09 :15 Uhr Trading-Tipp United Labels:
Lizenz zum Geld drucken
Michael Schröder
Wenn Sie morgens im Büro zu ihrer Kaffeetasse greifen, blicken Sie dann Garfield in die Augen? Schlafen Sie auf einem Kissen, von dem Bart Simson grinst, oder lacht vielleicht Spongebob von Ihrem Schlafanzug? Keine Sorge, Sie sind kein Einzelfall. Comics sind in, auch bei Erwachsenen. Das zeigen die jüngsten Zahlen von United Labels. Die Aktie steht vor einer neuen Aufwärtsbewegung. United Lables hat sich darauf spezialisiert, Comicfiguren zu vermarkten. Die Gesellschaft ist im Bereich der Lizenznahme und dem Vertrieb von Lizenzprodukten tätig. Dabei fokussiert sich das Unternehmen auf Comic-Lizenzen mit einem hohen Bekanntheitsgrad und nimmt eine Schlüsselposition zwischen Lizenzgeber und Handel ein. Soll heißen, sie kauft die Lizenzrechte vom Erfinder der Figuren und dürfen dann Tassen, T-Shirts oder Kissen mit den Comic-Helden bedrucken - und diese dann verkaufen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die Münsteraner weniger Produkte verkauft und sogar Verluste erzielt. Positive Geschäftsentwicklung Doch dies scheint nur ein einmaliger Ausrutscher gewesen zu sein. Im ersten Quartal 2010 wurde der Umsatz um 16 ,1 Prozent auf 10 ,1 Millionen Euro gesteigert. Dabei verbesserte sich das operative Ergebnis wieder auf 0 ,3 Millionen Euro. (Vorjahr: -0 ,5 Millionen Euro). Ein Grund für den Umsatzanstieg waren vor allem die positiven Geschäftsentwicklungen der Auslandstöchter. Insbesondere in Spanien, Italien und Belgien konnte der Umsatz deutlich erhöht werden. Während in Italien der Umsatz mehr als verdreifacht wurde, verdoppelte sich dieser in Belgien und stieg in Spanien um 30 Prozent. Auch das osteuropäische Geschäft entwickelte sich durch neugewonnene Kunden gut und trug zum Umsatzwachstum bei. In Osteuropa wird in diesem Jahr ein zweistelliges Plus im Umsatz erwartet. Belebung des Auftragseingangs Die im vergangenen Jahr eingeleiteten Maßnahmen neuer Vermarktungs- und Wachstumskonzepte führten bis Ende März zu einem Rekordauftragsbestand in Höhe von 17 ,9 Millionen Euro. Die neuen Textil- und Bekleidungskollektionen kommen am Markt gut an. Neben der deutlichen Belebung des Auftragseingangs wurden im ersten Quartal 2010 hohe Umsatzzuwächse verzeichnet. Dieser Trend dürfte sich im Gesamtjahr fortsetzen. Der Textil-Bereich bietet mittelfristig das Potenzial für zusätzliche Erlöse im niedrigen zweistelligen Millionen-Bereich. Darüber hinaus macht sich die Expansion des erfolgreichen Konzepts der Airportshops positiv bemerkbar. Anfang des Jahres wurden in Hamburg und Malaga neue Läden eröffnet. Zusätzlich erhielt United Labels die Zusage für zwei weitere Shops in Barcelona und wird damit bis Mitte des Jahres acht Shops an fünf verschiedenen Standorten betreiben. Verdreifachung des Gewinns Vor dem Hintergrund der genannten Umsatztreiber sollten die Erlöse im laufenden Jahr trotz des Wegfalls der Beiträge aus dem geschlossenen deutschen Fachhandel zulegen können. DER AKTIONÄR erwartet Umsätze im Bereich von 43 Millionen Euro ( Vorjahr: 40 ,3 Millionen Euro). Dank der durch die Schließung verbesserten Kostenbasis dürfte operativ die Rückkehr in die Gewinnzone gelingen. Auch unter dem Strich dürfte nach dem 2009 er-Verlust von 1 ,13 Euro je Aktie ein Gewinn von 0 , 05 Cent je Aktie stehen. Die Analysten von SES Research rechnen für 2011 bei Umsätzen in Höhe von 45 Millionen Euro ein Verdreifachung des Gewinns auf 0 ,15 Euro. Startschuss für Aufwärtsbewegung Durch den hohen Fixkostenanteil bietet das Geschäftsmodell von United Labels gute Möglichkeiten zur Generierung von Skaleneffekten. Um nachhaltig hohe Renditen zu erzielen, muss der Vorstand dazu aber das Umsatzvolumen weiter steigern. Die jüngste Geschäftsentwicklung stimmt zuversichtlich, dass die Münsteraner diesem Ziel kontinuierlich näher kommen. Mit den Q1- Zahlen ist der Startschuss für eine neue Aufwärtsbewegung gefallen. Risikobewusste Anleger bauen um 2 ,55 Euro eine Position auf. Das erste Kursziel liegt bei 3 ,00 Euro. Mittelfristig sollte ein Anstieg bis auf 4 ,50 Euro möglich sein. Ein Stoppkurs bei 1 ,90 Euro sichert die Position ab. Geht das Szenario auf, sollte mindestens ein neue Tasse mit Ernie und Bert aus der Sesamstraße drin sein ...
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