Ausblick für 2010: Ende der Schulden-Sause
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neuester Beitrag: 27.01.12 13:55
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eröffnet am: | 18.12.09 14:47 von: | Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 78 |
neuester Beitrag: | 27.01.12 13:55 von: | Multiculti | Leser gesamt: | 49015 |
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Grund sind zum einen die weltweit sinkenden Steuereinnahmen. Ein weiterer möglicher Grund sind scheiternde Staatsanleihen-Auktionen - vor allem in USA und GB.
Die Hyperliquidität 1.0 endete im Sommer 2007 damit, dass "den Privaten" das Geld ausging.
Die Hyperliquidität 2.0 könnte 2010 damit enden, dass den Staaten das Geld ausgeht.
Hauptgrund dürfte sein, dass Käufer von (bzw. Auktions-Bieter für) Staatsanleihen - insbesondere US-Langläufern - nicht mehr bereit sind, eine Schulden-Sause ohne realistische "Geld-zurück-Garantie" zu finanzieren.
Staatsanleihen-Zinsen zwischen 3 und 4,5 % mögen in einem von wirtschaftlicher Stagnation geprägtem Umfeld (wo es auf Tagesgeld nur 1 % gibt) vordergründig attraktiv erscheinen. Am Ende jedoch dürften die Zweifel überwiegen, ob die Anleihen bei Fälligkeit von den strauchelnden Staaten überhaupt noch bedient werden können. "Return of investment" (Geld zurück) wird wichtiger als "return on investment" (Zinsen).
Das folgende Zitat belegt klar, dass ökonomische Vordenker ("Think-Tanks") in USA das Gelddrucken auch als Mechanismus zur Entschuldung nach außen benutzen wollen (Inflation verringert das inzwischen ausufernde Verhältnis von Schulden zu BIP):
The current period shares two features with the immediate post-World War II period. It starts with a large debt overhang and low inflation. Both factors increase the temptation to erode the debt burden through inflation. Even so, there are two important differences between the periods. Today, a much greater share of the public debt is held by foreign creditors – 48% instead of zero. This large foreign share increases the temptation to inflate away some of the debt.
http://www.voxeu.org/index.php?q=node/4413
In dem Artikel steht weiterhin, dass die zurzeit ausstehenden US-Staatsanleihen im Mittel eine Restlaufzeit von nur 3,9 Jahren haben. D.h. in der Zeit muss nicht nur ein Großteil der Bestandsschulden "rolliert" werden, sondern es kommen auch noch die bis zu 9 Billionen Dollar hinzu, die Obama bis 2020 für zusätzliche US-Haushaltsausgaben (Schulden-Sause) vorsieht. Die immense Nachfrage stößt auf immer knappere Mittel - und immer größere Zweifel.
Ich bezweifle, dass genügend Investoren gewillt sind, dieses Schulden-Eldorado mit ungewissem Ausgang langfristig zu finanzieren. Dafür ist inzwischen das Ausfall-Risiko für Staatsanleihen zu groß geworden. Kaum eine Woche vergeht, in denen die großen Agenturen wie S&P, Moody's und Fitch nicht einen weiteren Staat in der Bonität runterstufen.
So sank gestern Griechenlands Rating von A- auf BBB+, den untersten Investmentgrad. Folge: Massiver Abverkauf bei griechischen Staatsanleihen und ein Hochschnellen der Credit Default Swaps für einen "Ausfall" Griechenlands. So etwas gerät schnell zur einer sich selbst verstärkenden Abwärts-Spirale. Hinzu kommen länderübergreifende Domino-Effekte: Vertrauensschwund ist ein Virus, das keine Ländergrenzen kennt.
Der obige Link zeigt klar, dass Bernankes Hubschrauber-Geldabwürfe auch der gezielten Inflationierung dienen. Vordergründig soll mit dem Gelddrucken zwar nur "Deflation vermieden werden". Der Autor im Link lässt aber keinen Zweifel daran, dass mit der Inflationierung auch das in letzter Zeit stark gestiegenen Schulden/BIP-Verhältnis runtergebracht werden soll. Inflationierung bedeutet für Bondanleger jedoch: Kursverluste. Sie sollen die Schulden mit Bondskäufen finanzieren - und zugleich das damit verbundene Abwärts-Risiko tragen? Hört sich nicht nach einem "überzeugenden Deal" an...
