BDI – BioEnergy International AG ist mit rund 125 Mitarbeitern als Spezialanlagenbauer spezialisiert auf die Entwicklung von Technologien zur industriellen Aufwertung von Neben- und Abfallprodukten. Ein wichtiger Unternehmensbereich ist der Bau von BioDiesel-Anlagen nach dem selbst entwickelten und patentierten Multi-Feedstock-Verfahren. Mit diesem Verfahren wird BioDiesel aus verschiedenen Roh- und Reststoffen wie pflanzlichen Ölen, Altspeiseölen und tierischen Fetten produziert. Zudem bietet BDI Anlagenkonzepte zur Gewinnung von BioGas aus industriellem und kommunalem Abfall an. Gemeinsam mit ihrem Tochterunternehmen UIC GmbH ist BDI auch im Bereich Anlagen und Komponenten zur schonenden Destillation von Flüssigkeitsgemischen im Grob- und Feinvakuum tätig. In der neuen Sparte BioLife Science ist BDI in die Produktion von Algenwertstoffen eingestiegen. Die Aktien des österreichischen Unternehmens sind im General Standard / Geregelter Markt an der Frankfurter Börse notiert. Prall gefüllte Firmenkasse BDI hat im zweiten Quartal nach einem Verlust in den Monaten Januar bis März wieder schwarze Zahlen geschrieben. Aufgrund der Abarbeitung größerer Projekte wurde der Umsatz um rund ein Drittel auf 15,5 Mio. Euro ausgeweitet. Der operative Gewinn (EBIT) war nach sechs Monaten noch mit -1 Mio. Euro negativ. Im zweiten Quartal gelang jedoch wieder ein kleines operatives Plus. Das Unternehmen stellt sich derzeit deutlich breiter auf und macht sich damit unabhängiger vom Biodieselgeschäft. Trotz dieser Investitionen in die Zukunft ist die Firmenkasse weiterhin prall gefüllt. So lag die Nettocashposition (Liquidität plus Wertpapiere) zum Halbjahr bei 11,76 Euro je Aktie, nach Abzug der Pensionsverpflichtungen bei 10,93 Euro. Aufgrund der gegenüber den Forderungen etwas höheren kurzfristigen Verbindlichkeiten rechnen wir konservativ mit 10 Euro Nettoliquidität pro Aktie. Allein damit ist der Börsenwert voll abgedeckt. Substanzwert ohne Kerngeschäft bei 12,30 Euro je Aktie Zudem stehen in der Bilanz noch Unternehmensbeteiligungen in Höhe von 8,7 Mio. Euro, was rund 2,30 Euro je Aktie entspricht. Hierhinter verbirgt sich eine 25%ige Beteiligung an der VTU Holding GmbH, die derzeit eine Erfolgsgeschichte schreibt. Die 430 Mitarbeiter starke VTU plant Prozessanlagen besonders für die Bereiche Pharma, Biotechnologie und Chemie und ist in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Im ersten Halbjahr steigerte VTU den Umsatz um 10% auf 37,5 Mio. Euro. Somit liegt allein der Wert der Nettocashposition zuzüglich der VTU-Beteiligung bei 12,30 Euro. Die aus unserer Sicht bereits bestehenden deutlichen stillen Reserven bei der Bewertung der VTU lassen wir bei dieser Betrachtung unberücksichtigt. Folgeaufträge lassen auf zufriedene Kunden schließen Das operative Geschäft wird derzeit somit angesichts eines Aktienkurses von unter 10 Euro mit einem negativen Betrag bewertet. Dies scheint uns keineswegs gerechtfertigt. Der Spezialanlagenbauer leidet zwar unter einem sehr schwierigen Marktumfeld. Doch technologisch werden die Leistungen von BDI offenbar geschätzt. Dies ist auch besonders daran abzulesen, dass Großkunden große Folgeaufträge an BDI vergeben haben. Der Auftragsbestand von rund 90 Mio. Euro ist derzeit sehr zufriedenstellend, auch wenn sich zwei große Projekte derzeit in der Warteschleife befinden. WKN: A0LAXT ISIN: AT0000A02177 Börse: XETRA, Frankfurt Letzter Kurs: 9,85 Euro Aktienanzahl: 3,8 Mio. Börsenwert: 37,4 Mio. Euro Eigenkapital: 49,3 Mio. Euro Nettoliquidität: 41,5 Mio. Euro* Eigenkapitalquote: 64% Mitarbeiter: 125 Internet: www.bdi-bioenergy.com Videotext: n-tv 232 * eigene Berechnung (Pensionsverpflichtungen wurden abgezogen) Aktie deutlich unterbewertet Matelan Research traut BDI im laufenden Geschäftsjahr 2016 einen Gewinn je Aktie von 0,42 Euro zu, der 2017 auf 0,90 Euro gut verdoppelt werden soll. Wir halten diese Zielmarken nicht für unplausibel, kalkulieren jedoch vorsichtiger und rechnen für 2016 mit einem Gewinn je Aktie von 0,40 Euro und für 2017 mit einem Anstieg um 50 Prozent auf 0,60 Euro je Aktie. Gemessen am KGV wäre BDI damit immer noch nicht wirklich billig. Doch unter Berücksichtigung der ungewöhnlich hohen Substanz sowie der Zukunftschancen der von BDI entwickelten innovativen Technologien, ist die Aktie deutlich unterbewertet. Kauflimit für Musterdepotaufnahme Zuletzt lag ein gewisser Verkaufsdruck auf der Aktie, die den Kurs unterhalb von 10 Euro drückte. Dies eröffnet bei diesem leider sehr marktengen Nebenwert die Chance zu einem preisgünstigen Einstieg. Wir legen für unser langfristiges Value-Musterdepot ein Kauflimit von 10 Euro in den Markt, das streng beachtet werden sollte. Eventuell zwischenzeitlich höheren Kursen sollten Anleger nicht hinterherlaufen. Wir ordern 1000 BDI-Aktien mit Limit von 10,00 Euro, Börsenplatz Frankfurt. 2013 2014 2015 2016e 2017e Umsatz in Mill. € 35,5 16,3 33,3 40,0 42,0 Gewinn/Aktie in € 0,85 -0,45 0,89* 0,40 0,60 Dividende 1,10 0 0,50 0,20 0,30 * beinhaltet hohen Gewinn aus Beteiligungsverkauf, bereinigter Gewinn je Aktie eher um 0,20 Euro
|