Weil ich nicht glaube, dass die Leute verstanden haben, welche betriebs- und volkswirtschaftlichen Mechanismen gerade werkeln und wie man die auflösen oder handeln kann. Die vorrangigen Kernprobleme der US sind der Verschuldungsgrad, der Auslandsverschuldungsgrad und die Import-/ Exportbilanz. Die Leute denken, irgendwie kriegen wir das schon hin, haben wir ja immer irgendwie.
Jetzt gibt es zwei grundlegende Ansätze: Den einen haben wir gerade hinter uns, man befeuert die Wirtschaft mit Subventionen und solange die Wirtschaft wächst und man Richtung Vollbeschäftigung driftet, ist Verschuldung nur eine Frage der Relation zum Bip. So hat das die Biden-Harris Admin versucht, gemäß Zahlen erstmal gar nicht unerfolgreich. Auf den Zweiten Blick waren aber viele Beschäftigungszahlen bevorratete Stellen ohne aktive Arbeit oder Verwaltung. Die Börsenkurse sind stärker gestiegen als die Einkommen und die Jugend-/ Erstjob-Arbeitslosigkeit wurde nicht richtig oder gar nicht erfasst. Und die einzig richtig wertvollen Exportprodukte sind Internetdienste gewesen. Der zweite Ansatz ist der der Republikaner (also jener Fraktion ohne die Magas), bei dem versucht wird, vom Schuldestand oder dem Schuldenwachstum runterzukommen. Historisch betrachtet hat das letztere in den US noch nie funktioniert.
Nun was macht man jetzt? Zu einem Zeitpunkt, an dem weder jemand die Schulden kaufen will noch die amerikanischen Produkte? Und das ist neu!!!
Ende der 1960er hatte man den Goldstandard geopfert, weil Western-Germany und Japan auf einmal erfolgreich wurden, damit fiel endlich der Dollarkurs; ab den 1970er haben die US die Opec unter Druck gesetzt, Öl und Rohstoffe nur in Dollar (als Ersatz des Goldstandards) zu handeln, das hielt den Dollar unten - aber den Ölpreis nicht. Clinton hatte Glück als die Chinesen anfingen Dollar zu kaufen, so konnte er zusammen mit der Vollbeschäftigung den Mist von Reagan aufräumen.
Nun hat man die Saudis aber vor Jahren angeschissen, und ihnen in militärischen Konflikten nicht geholfen. Die Chinesen hat man auch angeschissen und die wollen ohnehin von den US gar nicht mehr so viel. (Und wenn die Chinesen nun das Rennen bei den Quantenrechnern und im All gewönnen, würde die US zusammenbrechen. ) Welche Standards außer einem geopolitischen (Grönland und Panamakanal eingeschlossen) und rohstoffbezogenen sollte man zum Stützten und Einpendeln (der Kurs ist zu hoch) des Dollars finden? Die Amis zahlen jeden Tag 3 Mrd. USD an Zinsen, und das ohne den Hebel, den die aktuelle Admin gerade auslöst.
Man hat es hier mit einer Transformation zu tun, da man die strukturellen Probleme nicht mehr in Griff bekommt. Kein Wirtschaftswissenschaftler sieht da eine richtige Lösung. Und genau deswegen spreche ich eben jenen, die mit einer vereinfachten Anschauung die Lage bewerten wollen, die Befähigung ab.
Weil man nicht weiß, was man da bepreisen soll, kann auch nicht bewerten was, wieviel eingepreist sein soll. Die Stornoquoten der Kredite sortieren sich doch gerade erst.
Die Chartbilder für die mittelfristige Analyse von paypal, Sofi, block und Co sind vor 2,5 Wochen gekippt. Da hat sich bei allen noch ein weiteres Tor nach unten eingeschlichen.
Eben weil man weder eine politische noch eine strukturelle Komponente ordentlich bewerten kann.
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