Die überbordende US-Verschuldung verkommt zunehmend zu einem Ponzi-Scheme (Schneeball-System), bei dem Bestandsschulden und Zinszahlungen durch immer neue Anleihen-Emissionen finanziert werden (Chart unten). Ähnliches gilt für andere Länder weltweit. Dies führt zu exponentiellem Schulden-Wachstum, wie man auch aus den exponentiell verlaufenden Verschuldung-Charts klar ersehen kann.
Das Jahr 2010 dürfte mit Überschuldungs-Zusammenbrüchen von Staaten in Europa und Ost-Europa/Asien beginnen. Dubai und Griechenland sind erst der Anfang. (Wo eine Kakerlake ist, finden sich meist auch schnell andere...) Konkret gefährdet sind zurzeit Österreich, England, Irland, Spanien, die Schweiz, die Baltikum-Staaten, Ungarn und die Ukraine. Hinzu kommen mögliche Bankrotte einzelner US-Bundesstaaten wie Kalifornien.
Je mehr Staaten herabgestuft und zahlungsunfähig werden, desto größer werden auch die Zweifel am US-amerikanischen Überschuldung-Poker. Bernankes "Rückzahlungs-Bluff" wird immer unglaubwürdiger. Entsprechend dürfte die Zahl der Bieter bei den zahlreichen kommenden Staatsanleihen-Auktionen sinken. Sobald eine Auktion platzt, ist die "Kacke am Dampfen".
In der Folge dürfte es bei US-Staatsanleihen - entgegen den Thesen der "Deflationsten" - mittelfristig zu einem deutlichen Kursverfall kommen. Der Zins-Anstiege am langen Ende werden die schwächelnde US-Wirtschaft (Firmenkredite, Hypo-Kredite) erneut abwürgen. Auch US-Aktien dürften dann wieder deutlich fallen. Sogar einen Re-Test des Tiefs von März 2009 halte ich innerhalb der nächsten zwei Jahre für möglich.
Dann wird das Ponzi-Scheme in USA für Alle erkennbar seine "Madoff-Fratze" herauskehren. Der "Kaiser" hat nicht nur keine Kleider, sondern erstickt zudem in Schulden.
Schneeball-System: Der prozentuale Anteil der Zinszahlungen am US-Staatshaushalt wächst ständig. Werden die Schulden je zurückgezahlt?
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FTD
Versteckte Gefahr
Ratingagentur warnt vor Risiken für Chinas Banken
Es scheint wieder wie vor
... (automatisch gekürzt) ...
http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...en/50052137.html
Zeitpunkt: 09.04.10 11:23
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Kommentar: Urheberrechtsverletzung, bitte nur zitieren
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FTD
Staatsdefizite
Moody's prophezeit den Schuldensturm
... (automatisch gekürzt) ...
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...rm/50050562.html?author=5000522
Zeitpunkt: 09.04.10 11:25
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Dabei müssten die Maastricht – Kriterien (Neuverschuldung = max. 3% BIP; gesamte Staatsverschuldung = max. 60% BIP) doch erhebliche schuldenbremsende Wirkung haben, so dass sich eigentlich bereits von dieser Seite eine Ende der Schulden – Sause abzeichnen müsste.
Aber das Eingangs - Posting greift diesen Faktor - zu Recht - gar nicht auf. In der Politik werden diese Kriterien derzeit total verdrängt - wie noch nie seit Maastricht. Weder im Regierungslager noch in der Opposition werden sie überhaupt noch in den Mund genommen. Das Thema wird einfach verschwiegen. Dabei müssten überall die Alarmglocken läuten:
- 2008 hat es nur noch 2 EU – Länder gegeben, die das 3% - Kriterium eingehalten haben
- 2009 wird es wohl kein einziger EU – Staat mehr sein
- für 2011 wird mit einem durchschnittlichen Schuldenstand der EU – Länder von 90% des BIB gerechnet (zulässig max. 60%).
Der Euro gerät zu Recht unter Druck.
Angemerkt sei noch, das eigentliche Problem ist nicht die Staatsverschuldung selsbt. Auch Keynes hatte gefordert in schlechten wirtschaftlichen Zeiten durch schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme gegenzusteuern. Aber Keynes forderte eben auch, in den folgenden guten Jahren die Schulden wieder zurückzuführen. Und das ist wohl in all den 60 Jahren des Bestehens der BRD noch nie erfolgt. Günstigstenfalls wurde die Neuverschuldung vermindert. Aber auch jede Neuverschuldung ist eine zusätzliche Verschuldung.
