Scharfe Kritik an der Forderung der Opposition kam auch vom Mineralölwirtschaftsverband. „Das ist ein ganz gefährliches Spiel mit dem Feuer“, sagte Hauptgeschäftsführer Klaus Picard der Financial Times Deutschland. „Wird die Reserve abgeschafft, wissen die Spekulanten, dass die Staaten keine Ausweichmöglichkeit mehr haben. Dann würden die Preise noch stärker schwanken.“
Auch die EU-Kommission erteilte den Plänen eine klare Absage. „Ein Mitgliedstaat kann die Reserve nicht eigenmächtig ganz oder teilweise freigeben“, sagte ein Sprecher von Energiekommissar Andris Piebalgs. Grund: Die Reserven sind durch EU-Recht geregelt. Änderungen müssen von einem Ausschuss der Mitgliedstaaten beschlossen und von der Kommission genehmigt werden.
"Dummes Geschwätz"
Beim Bundesverband freier Tankstellen hieß es zum Vorschlag der Opposition, wer das fordere, verstehe nichts vom Ölmarkt und der Krisenvorsorge. „Das ist klar und deutlich gesagt dummes Geschwätz“, sagte Hauptgeschäftsführer Axel Graf Bülow. Die kurzfristigen Marktschwankungen könnten durch die Freigabe der Ölreserve nicht korrigiert werden, betonte FDP-Mitglied Bülow in der Berliner Zeitung.
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