Diese Frage beschäftigt mich seit Tagen und zwar aus folgendem Grund: Es ist im Board zu beobachten, daß fast ausnahmslos auf 5 oder 10 % bei den stark unter Druck geratenen Werten wie Allianz, Infineon oder Coba etc. spekuliert wird. Threads die einem Bewußtsein nach folgendem Muster nachgehen, schiessen wie Pilze aus dem Boden: "Kauft heute Allianz zu 75 und ihr werdet morgen die 80 sehen". Werden die 80 erreicht, wird freudestrahlend gepostet: "Habe bei 80 gegeben!" Versteht mich nicht falsch. Ich gönne jedem diese Gewinne! Ich verstehe auch, daß Anschlußpostings meistens ausbleiben, wenn die Aktie nicht steigt!
Ich meine nur, daß an dieser Handlungsweise sich die Marktpsychologie gut ablesen lässt. Und was folgt ist im Moment ein selbstiterierendes System: Der Markt fällt insgesamt und es gibt nur kleinere Zwischenerholungen.
Meine These wäre nun, daß die sogenannte nachhaltige Trendwende erst dann einsetzt, wenn das momentan vorherrschende Denken aufgegeben wird zu Gunsten einer anderen Haltung: So platt es klingt, aber es muss wohl so schlimm kommen, daß die Zocker sich nicht mehr trauen auf die fünf Prozent zu hoffen und die Langfristanleger das Niveau so günstig finden, daß ein Kauf auch dann gehalten wird, wenn es nochmal 5 % weiter runter geht. Meine obige Frage muss also um eine zweite ergänzt werden: Gibt es schon Zocker unter Euch, die sich nicht mehr trauen, den Markt long zu traden?
Ich frage das, weil ich ernsthaft darüber nachdenke, ob es nicht sinnvoll ist, zwischen 2200 und 2600 langfristig im Dax zu kaufen.
Gruss, echekrates
P.S.: Nachzutragen ist noch folgendes: Die Ausführungen betreffen natürlich nur die Marktpsychologie. Fundamentales, politisches usw. habe ich dabei bewusst aussen vor gelassen.
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