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Kritischer wird es, wenn sich die strauchelnden US-Bundesstaaten (wie Kalifornien) nicht mehr durch Anleihe-Emissionen refinanzieren können. Sie hatten teilweise die Idee, Ausländer anzuzapfen, doch für die ist das nicht attraktiv, da sie nicht in den Genuss von Steuervergünstigungen kommen wie US-Muni-Käufer. Wenn US-Bundesstaaten wackeln, könnte sich dies auch auf US-Staatsanleihen auswirken (Bieter-Rückgang bei Auktionen). Schon letzte Woche liefen die Auktionen schlechter als sonst.
Obamas schuldenfinanzierte Bailout- und Stimu-Programme stehen und fallen damit, dass USA weiterhin große Mengen Staatsanleihen an In- und Ausländer absetzen kann. Dies ist zurzeit der wichtigste Liquiditäts-Motor - nicht nur für USA, sondern für die ganze Welt, weil die Weltbörsen nur nachturnen, was Wall Street ihnen vorturnt. Bricht diese Liquidität weg, so hätte dies globale Folgen.
Deine Anmerkung trifft zu, dass sich im Moment auch in Europa kaum jemand ernsthaft um die Masstricht-Kriterien schert - außer bei gravierenden Verstößen wie seitens der Griechen. Not kennt scheinbar kein Gebot. Absurderweise tut der Aktienmarkt aber so, als wäre der Anschub aus den Schuldenprogrammen - die letztlich von Masstricht-Verletzungen "gespeist" werden - organisches Wachstum. Die EU-Staaten können aber nicht auf Dauer dadurch "wachsen", dass sie die Euro-Stabilitätskriterien verletzen.
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Zwei Arten von Politikern gibt es in Amerika: liberale Demokraten, die viel Geld fuer den Wohlfahrtsstaat ausgeben wollen, und konservative Republikaner, die Steuern fuer Teufelszeug halten. Aber in keinem Bundesstaat sind die Demokraten so liberal und die Republikaner so konservativ wie in Kalifornien. Fuer jeden, der in Kalifornien etwas veraendern will, ist das ein Fluch. "Einnormaler Mensch kann diesen Staat nicht mehr regieren" sagte Schwarzenegger, der Republikaner.
Der Glaube ist verlorengegangen, der Glaube an Kalifornien. Das Land ist parzelliert, gepraegt von Ghettos und geschlossenen Wohnanlagen, den Extremen von Armut und Reichtum. Es gibt kein Gefuehl mehr zusammenzugehoeren und deshalb will niemand mehr Steuern zahlen. und die Kalifornier wollen nicht, dass die Regierung noch funktioniert.
Das fundamentale Problem Kaliforniens ist, dass in den siebziger Jahren die Grundsteuer so gestiegen ist, da die Haeuserpreise um das Drei- oder Vierfache auch gestiegen sind und ie Leute Angst hatten, dass sie ihre Haeuser verkaufen muessten, um die Grundsteuer bezahlen zu koennen. Die Populisten machten in dieser Zeit die Anti-Steuer-Politik zur Religion. Sie zwangen den Staat per Volksentscheid, die Grundsteuer auf ein Minimum zu senken. Der Staat verlor damit eine seiner wichtigsen Einnahmequellen. Das Geld fehlt ihm jetzt in der Krise.
In Washington koennen sie Geld drucken, in Kalifornien nicht. Dann kommt hinzu, dass sie ein Haushaltsgesetz haben, dass eine Zweidrittelmehrheit verlangt. Schwarzenegger hat es also mit Leuten zu tun, die gegen neue Steuern sind, mit Leuten, die gegen Steuern sind und mit Leuten, die gegen Sparen sind. Dann eine Zweidritelmehrheit zu bekommen, ist extrem schwer.
Es gab in Kalifornien immer alles, und von allem ein bisschen mehr als im Rest von Amerika. Das war im Boom so, in den goldenen Zeiten der New Economy oder des Investmentbank-Kapitalismus, und das ist auch jetzt so in der Krise. Kaum ein Bundesstaat spuert den Niedergang so stark, nirgendwo gibt es mehr Arbeitslose, mehr Zwangsversteigerungen, mehr oeffentliche Schulden.
