Al-Hayat über Reaktionen des syrischen Außenministers Al-Shara´a
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Die in London erscheinende Tageszeitung al-Hayat veröffentlichte am 13. April 2003 einen Artikel über die Reaktion des syrischen Außenministers, Farouk al-Shara´a, auf die Anschuldigungen und Drohungen der USA gegenüber Syrien. Seiner Ansicht nach sind diese Ausdruck einer "fanatischer Strömung" in den USA, berichten Randa Taqi al-Din, Samar Asmashli und Basil Rifa'iya. Die Autoren berichten ebenso über die Warnung des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak vor einem Bürgerkrieg im Irak und den jordanischen Informationsminister, Muhammad al-´Udwan, der ein Engagement der arabischen Staaten unter dem Dach der Vereinten Nationen zur Wiederherstellung der Sicherheit im Irak forderte:
"[…] Der syrische Außenminister bezeichnete die Drohungen, die einige Verantwortliche der amerikanischen Administration aussprechen, als ‚Behauptungen, die jeder Grundlage entbehrten - außer sie [die Verantwortlichen] beabsichtigten, die nationalen und historischen Beziehungen zwischen dem syrischen und dem irakischen Volk zu beseitigen.' Er bekräftigte, ‚das, was über den Rücktransport von Militär und Waffen behauptet wird, entspringt nichtigen Anmaßungen, die darauf gründen, dass [bisher] - trotz der amerikanischen Besetzung - keine Massenvernichtungswaffen entdeckt worden sind.' ‚Wie kann Syrien sich um etwas kümmern, dass die Vereinigten Staaten im Irak nicht [einmal] auffinden können?' Al-Shara´a äußerte sich auf einer Pressekonferenz, die er zusammen mit dem französischen Außenminister Dominique de Villepin abhielt. Dieser hatte sich, nachdem er Kairo einen Besuch abgestattet hatte, gestern Abend mit dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad getroffen, bevor er sich weiter nach Beirut begibt. Al-Shara´a erwiderte auf die Frage nach der Ernsthaftigkeit der amerikanischen Drohungen gegen Syrien: ‚Diese Drohungen bringen nicht einen allgemeinen Kurs der Vereinigten Staaten zum Ausdruck. Sollten sie [doch] Ausdruck einer allgemeinen Strömung sein, dann werden wir sie ernst nehmen. Wir wissen aber, dass Syrien einen Rang auf dem internationalen, arabischen und islamischen Schauplatz hat - ja sogar auf dem amerikanischen.' Er korrigierte, diese Drohungen seien Ausdruck ‚einer fanatischen Strömung, die selbst das Allgemeininteressen des Westens nicht im Blick hat'. Er fügte hinzu, dass Syrien immer im Gespräch mit den USA gestanden und nicht einen Moment lang daran gedacht hätte, dieses abzubrechen. ‚Denn es [Amerika] hat ein Interesse daran, dass seine Stimme überall gehört wird und wir haben ein Interesse daran, dass das syrische Volk eine gute Beziehung zum amerikanischen Volk pflegt, welches gesellschaftliche Gruppen verschiedenster Art beinhaltet.' Er erinnerte daran, dass die Standpunkte Syriens und Frankreichs darin bestünden, dass ‚der Krieg gefährlich ist und Herausforderungen stellt, denen schwer zu begegnen ist. Heute sehen sich die Besatzungstruppen mit großen Schwierigkeiten und Problemen konfrontiert. Wir hatten im Vorfeld darauf hingewiesen.' Er fügte hinzu: ‚Wenn das Ziel darin bestand, das System im Irak zu verändern, dann haben wir [dabei] diese ganze Tragödie erreicht', und wünschte sich, dass ‚das Ziel nicht darin besteht, den Irak mittels seiner Institutionen, Ministerien und seiner Struktur zu zerstören.'
In Kairo äußerte Präsident Mubarak, der Krieg sei noch nicht beendet und betonte, dass der Irak zweifelsohne von Irakern regiert werde. Die Führungskräfte dort würden die Verantwortung für den Krieg tragen. Er sagte, die Verantwortlichen in Bagdad würden seinem Ratschlag kein Gehör schenken und warnte davor, dass die Ereignisse sich hin zu einem Bürgerkrieg entwickeln könnten. Er forderte von den Koalitionstruppen, Verantwortung für die Sicherheit zu übernehmen und warnte weiter davor, ‚dem Zusammenstoß von Sunniten, Schiiten, Kurden und anderen [Sippen] das Steuer zu überlassen. Während seines Treffens mit der Führungsspitze der regierenden National-Demokratischen Partei erwiderte er auf eine Nachfrage, dass das arabische Verteidigungsabkommen jegliche Basis verliere […] und dass an keinem Tag irgendwelche gemeinsamen militärischen Übungen stattfänden.
In Amman äußerte Informationsminister Muhammad al-´Udwan gestern, dass sein Land bereit sei, ‚sich an den internationalen Truppen zur Sicherung des Friedens im Irak zu beteiligen - im Rahmen dessen, was sie Arabische Liga beschlossen hat.' Er sagte gegenüber al-Hayat, dass König Abdullah II. mit den arabischen und internationalen Spitzen in Verbindung sei, um nach Mitteln zu suchen, dem ‚Sicherheitschaos', das der Irak [derzeit] erlebe, ein Ende zu bereiten. Er machte deutlich, dass Jordanien bei der Hilfe und Unterstützung für das irakische Volk nicht nachlassen werde - sei es durch die Lieferung humanitärer Hilfsgüter oder durch die Entsendung friedenssichernder Truppen - wenn es notwendig sei und für den Fall, dass internationale Forderungen in diesem Zusammenhang bestünden. Er wies jedoch darauf hin, dass Amman es nicht gutheiße, isoliert vorzugehen und es nach einer Initiative strebe, die von der Arabischen Liga geführt und mit den Vereinten Nationen koordiniert sein würde, um die Sicherheit im Irak zu garantieren. Er betonte, Jordanien werde mit jeder Übergangsverwaltung in Bagdad umgehen, in dem Maße wie diese dem Interesse des irakischen Volkes diene. Man sehe derzeit die Priorität bei der Wiederkehr von Sicherheit und Stabilität im Land und bei der Beendigung des chaotischen Zustandes, der sich [sogar] auf kulturelle und historische Reichtümer des Irak erstrecke. Er fügte hinzu, dass sein Land mit dem Irak als arabischem Bruderstaat umgehe, mit dem er gemeinsame Grenzen habe, die seit vergangenem Mittwoch unter der Kontrolle amerikanischer Armeeeinheiten der stünden."
Hy Braddi, haste mal wieder ´nen neuen Krieg ausgemacht ?? Wollen wir mal Wetten annehmen, wann endlich der Iran dran ist ... ;-))
MaMoe ......
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