Wie wird es bis zur HV weiter gehen, verkaufe ich besser vorher ... stürzt die Aktie danach vielleicht ab? Darauf meine Gedankengänge aus meiner Sicht:
Mein Investmentansatz bei Balda lag stets am inneren Wert. Der wurde durch ein operatives Geschäft "geschmälert", das durch Rechtsstreitigkeiten, den Ausstieg eines Großkunden und durch geringe Markteintrittsbarrieren mit einem Abschlag bewertet wurde. Den beabsichtigten Verkauf finde auch nach den Vorgeschichten als Abschluss und Neuanfang konsequent. Balda hat somit alle Möglichkeiten und besteht dann aus dem Börsenmantel (hat auch seinen Wert), Verlustvorträgen (~70 Mio) und Cash. Der reine Cashwert dürfte bei 4,20 liegen. Dieser Umstand war vor einem Jahr auch nicht viel anders. Trotzdem war der Kurs bis unter 2,50€ eingebrochen, Widerstands-/Unterstützungslinien lagen auf dem Weg dorthin im Bereich 3,30 und 2,90 ... beide wurden innerhalb kurzer Zeit gebrochen, obwohl die Fakten doch eindeutig sein sollten. Dies zeigt wie ineffizient die Börse und die Marktteilnehmer sind und zeigt die Sondersituationen die hin und wieder passieren - in diesem Fall bei Balda. Zwischen Angst und Gier, Intransparenz und sicheren Fakten.
Mein persönliche Betrachtung für die nächste Zeit:
Unter 3,80 denke ich nicht einmal ansatzweise an Verkauf. Und je länger es dauert, desto höher setze ich mein realistisches Kursziel. Nehmen wir einen fiktiven Kurs von 3,40€ (den Widerstand bei 3,30 überwunden). Würde ich hier verkaufen, zahle ich ~15cent pro Aktie KE-Steuer (meine ersten massiven Einkäufe habe ich bei 3,30 Anfang 2015 gemacht, danach regelmässig Zukäufe) Dann kann ich auch genauso die nächste HV abwarten und die Dividende versteuern lassen. Sollte der Dividendenabschlag voll durchschlagen, wäre der Kurs danach bei 2,30. Würde ich dann bei 2,30 verkaufen, hätte ich Verluste die ich ansetzen/verrechnen könnte. Ergo, werde ich die Dividende auf jeden Fall mitnehmen. Der Kurs wird bis zur HV aber sicherlich nicht fast 1/4 unter dem reinen Cashwert bleiben und meines Erachtens weiter steigen (ich halte es für wahrscheinlich, hatte aber auch nicht mit einem Bruch der 2,50€ gerechnet). Vor allem wird der Dividendenabschlag sicherlich wenn überhaupt nur kurz durchschlagen. Begründung folgt: Ein Kurs von "dann" 2,30 bei einem Cashwert von "dann" 3,20€ würde das Mißverhältnis prozentual weiter erhöhen und noch offensichtlicher machen. Nur mal angenommen es bliebe auf dem Niveau: Bei 2,30 kommt nun die Kapitalherabsetzung und steuerfrei erhält man 90cent Einsatz zurück. Ergo würde bei einem vollen Durchschlag die Aktie bei 1,40 liegen, während der Cashwert bei 2,30 liegt. Das sind jetzt >40% Abschlag zum Cashwert, ergo über 50% Potential zum Cashwert. Klar ist an der Börse alles möglich, aber das würde sicherlich neue Mitspieler auf den Plan rufen. Vor allem: Jetzt rechnen wir noch irgendein operatives Geschäft ein, dass Gewinne abwirft. Über die Folgejahre werden nur die Verlustvorträge zu Geltung kommen, aktuell sind dies "ca. 70 Mio, was abgerundet 1,15 pro Aktie entspricht. Ergo ein Kurs von 1,40 ggü einem Cashwert + Verlustvorträgen von 3,45€? Dabei der Wert einen Börsenmantels und das Potential von Dividenden die realistisch sind, komplett ausgeblendet. Ich muss sicher niemand überzeugen, der das nicht sehen will. v.A. kennt den Wert seines Unternehmens. Den Schlag von 2,50 auf 2,90 und locker auf 3,30 werden wir vielleicht nochmals sehen, aber sicher keine stärkeren Rückgänge, die nicht von Informierten aufgenommen werden. Vor allem wenn die letzte Unsicherheit des Geschäftszweckes draußen ist.
|