Kollektive Bestrafung Israels Verbrechen an der Zivilbevölkerung in GazaVon Rolf Verleger Schuld der Hamas? Palästinensische Kinder in einer Schule in Dschabalija/Gaza. Auf den Tischen Namensschilder drei von der israelischen Armee getöteten Mitschüler (24.1.2009) Foto: AP |
Anfang kommender Woche erscheint im Kölner PapyRossa Verlag die zweite Auflage von Rolf Verlegers Buch »Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht«. In dem Band beschreibt der Autor seine jüdischen Wurzeln als persönlichen Hintergrund und umreißt die Geschichte des Zionismus. Rolf Verleger ist Psychologieprofessor am Universitätsklinikum in Lübeck. Als Mitglied im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland distanzierte er sich in einem offenen Brief von dessen vorbehaltloser Unterstützung der israelischen Politik während des Libanon-Kriegs 2006 und initiierte als Alternative die Aktion »Schalom 5767«. An einer Stelle von »Israels Irrweg« heißt es: »Das Judentum, meine Heimat, ist in die Hände von Leuten geraten, denen Volk und Nation höhere Werte sind als Gerechtigkeit und Nächstenliebe.« – Ursprünglich sollte die Nachauflage des Bandes bereits im Januar gedruckt werden, als Israel seinen Überfall auf Gaza begann. Aus diesem Anlaß fügte Rolf Verleger drei Kapitel ein, aus denen wir vorab einen Auszug veröffentlichen. (jW)Bekanntlich begann der Irak-Krieg von 2003 mit einer Lüge.
George W. Bush, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, behauptete mit Hilfe seines Außenministers, Colin Powell, der Irak habe Massenvernichtungswaffen, der Irak bedrohe damit sowohl seine unmittelbare Umgebung im besonderen als auch den Weltfrieden im allgemeinen, und der Irak habe irgend etwas mit der Organisation Al-Qaida zu tun. Daher sei es höchste Pflicht eines jeden ehrbaren Menschen, gegen den Irak Krieg zu führen.
Die Unwahrheit dieser Behauptungen war offensichtlich. Trotzdem gab es genügend Politiker und Journalisten, auch in Deutschland, die diese Märchen gerne nachplapperten. Inzwischen sagt Colin Powell, daß es ihm leid tue.
Ebenso begann der Krieg Israels gegen Gaza im Dezember 2008 mit einer Lüge.
Premierminister Olmert, Armeeminister Barak und Außenministerin Livni behaupteten, daß der Raketenbeschuß israelischer Städte aus dem Gazastreifen unerträglich geworden und nicht anders zu stoppen sei als mit massivem israelischen Eingreifen.
Die Unwahrheit dieser Behauptungen war ebenso offensichtlich wie bei den Lügen des George W. Bush. Wieder gibt es genügend Politiker und Journalisten, diesmal gerade und besonders in Deutschland, die diese Märchen gerne nachplappern. Bisher habe ich noch von keinem gehört, daß es ihm leid tue.
Hier sind die Zahlen über Raketeneinschläge auf israelischem Territorium im Jahre 2008. Die Quelle dieser Zahlen ist die Website des israelischen Außenministeriums www.mfa.gov.il (Stand vom 14. Januar 2009). Die Punkte auf der x-Achse sind die Monate des Jahres 2008; der Juni ist unterteilt, da am 19. Juni eine wesentliche Änderung eintrat. Die Werte auf der y-Achse sind die Anzahl der niedergegangenen Einschläge.
Die Zahl der Einschläge dieser Geschosse war also vom 19. Juni bis 31. Oktober auf fast null zurückgegangen. (Mehr in der heutigen jw).
|