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sein, dass 2010 den Staaten das Geld ausgeht. Diesmal handelt es sich nicht um eine gewohnliche Wachstumsdelle, wie wir sie in den USA des oefteren in der Nachkriegszeit gesehen hatten. Zu vieles kommt zusammen: der Kollaps der Finanzwelt, ein gestoertes wirtschaftliches Gleichgewicht zwischen den grosen Nationen, in den USA zu viel Konsum und zu wenige Investionen, zu wenige Exporte und zu viele Importe. Probleme von der Rente bis zur Infrastruktur und diesmal bekaempfen die USA die Krise nicht mit strukturellen Reformen, sondern mit billigem Geld, das von der Regierung und der Notenbank in die Wirtschaft gepumpt wird. Ohne die staatlichen Billionen wuerde die Wirtschaft immer noch schrumpfen.
Hohe Verschuldung und langsames Wachstum bringen Imperien zu Fall - und die USA koennte als Naechstes dran sein. Damals war Amerika der groesste Exporteur der Welt und nicht wie heute der groesste Importeur. Damals waren die USA auch der groesste Kreditgeber und nicht der groesste Schuldner. Amerika muss versuchen, die ^Wettbewerbsfaehigkeit wieder herzustellen und seinen industriellen Sektor wiederaufbauen. Outsourcing und Offshoring hiessen jahrzentelang die Parolen der US-Manager. Es muesste eine Korrektur stattfinden.
Die Geschaefte der Banken laufen erneut praechtig, es werden wieder Milliardenboni ausgeschuettet und es ist erstaunlich, wie schnell einige Leute wieder zu Business as unsual zurueckkehren. Die vorherrschende Stimmung, die Krise sei ja nun ueberwunden, macht es in dem politisch zersplitterten Land schwer, Reformen durchzusetzen. Die FED ist keine unabhaengigeInstituition mehr wie frueher, sie wird im Zuge der Fiananzkrise immer mehr zum Instrument der Regierung.
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Die Rallye in Bonds, insbesondere Junkbonds, könnte dann wegen "Ende der Hyperliquidität", kombiniert mit wachsender Risiko-Aversion, schlagartig enden.
Details: http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2191#jumppos54799
Unten der Chart des US-Junkbonds-ETF "HYG". HYG steht mMn kurz vor einem großen Ausverkauf (wenn nicht "Crash"). Wenn Junkbonds abstürzen, fallen auch die Kurse langlaufender Staatsanleihen, was Kredite verteuert und die ohnehin schwächelnde US-Wirtschaft weiter abwürgt. USA droht dann Stagflation.
Neuverschuldung für das "Defizit-Spending" wird für die Amis dann unerschwinglich teuer (= Referenz zum Eingangsposting).
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Sollte der Dollar jetzt stark werden, könnte Chinas Exportindustrie ins Gras beißen.
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Ein wichtiger Grund könnte die drohende Bonitätsabstufung der USA sein: Sollte die USA kein AAA mehr haben, sind viele institutionelle Investoren gezwungen, US-Staatsanleihen zu verkaufen, weil sie nur höchste Bonität im Depot haben dürfen.
Von der Inflationsseite sehe ich da weniger Gefahr: Löhne steigen kaum, Arbeitslosigkeit ist hoch, Kapazitätsauslastung ist niedrig, in einem solchen Umfeld können Preise kaum steigen. In den 70ern sind die Löhne noch um 5-10% p.a. gestiegen, da herrschte Druck im Inflationskessel.
Fazit: Abverkauf bei langlaufenden Staatsanleihen möglich, wenn durch zu hohe Verschuldung des amerikanischen Staats die Bonität in Gefahr gerät. Inflation zu unbedeutend, also keine Stagflation, sondern eher Stagnation.
Paradoxerweise könnte der Dollar davon stark profitieren: Laut einer Studie (leider finde ich sie nicht mehr) ist der Dollar historisch meist dann stark gewesen, wenn die reale Rendite der 10-jährigen Anleihen hoch war, Beispiel: momentane Rendite von 3,7% abzüglich 1,5% Inflation ergibt rund 2,2% sichere reale Rendite p.a. Bei einem weiteren Anstieg könnte das für inländische und ausländische Investoren interessant werden und der Dollar wertet weiter auf, Richtung Parität zum Euro;-)
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Ein AAA-Verlust der USA würde die Zinsen am langen Ende steigen lassen, was Dein Chart in # 13 bereits vorwegnimmt. Die Zinsanstiege sind dann Ausdruck wachsender Ausfallgefahr (wegen Überschuldung), für die Investoren eine höhere "Zinsentschädigung" verlangen.
