Gold nähert sich kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump dem wichtigen Widerstandsbereich bei 2.720/2.730 Dollar. Gold profitiert sich auch davon, dass Trumps angekündigte Politik die Inflation anheizen und ein Handelskrieg die Wirtschaft schwächen könnte.
„Kurzfristig sehe ich 2.725 Dollar als wichtigen Widerstand, den wir nur schwer durchbrechen können, bis wir ein klareres Bild von Trumps Politik und deren Auswirkungen auf den Dollar, die Renditen und den neu entdeckten Glauben an Zinssenkungen erhalten“, sagte Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie bei der Saxo Bank. „Ich werde die Nachrichten über Zölle und Ausgaben beobachten, da sie für das Wirtschaftswachstum und die Situation der Staatsverschuldung wichtig sind.“
Obwohl Trumps neue Regierung viele geopolitische Ängste hervorruft, da die Welt darauf wartet, zu sehen, welche Politik er in seinen ersten Tagen im Amt vorantreiben wird, sagte James Stanley, Senior Market Strategist bei Forex.com, dass es eine Sache gibt, von der er weiß, dass Trump sie nicht tun wird, was gut für Gold sein wird. „Trump wird die Ausgaben nicht einschränken. Er wird den Haushalt nicht ausgleichen. Er wird kein Präsident der Sparsamkeit sein“, sagte er. „Gold zieht die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich, weil sie eine gewisse Verwässerung des Geldes in den Fiat-Währungen der Welt erwarten.“ Stanley fügte hinzu, dass dies auch ein Grund dafür ist, warum Bitcoin in der vergangenen Woche stark angestiegen ist und die Preise stabil über 105.000 Dollar liegen.
Obwohl die Performance von Gold gegenüber dem US-Dollar an sich schon beeindruckend ist, stellen Analysten fest, dass der globale Währungsmarkt eine breit angelegte Stärke von Gold zeigt. In der vergangenen Woche konnte Gold gegenüber wichtigen Währungen wie dem Euro, dem britischen Pfund, dem Yuan, dem kanadischen Dollar und dem australischen Dollar neue Allzeithochs erreichen.
Jesse Colombo, ein unabhängiger Edelmetallanalyst und Gründer des BubbleBubble Report, sagte, dass die Gewinne des Goldes gegenüber anderen Währungen ein Vorläufer für das sind, was Anleger erwarten sollten. Er fügte hinzu, dass das Edelmetall auf kurze Sicht das Potenzial hat, auf Allzeithochs über $ 2.800 je Unze zu steigen. Er sieht 3.000 Dollar als wichtigen Widerstandsbereich. „In den letzten zwei Monaten hat Gold eine Verschnaufpause eingelegt, aber jetzt hat der Markt einen großen Nachholbedarf“, sagte er. „Ich bin begeistert vom Potenzial des Goldes.“
Colombo sagte, es sei nicht überraschend, dass Gold vor Trumps Amtsantritt gut abschneidet. Er wies darauf hin, dass die Weltwirtschaft zu kämpfen haben wird, wenn der nächste US-Präsident mit den von ihm vorgeschlagenen Zöllen einen Handelskrieg beginnt. Er erklärte, dass die Verbraucher auf der ganzen Welt mit höheren Preisen und einer schwächeren Wirtschaftstätigkeit konfrontiert sein werden, was zu einem stagflationären Umfeld führen wird, was sich positiv auf Gold auswirkt.
Gold hat seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten konsolidiert. Es wäre schon fast Ironie des Schicksals, wenn der Goldpreis nun ausgerechnet zur Amtseinführung mit einem Sprung über 2.720/2.730 Dollar diese Konsolidierung beendet. Allerdings dürfte der Handel heute gering sein, da in den USA auch Feiertag ist. Zudem haben sich die COT-Daten per Dienstag vergangener Woche eingetrübt, was für einen Rücksetzer vor der nächsten großen Rally spricht. Doch mittelfristig sollten neue Allzeithochs in US-Dollar nur eine Frage der Zeit bei Gold sein.
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