weiß jemand wie viel Beatmungsgeräte Dräger pro Jahr baut? Ich kann die 10.000Stück nicht richtig einordnenden. Gibt es eine Angabe bis wann der Auftrag abgearbeitet ist und wie sich dieser auf die folgenden Quartale auswirkt?
"Einen Vorrat medizinischer Ausrüstung zur Behandlung der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 will die Europäische Kommission anlegen. Es geht um intensivmedizinisches Material wie Beatmungsgeräte, Schutzmasken und Impfstoffe, sobald diese verfügbar seien, sagte der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, am Donnerstag in Brüssel. Der Kommissar für Krisenmanagement kritisierte nationale Exportbeschränkungen für medizinisches Material in der aktuellen Lage, weil dies die europäische Zusammenarbeit unterminiere. Lenarcic hob zugleich hervor, dass Deutschland seine Beschränkungen zurückgenommen habe und nun am europäischen Zivilschutz-Mechanismus teilnehme." Zitat aus EU legt Vorrat medizinischer Ausrüstung gegen Covid-19 an 13:42 Uhr: https://web.de/magazine/news/coronavirus/...sachsen-polizeit-34468484
UK bestellt 10.000 Beatmungsgeräte bei Dyson weil Draegerwerk mit Aufträgen bereits bis Ende des Jahres ausgelastet ist https://www.msn.com/de-de/nachrichten/coronavirus/...?ocid=spartanntp und NIHON KOHDEN hat bereits die Zulassung zum Verkauf seiner neuen Beatmungsgeräten und erster Großauftrag aus Italien erhalten. Draegerwerk erhält Konkurrenz und verliert jetzt Weltmarktanteile weil die Produktionskapazitäten fehlen.
...Produktionsengpässe sind dann aber das Problem. Ähnlich wie bei "Stratec" (machen Testgeräte für Corona) sieht sich auch Drägerwerk mit den Grenzen der Produktionskapazität konfrontiert, die nicht beliebig schnell hochgefahren werden können. Hoffentlich, sowohl für die Patienten wie auch nachrangig für die Investoren, kann die Kapazität erhöht werden. Beide Unternehmen dürften dennoch als Profiteure aus der Krise kommen.
denn eine ausweitung der produktionskapazitäten ist wohl nicht das problem ...
... auch die vorstelung, dass ein paar 3D Drucker bei Volkswagen, ... das Problem lösen ist ziemlich naiv - die kann man auch bei Daeger fix hinstellen - ggf. samt Staff vom Herstelller und los geht's voll integriert in den Prozessablauf ...
Worum es hier geht ist eine weltweite Supply Chain aufrecht zu erhalten - die eben nicht einfach replizierbar ist - denn wenn da Komponenten aus den USA kommen - dann werden die Amis dir was husten - wenn die ihre IP aufgeben sollen - also träum weiter ...
... anonsten geht es auchum einen zertifizierten Prozessablauf - wie er in der Medizintechnik gerade in dem Bereich üblich ist - man sehe sich mal kurz an, das Dräger hier eine Zerti erhalten hat ...
Anonsten geht es auch darum Testequipment im Backend zu hinzustelllen - und ja :
Da wurde auf dem Call am 6.3.2020 noch gesagt, dass soetwas 0.5-1 Jahr dauert - unter normalen Bedingungen - hier scheint man mittlerweile etwas mehr Rückenwind bekommen zu haben.