Zu den Absurditäten des Devisen- bzw. Bondmarkts zählt, dass Anleger meist nur auf die nominalen Zinserträge achten und die Inflation lediglich am Rande berücksichtigen. Deshalb gibt es bei Zinsrenditen um 5 % auf US-Langläufer bei 3 % Inflation mehr Interesse als bei 3 % Zinsrendite und 1 % Inflation, obwohl real (inflationsbereinigt) in beiden Fällen dasselbe rauskommt.
(Die Frage ist, ob die US-Zinskurve bei einem AAA-Verlust aufsteilt oder ob die Fed dem Bondmarkt dann auch bei den Leitzinsen folgt, was die Steilheit der Kurve nicht verändern würde, wohl aber die Zinsrenditen über deren gesamten Verlauf. Ich vermute Letzteres, und darauf deuten auch die steigenden Fed-Fund-Futures hin. Doug Kass rechnet mit einer US-Leitszinserhöhung um 0,5 % im April.)
Steigen die nominalen Zinserträge auf länger laufende US-Staatsanleihen, würden diese daher auf verstärktes Interesse stoßen, was auch den Dollar tendenziell stärken dürfte.
Zurzeit wird die Zinsrendite der US-Langläufer durch das Quantitative Easing (QE) der Fed künstlich gedrückt, was US-Staatsanleihen - und damit auch den Dollar - tendenziell unattraktiv macht. QE soll aber Anfang 2010 auslaufen, und die Leitzinsen dürften in 2010 ebenfalls steigen.
Die jüngste Rallye in US-Junkbonds, die wieder so hoch notieren wie vor der Lehman-Pleite, zeigt, dass Anleger bereit sind, um der Rendite willen vor den Risiken beide Augen fest zu verschließen. Sie könnten daher bei höherer Zinsrendite auch verstärkt in US-Staatsanleihen investieren.
Das gilt selbst dann, wenn die Zinsrendite der US-Staatsanleihen wegen des AAA-Verlust steigt. Für ausländische Käufer (z. B. aus der EU) käme als positiver Faktor hinzu, dass gleichzeitig der Dollar (bzw. Dollar-Index) steigt, was zusätzliche Währungsgewinne beschert.
FAZIT: Wenn USA das AAA-Rating verliert, könnte dies "widersinnig" den Dollar stärken (und damit übrigens auch Gold schwächen).
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Die Fed kann die Zinsen am kurzen Ende kontrollieren, aber normalerweise nicht bei Langläufern, da hier Inflationserwartungen, Bonität und Ausfallgefahr eingepreist werden. Die Fed hat ihr Aufkaufprogramm von US-Staatsanleihen schon Ende Oktober (!) eingestellt ("As previously announced, the Federal Reserve’s purchases of $300 billion of Treasury securities will be completed by the end of October 2009. http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/...ary/20090923a.htm). Ihr wurde vorgeworfen, sie würde die Staatsverschuldung mit der Notenpresse finanzieren, offiziell wollte sie günstige Refinanzierungsmöglichkeiten für US-Hypotheken schaffen.
Wenn die US-Regierung weiterhin wie verrückt Schulden macht, dann wird es brenzlig: Die Renditen der 10-jährigen Anleihen könnten auf 6-8% steigen, der Aufschwung am Immobilienmarkt wird abgewürgt, die Fed könnte gezwungen sein, mit der "Notenpresse" gegenzusteuern, hohe Inflation und Kollaps des Finanzsystems wären möglich. Der schwache Arbeitsmarkt und die ausufernde Staatsverschuldung sind für Bernanke die größten Probleme, das hat er klar gesagt, z.B.:
("Jun. 4--WASHINGTON-Record federal spending to avoid a deeper economic downturn is necessary in the short term, but the U.S. government soon must present a credible plan to reduce the massive debt burden that's being run up, Federal Reserve Chairman Ben Bernanke warned Wednesday....If deficits and debt continue mounting indefinitely, foreign investors such as China and Japan may lose confidence and demand higher interest-rate returns for their purchases of government debt. That would depress economic growth here. So, Bernanke said, "it's very important that we have now, or very soon, a plan to stabilize at least the debt-to-GDP ratio, so that it doesn't go into a continued increase, which would, because of interest payments . . . make sort of a vicious circle going forward."http://www.allbusiness.com/...mic-conditions-growth/12495332-1.html).
