von ihm finanziell abhängig. Das führt nicht selten zur Ausnutzung dieser Machtstellung und Worte wie: Solange du die Füße unter meinen Tisch hast, machste was ich will, zeigen dies deutlich. Es kam die Zeit der Emanzipation der Frau, die sich dies natürlich irgendwann nicht mehr gefallen lassen wollte. Das Patriachat ( = Väterherrschaft) wurde langsam aber sicher abgeschafft. Machogehabe war nun out. Die Scheidungsgesetze wurden geändert, was die VorMACHTstellung der Väter weiter schmälerte. Auch die Einführung der Pille hatte ihren Anteil an der Befreiung der Frauen. Schließlich fanden immer mehr Frauen Eingang ins Berufsleben was praktisch das Ende des Patriachaten bedeutete, da die Frauen nun nicht mehr finanziell abhängig waren, und Ausfälle des Herren Gatten nicht mehr länger akzeptiern mußten.
Wir haben also jetzt folgendes Bild: Mütter und Väter sind ( ungefähr) gleichberechtigt. Machotypen und Herrscher sind praktisch abgeschafft. Aus Männern sind Softis geworden.( zwangsmäßig, da das Druckmittel Geld weg ist) Alles natürlich in Relation zu den 60`ern.
Nun kommen wir zu den Gastarbeitern, den so wurden diese in den 60´ern genannt, da man seinerzeit darauf hereinfiel, das von der Politik versprochen wurde, das diese Menschen nach getaner Arbeit wieder in Ihre Heimat zurückkehren sollten. War sicherlich auch von den allermeisten der Gastarbeiter so gedacht. Hier in D ( war ja seinerzeit noch die BRD), Geld zu verdienen, dann mit Taschen voller Geld zurück in die Heimat und da dann vom Geld leben... Häuschen bauen ... Familie gründen... etc... also ein ganz normales Leben führen. Irgendwie klappte das dann doch nicht so wie angedacht ... warum auch immer...
Jede Gesellschaft hat einen Aufbau.. obere Schicht ....Mittelschicht .. untere Schicht...
Das sich diese Menschen also unten eingruppieren mußten war abzusehen.... Dort trafen diese aber auf Menschen, die dieser Schicht bereits angehörten .. und der Gedanke, der im 1000-jährigen Reich eingepflanzt wurde tat seine Wirkung. Das waren für die untere Schicht halt Untermenschen.... also Personen, die sich gesellschaftlich noch unter ihnen ansiedeln sollten, mußten und so wurde sie auch entsprechend behandelt. Wer glaubt sich von der Manipulation der ewigen Wiederholung einer Behauptung befreien zu können, der sollte mal daran denken: Dash wäscht so weiß... weißer gehts nicht.( oder halt Mediamarkt...) Irgentwann glaubt man an die Richtigkeit dieser Behauptung.... und verhält sich danach, ja, wenn´s alle so machen, dann KANN es nicht falsch sein.
Wie Jule schrieb: Diese Türken wurde also beleidigt und in ihren Stolz verletzt. Sie hatten also in der Welt dort draußen nicht viel zu melden. Weiter möchte ich eine Ausführung von Jule aufgreifen: Wer draußen nichts zu sagen hat, der wird zu Hause ein Tyrann. Wie treffend Jule! Diese verletzten Türken wurden also zu Hause Tyrannen: Mutters durfte nur noch verschleiert raus. Die Töchter nur in Begleitung Die Brüder hatten dem Vater dadurch Respekt zu zollen, das sie ihm bedingungslos zu gehorchen hatten, bzw. seinen Willen durchzuführen ( Ehrenmorde etc). Und der Glaube war in allen Religionen schon immer ein gutes Mittel der Unterdrückung. Die Frauen von Angehörigen andere Religionen wurden als Schlampen hingestellt. So hatte man wenigstens jemanden, auf den man selber herunterschauen konnte. Das hebt das Selbstwertgefühl doch ungemein.
Haben wir hier also das in D längst abgeschaffte Patriachat. Kein Wunder, das diese Welten dann aufeinanderprallen und sich nicht verstehen.
Sonderbar ist hier , das dieses Macho- Patriachat-Verhalten zuerst von den deutschen Frauen bekämpft wurde und nun wird es als kultureller Hintergrund verteidigt. Sehnt frau sich wieder nach Machos?
Kommen wir nun zu dem Verhalten der Jugendlichen mM, bzw von Jugendlichen allgemein.
Jeder dieser Jugendlichen mM + oM hat die Unterdrückung durch Patriachaten erfahren. Jeder Jugendliche hat die Wahl. A) Das finde ich gut so, wie es mir meine Eltern vorgelebt haben. B) Ich werde dies bei meinen Kinder nicht so machen, denn ich weiß, wie Schei .. unschön dies ist. So! , will ich auf keinen Fall leben.
Die Jugendlichen mM in #28 haben sich für Weg A entschieden.
Für mich folgt daraus: Die Ursache liegt im Elternhaus.
Das wird noch eine Weile dauern, bis sich dies wie bei den Deutschen ändert. Die Deutschen haben dafür ja auch ein paar Jahrzente gebraucht.
Wenn also Veränderungen stattfinden sollten ,dann sollte man in den Familien anfangen.
Wie gesagt .. ist der Versuch einer Erklärung ... kann natürlich auch ganz andere Ursachen haben aber ich denke, das hier sehr viele Aspekte Eingang gefunden haben.
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