Viele Unternehmen wollen und können sich nicht mehr weit aus dem Fenster lehnen bezüglich der künftigen Erträge. Deswegen wählt man lieber die konservative Sicht, um dann niedrige Erwartungen zu übertreffen.....
ROUNDUP/DaimlerChrysler rudert bei Chrysler zurück: Gewinnziel könnte wackeln Der Autobauer DaimlerChrysler hat am Donnerstag die Anleger mit einer zurückhaltenden Prognose für seine US-Tochter Chrysler überrascht. "Es werde schwierig, das Jahresziel für einen operativen Gewinn in Höhe von 2 Milliarden Euro zu erreichen", teilte das Unternehmen in Stuttgart mit. Damit rudert der Konzern nur zwei Monate nach seiner letzten optimistischen Prognose für den US-Ableger wieder zurück.
Die schwache Konjunktur und der immer härtere Kampf um die Gunst der Autokäufer in den USA zwingen den Konzern offenbar zur Vorsicht. "In den letzten Wochen ist das Marktumfeld in den Vereinigten Staaten noch wettbewerbsintensiver geworden", hieß es. Mit immer verlockenderen Finanzierungsangeboten hatten jüngst vor allem die weltweite Nummer eins und zwei unter den Autokonzernen, General Motors und Ford , den Wettbewerb auf dem US-Markt angeheizt. Chrysler werde in Zukunft noch stärker auf die Kostenbremse treten, kündigte der Konzern an.
AKTIE RUTSCHT - ANLEGER 'VERSCHNUPFT'
In Deutschland reagierten die Anleger enttäuscht auf die vorsichtige Prognose. Die DaimlerChrysler-Aktie rutschte bis 14 Uhr um 3,63 Prozent auf 29,76 Euro. "Der Ausblick verschnupft einige Anleger, auch wenn für uns diese Prognosen keine große Überraschung darstellen", sagte Frank Biller, Automobil-Analyst bei der Baden-Württembergischen Bank.
Ein Analyst der HypoVereinsbank mahnte, die geänderte Prognose nicht überzubewerten. "DaimlerChrysler ist in seinen Aussagen bewusst immer konservativ", sagte er. Im vergangenen Jahr habe der Konzern die noch zu Jahresanfang äußerst vorsichtigen Prognosen letztendlich deutlich übertroffen. "Zudem hat DaimlerChrysler noch lange nicht gesagt, dass Chrysler das Ergebnisziel in keinem Fall schaffen wird", fügte der Autoexperte hinzu.
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