Nächstes Jahr sollen die "gross debt" bei knapp 100% des BIP stehen (http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_public_debt). Auch ohne Herabstufung durch die US-Ratingagenturen wird der Kapitalmarkt das Finanzdesaster mit explodierenden Zinsen quittieren. Die teure US-Gesundheitsreform und der Blankoscheck für Fannie und Freddie könnten das Fass zum Überlaufen bringen.
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In # 10 vom 22.12.09 hatte ich auf die - gelinde gesagt - überkaufte Lage bei US-Junkbonds (HYG) hingewiesen. Nun verlassen offenbar einige der dickeren Ratten (Pimco?) das sinkende Schiff. Ähnliche Abverkäufe bei Junkbonds sah man im Sommer 2007, als die aktuelle Finanzkrise (mit Problemen bei PE-Finanzierungen) virulent zu werden begann.
US-Medien behaupten, die starken Kursverluste bei einigen Junkbonds-Fonds (allein gestern -5 %, während der DOW 160 Punkte stieg), seien "fat finger errors". D.h. da hätte ein Trader versehentlich zuviel verkauft. Tatsächlich aber erfolgten die Verkäufe mehrere Tage in Folge.
DPO (High Yield Bond Fund) hat in wenigen Tagen 25 % Kursverlust hinnehmen müssen - bei stark anziehendem Volumen. Weitere aufschlussreiche Charts finden sich in obigem Denninger-Link.
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in großem Stil
Pimco cuts holding of UK and US government bonds
Pimco, which runs the world's biggest bond fund, is cutting back its holdings of UK and US government debt as the two countries grapple with record deficits.
Published: 2:50PM GMT 04 Jan 2010
The move by Pimco, which is based in Newport Beach, California, comes as the majority of strategists in the bond market predict prices for both US and UK government debt to fall this year.
Prices are expected to come under pressure as the two nations shoulder larger debt burdens in the wake of the financial crisis. Each market also enjoyed support last year from their central banks - the Bank of England and the Federal Reserve - which began buying government debt as a way of injecting more money into their floundering economies.
The strategy, known as quantitative easing, has seen the Bank amass billions of pounds of gilts and is expected to end this year. On top of that, Britain is forecast to sell £220bn of gilts in the current financial year - four times the average annual amount sold in the five years before the collapse of Lehman Brothers.
In an outlook for 2010 published on its website, Paul McCulley, a managing director at Pimco, said that "we are currently cutting back in the US and UK because, as mentioned before, supply and demand dynamics are likely to be negatively affected as borrowing rises and central bank buying declines." ...
http://www.telegraph.co.uk/finance/economics/...government-bonds.html
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Fitch cuts Iceland's rating to junk status
By Sue Chang
SAN FRANCISCO (MarketWatch) -- Fitch Ratings on Tuesday lowered Iceland's long-term foreign currency issuer default rating to below investment grade of BB+ from BBB-. Its local currency IDR was also cut to BBB+ from A-. The outlooks on both ratings are negative. "Today's decision by Iceland's President to refer the 'Icesave' agreement to a referendum creates a renewed wave of domestic political, economic and financial uncertainty. It also represents a significant setback to Iceland's efforts to restore normal financial relations with the rest of the world," said Paul Rawkins, senior director of Fitch's sovereigns team in London. "Consequently, in Fitch's opinion, Iceland's economic and sovereign credit profile is no longer consistent with an investment grade foreign currency rating," he added.
http://www.marketwatch.com/story/...-rating-to-junk-status-2010-01-05
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4.12.2009: gute Arbeitsmarktdaten, Stellenabbau nur 11.000, Euro fällt von 1,50 auf 1,48, Renditen der 10-jährigen Anleihen steigen
16.12.2009: Fed hält an Nullzinspolitik fest, Euro fällt von 1,45 auf 1,43 am nächsten Tag, Renditen steigen weiter.
Leitzinsen müssen nun mal zum Wirtschaftswachstum passen, sonst droht auf lange Sicht Inflationsgefahr mit steigenden Renditen bei langlaufenden Staatsanleihen (nicht umsonst hat Pimco sein US-Portfolio reduziert). Die Fed weiß natürlich, dass das Wirtschaftswachstum rein staatsgepäppelter Schmarrn ist, aber der Markt macht da keine Unterschiede. Der schwache US-Arbeitsmarkt war bisher der Schutzschirm für die "Sauereien" der Fed, nach den guten Daten der letzten Wochen ist der Schutzschirm weg. Steigende Zinsen am langen Ende machen die Schuldensause der Regierungen natürlich teurer oder gar unmöglich. In Japan fungiert die Deflation als Schutzschirm, bei hohen Inflationsraten müßte die BOJ die Zinsen erhöhen (= Staatsbankrott bei 200% des BIP an Schulden) oder der Yen würde "kollabieren" und die importierte Inflation weiter steigen, was zu einem Teufelskreislauf führt. Wenn Japan erfolgreich die Deflation bekämpft, kann mal wohl sagen: Operation gelungen, Patient tot.