Die Produktion der spezifisch nachgefragten Beatmungsgeräte, de 3% des Umsatzes darstellen, haben laut Welt-Artikel 100 Mitarbeiter bei Dräger gwupped - Dräger hat in der Produktion /Qual/Logistik in Lübeck 1200 Mann (und man sprach noch Ende 2019 von Entlassungen) - und nach meiner Interpretation war die Kapazität der Produktion in 2019 nur zu 50% (5000 Maschinen Produktion vs 10000 Kapazität) ausgelastet. Jetzt redet Däger von einer Vervierfachung der Kapazität (!) (also nach meinem Verständnis 400000 Maschinen dieses spez. Beatmungsgerätes - es gibt mehr die dann auch mehr Umsatzanteil bei Dräger ausmachen) - am Ende wäre es plausibel wenn man das einfach durch Ausweitung auf 3-Schichten und Wochenendarbeit auf der spezifischen Linie für diese Produkte erreicht (ohne monatelang eine Zusatzlinie aufzubauen und darauf zu warten - das Bottleneck ist dann erstmal "nur" die Test/Kalibration-Seite - und da sollte man bei der Beschfaffunga uf's Gas drücken, dass das Investment sich schnell materialisiert) Manpower-Bedarf für eine Vervierfachung der Kapazität in der Produktion müsste jedenfalls da sein - wenn es bisher 100 Mann waren - dann wären es nach Adam Riese dann 400-800 Mann/Frauen - also Leute die eh in der Zukunftsfabrik in Lübeck an den 330 Arbeitsplätzen dort beschäftigt sind ... Also : die Kapa und das Knowledge für einen schnellen Rampup in qualifizierter Form sollte da sein
Klar ist - natürlich kann Dräger versuchen - bspw. indem sie einfach ein paar 3D Drucker kaufen (Casg st derzeit King und ein 3D-Drucker fix auf einem LKW und nach Lübeck gebracht - anschliessen und aufi geht's ..) und aufstellen - oder indem sie eine weitere Linie aufbauen - Produktion ins Haus zu holen oder weitere Kapazität aufzubauen -aber die Frage in ersterem Fall ist - das kann ein Zulieferer ggf. auch - und wenn er Kernkompetenz hat - dann wird er das auch tun - und inletzterem Fall - das dauert a bissi ...
Die Vorstellung dass die Automobilindustrie - sofern sie kein Exposure zur Medizintechnik bisher hatte (Bosch ist da bspw. anders aufgestellt - die haben schon lange eine Medizinsparte - aber trotzdem hat der Schnelltest jetzt ein Problem - das gerät haben sie durch die Zerti bekommen - die Cartridges/der Test ist nach meinem Stand "For research only use" - da hakt's also - mal genau nachdenken jetzt wie man sowas lösen kann) - stamm wohl eher daher dass hier ein massives Problem auf diese Sparte zuläuft - denn der cashburn ist immens und jeder Strohhalm - wird versucht zu ergreifen - so wenig sinnvoll das auch sein kann - aber gut : Synergien kann man immer ausloten - das ist gut keine Frage.
Für Links verweise ich mal auf den Nachbarthread für die Stämme :
Es scheint auch kein Cashproblem zu sein - bspw. zusätzliches Equipment hinzustellen - denn wenn es so wäre - dann müsste sich Dräger ja nur hinstellen und ein bischen mehr an der Preisschraube drehen und ggf. eine höhere Anzahlung/Vorfinanzierung von den diversen Kunden fordern - das wäre wohl bei einem Invest von 1mrd für 50000 Maschinen für die meisten dieser Kunden kein Problem - 10% mehr und wir reden hier von 100mio - davon kann man derzeit am Markt eine Menge 3D-Drucker für Metall Titan), ... kaufen ... Wie man hört verkauft Dräger aber fair zu Listenpreisen - das dürfte ggf. besser sein als wenn man wie zu anderen Zeiten bei Grossbestellungen Discounts gibt - aber es ist fair - sprich : Cash wäre wohl da (schön für die Aktionäre und um die Firma bilanztechnisch wieder sauberer aufzustellen und zukunftsfähig zu machen - Schulden abbauen - dazu gehören auch Genussscheine) - aber Cash allein kann keine Zeit kaufen um bestimmte Sachen sauber zu rampen wie es in der Medizintechnik notwendig ist