"Christoph Huber, Montag, 28. Dezember 2009, um 11:07 CET
New York (BoerseGo.de) - Für US-Staatsanleihen dürfte sich in 2010 der beste Verkauf als Leerverkauf erweisen. Davon geht gemäß einem Bericht von Bloomberg der für den festverzinslichen Bereich verantwortliche Chef-Volkswirt von Morgan Stanley David Greenlaw aus. Danach könnte die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen im nächsten Jahr um rund 40 Prozent auf 5,5 Prozent klettern. Dies entspreche dem größten Jahreszuwachs seit 1999. Die Rendite für dreißigjährige Staatsanleihen hätten ein Potenzial für einen Anstieg auf 7,5 bis 8 Prozent. In diesem Fall steige die dreißigjährige Rendite mit dem größten Tempo seit fast 10 Jahren.
Es bestehe die Erwartung, dass Investoren bei künftigen Käufen von Staatsanleihen höhere Renditen einfordern. Bereits im laufenden Monat kletterten die Renditen mit dem größten Tempo seit vergangenen Januar. Der Zuwachs sei vor allem auf die Sorge zurückzuführen, dass eine erwartete Belebung des Wirtschaftswachstums mit einem Voranschreiten des Billionen-Haushaltsdefizits der US-Regierung einhergeht. Ein Zinsanstieg erhöhe die Gefahr für ein Abwürgen der Konjunkturerholung von der schwersten Rezession seit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Angesichts der aggressiven Maßnahmen von seiten der Politik und der daraus resultierten Abwendung einer Depression sei von weiteren sanierenden Strategien auszugehen. Die von den Märkten ausgehenden Signale dürften letztendlich die Aktivitäten von seiten der Politik nach oben bringen. "Ich bin aber nicht naiv genug, um zu glauben, dass wir uns in einem freundlichen Umfeld bewegen werden", heißt es weiter von Greenlaw.
Der Morgan Stanley-Chef -Zinsstratege James Caron sieht für US-Staatspapiere eine höhere Konkurrenz durch andere Emittenten. Auch dieser Umstand veranlasse Investoren zur Einforderung höherer Renditen. Für eine solche Entwicklung spreche ebenso das Auslaufen eines von der Federal Reserve ins Leben gerufenen 1,6 Billionen Dollar schweren Kaufprogramms für Vermögenswerte. In diesem Jahr fungierte die Federal Reserve als größter Käufer von US-Staatsanleihen. Dabei hat die Notenbank bis Oktober Papiere im Volumen von 300 Milliarden Dollar zur Aneignung gebracht.
Das Finanzministerium will in 2010 ein Rekordvolumen an Anleihen und Schuldverschreibungen von 2,55 Billionen Dollar zum Verkauf bringen. Dies entspreche gegenüber 2009 einem Anstieg von 700 Milliarden Dollar bzw. 38 Prozent.
Die Händler an der Terminbörse in Chicago haben zuletzt ihre Wetten bei Short-Positionen zu den Notierungen zehnjähriger US-Staatsanleihen gegenüber Long-Positionen um 52.781 Kontrakte übertroffen. Dies entspreche im Short-Bereich der größten Steigerung seit Oktober 2008. Im übrigen schossen die Spekulationen bei Futurekontrakten auf sinkende Anleihekurse in der per 15. Dezember ausgelaufenen Woche um mehr als das fünffache nach oben."
http://de.finance.yahoo.com/nachrichten/...sego-b2cd26c2aebb.html?x=0
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Sollten die Zinsen bei US-Langläufern marktbedingt steigen (vor allem wenn QE ausläuft), sieht es für den US-Housing- und -Kreditmarkt wieder schlechter aus. Die Hauspreise dürften dann mangels Käufern weiter fallen, was die Zahl der Zwangsvollstreckungen weiter hochtreibt. Die zarten grünen Pflänzlein könnten dann schnell wieder braun werden.
Das Problem für die Amis ist in der Tat, dass "der Markt" den inszenierten Erholungs-Hype "glaubt" (sonst hätten Aktien und Junkbonds kaum so stark steigen können), entsprechend Inflation befürchtet und Zinserhöhungen über die ganze Kurve verlangt.
Tatsächlich aber ist die US-Erholung im wesentlichen ein Statistiker-Konstrukt, ergänzt durch Bilanzaufweichungen. Dämpfen steigende Zinsen die Wirtschaft, droht die Enttarnung der Erholungs-"Lügen" in Gestalt eines Doppel-Dip.
Die große Frage bleibt: Können die Amis bei einem weiteren Downleg des Bärenmarktes noch einmal mit "besser als erwartet" und ähnlichem QE-Zinnober den Kopf aus der Schlinge ziehen? Die Bestandsschulden sind ja durch die erste staatliche Bailout- und Stimu-Runde bereits stark angestiegen - und parallel dazu die Sorgen um die Solidität der US-Staatsfinanzen.
Die Restwelt dürfte die US-Verschuldungsspielchen dann nur noch mitmachen, wenn sie für die Risiken durch höhere Zinsen angemessener entschädigt wird, da die Sorgen um Ausfall bzw. Rückzahlfähigkeit zunehmen. Das könnnte eine Abwärtsspirale aus immer höheren Zinszahlungen und immer höheren Schulden einleiten (Argentinien-Effekt).
Ausländische Bieter dürften sich bei den Auktionen dann nämlich fragen: Wenn die erste Bailout- und Stimu-Runde unterm Strich nichts gebracht hat, wieso sollte dann die zweite - bei höheren Bestandsschulden - besser laufen?
Die einfachste Pseudo-Lösung für die Amis ist daher, den Doppel-Dip durch gezieltes Hochmanipulieren im Aktienmarkt so lange wie möglich zu verstecken.
Doch wehe, wenn DANN der Boden rausfällt...
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Heli-Ben weiß natürlich, dass der Aufschwung nur ein künstlicher Pups ist und möchte die Zinsen bei 0 belassen, aber der Markt muß von einer Fortsetzung der staatl. Konjunkturprogramme und des Aufschwungs ausgehen (wichtig ist da die Stabilisierung des Arbeitsmarktes), was bei gleichzeitigen Nullzinsen zu riesigen Inflationsgefahren führt (deshalb höhere Renditen am langen Ende). Einer muß reagieren: Entweder die Leitzinsen rauf oder das Wirtschaftswachstum runter, sonst sorgt der Markt mit drastischen Mitteln dafür.......
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Ohne diese Maßnahmen hätten wir laut David Rosenberg im dritten Quartal ein US-Wachstum von nur -4% gehabt - mithin das fünfte Minusquartal in Folge. Man kann die Maßnahmen aber wegen der ausufernden US-Staatsverschuldung nur begrenzt fortsetzen. Ob sich zwischenzeitlich der vielbeschworene "selbsttragende Aufschwung" einstellt, bleibt die fromme Hoffnung der Strategen. Dagegen spricht u. a. die horrende Privatverschuldung und die Sparpolitik der maroden US-Bundesstaaten - mithin strukturelle, nicht-zyklische Schwächen, die durch "Abwarten" nicht besser werden.
Die Lage der meisten US-Banken ähnelt der von Fannie und Freddie: deutlich negatives Eigenkapital. D. h. die meisten US-Banken sind de facto pleite. Wenn sie wegen der staatlich gebilligten Schulden-Ignoranz (Aufweichung der FASB-Bilanzregeln) dennoch Milliardengewinne ausweisen und die Börsen sie so bewerten, als gäbe es keine Leichen im Keller, so ist auch dies eine "Lüge" oder eine Form von Anlage-Betrug.
Man könnte ebensogut bei Karstadt die Schulden ignorieren und die Aktie auf 40 Euro hochkaufen. Was wäre damit bewiesen? Die Karstadt-Schulden lösen sich dadurch ja nicht in Luft aus. Werden sie faktisch berücksichtigt, ist Arcandor nur 0,17 E wert.
Dieses Beispiel verdeutlicht die Dimensionen.
Andererseits ist es nur folgerichtig, dass der Markt nun Inflation erwartet. Man kann nicht gleichzeitig bei Aktien den Erholungs-Hype feiern und bei den Zinsen auf die Deflations-Tränendrüse drücken.
Bedauerlicherweise richtet diese "falsche" Inflationserwartung aber nun den Aktienmarkt zugrunde.