Letzter Satz :
Was beachtet werden sollte ist zudem, dass Dräger auch Monitoring, ... derzeit en gros mitverkauft - das macht ja auch Sinn - weil ein Intensivbett besteht nicht aus Beatmung und einer Pritsche - das scheint mir zu wenig gesehen zu werden - macht aber natürlich auch einen Umsatzanteil aus ... Auch scheres Atemschutzgerät (also richtige Vollmasken, ...) wurden nach meiner Lesart in den letzten Tagen (ja das ist aktuell - nachdem es vorher da noch Supply gab) vom Markt aufgekauft (wer auch immer das getan hat) - versucht mal richtigen Atemschutz für den gewerblichen Bereich bei irgendeinem Hersteller zu bekommen - und diese Masken gehen eben nicht für ein paar Euro an den Mann/ die Frau - die kosten zwei bis dreistellige Beträge - und bei Dräger steht das Werk dazu - nach einer Verlagerung Anfang der letzten Dekade mittlerweile nicht mehr in Lübeck (aber auch nicht in Schweden, Südafrika wo die leichten Masken gemacht werden) sondern in Tschechien - klar : ich habe in der Presse noch nirgendwo gelesen, dass nun auch mittlerer bis schwerer Atemschutz plötztlich ein knappes Gut ist - ist etwas scary und nicht so handlich bei medizinischem Einsatz - aber denkt das mal zu Ende, überprüft es und fragt Euch warum das vielleicht nicht in der Zeitung steht (kein Aufruf zu Verschwörungstheorien - reiner Check der Faktenlage) - und dann fragt Euch was Dräger denn anosnten noch für Umsatzanteile hat ...
Schönes Wochenende ...
Cteru Censeo : Es macht keinen Sinn, dass die Stäme 50+% Aufholpotential zu den Vorzügen haben... (was nicht heisst, dass ich die Vorzüge für unterbewertet halte - im Gegenteil - man müsste sich Fragen wie das KUV eines Amiladens in dieser Siuation und mit einer etwas weniger konservativen Komunikation - die ich nichtsdestotrotz begrüsse - eines Stefan Dräger aussähe ..)
"Zum Auftraggeber hieß es von Infineon nur, dass es sich um einen weltweit führenden Produzenten von Beatmungsgeräten handle. Dessen normales Bestellvolumen habe sich mit der Order verachzigfacht. Wie viele Geräte sich mit den Chips bauen lassen, verriet der Konzern nicht. Es würden aber mehrere pro Gerät verwendet."
... Verachzigfachung nachdenke, um so schwindeliger wird mir. Es sind ja nicht nur die Beatmungsgeräte, sondern insbesondere auch die Komplettsysteme, die geordert werden. Die Corona- Krise wird noch einen enormen Nachlauf bei Draeger haben. Medizinisch- technische Systeme müssen gewartet, geprüft und instand gehalten werden.
HD-DAX
: Zeit zum shorten?? Alles gute eingepreist.
So ein Beatmungsgerät kostet 10k. Angenommen sie verdienen 1k damit. Börsenwertzuwachs seit Corona, 800Mio enspricht 800.000 Geräte, wobei sie nur 20.000 bei Auslastung im Jahr bauen können. Und die Konkurrenz in der USA hat viel grössere Kapazitäten.
....... wird einige Staaten zum Umdenken bewegen und die Kostenschraube für medizinisch notwendiges Material lockern. M.E. wird Draeger noch Jahre daran zu arbeiten haben.
Draeger hatte in der Pressemitteilung vom 05.03.2020 u.a. folgendes geschrieben:
Ausblick Zunehmende gesamtwirtschaftliche Risiken schränken das Wachstumspotenzial etwas ein. Durch den aktuell grassierenden Corona-Virus entsteht zusätzliche Unsicherheit. Allerdings verzeichnet Dräger durch die Entwicklung auch eine kurzfristig erhöhte Nachfrage an persönlicher Schutzausrüstung sowie Beatmungsgeräten für die Intensivstation. Im Geschäftsjahr 2020 erwartet Dräger einen währungsbereinigten Umsatzanstieg in einer Spanne zwischen 1,0 und 4,0 Prozent. Die EBIT-Marge wird für 2020 in einer Bandbreite zwischen 1,0 und 4,0 Prozent prognostiziert.
Eine leichte Nachbesserung des Ausblicks (grins) könnte man schon publizieren!