Kontron kaufen
Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" empfehlen die Aktie von Kontron (ISIN DE0006053952/ WKN 605395) weiterhin zu kaufen.
Der Spezialist für Minicomputer habe das Jahr 2009 wie erwartet abgeschlossen. Besonders stark abgeschnitten habe das Unternehmen im Schlussquartal. Insgesamt habe Kontron einen Umsatz von circa 465 Mio. Euro im vergangenen Jahr erzielt und damit leicht über den Analysten-Schätzungen gelegen. Für das EBIT würden sie unverändert einen Gewinn von circa 30 Mio. Euro erwarten. Das entspreche einer Marge von 6,5 Prozent.
Ulrich Gehrmann, CEO der Gesellschaft, könne mit diesen Erwartungen beim Hintergrundgespräch "gut leben". Netto dürften die Bayern circa 22 Mio. Euro verdient haben oder circa 40 Cent je Aktie. Traditionell würden die Echinger eine Dividende auszahlen. "Wir setzen auf Kontinuität trotz des Gewinnrückgangs im Jahr 2009." Sodann rechne man mit einer Ausschüttung von 20 Cent je Aktie. Sie sei zudem nach Angaben des Vorstandes sehr wahrscheinlich steuerfrei.
Mitte Januar habe Kontron für das Jahr 2010 eine flache Geschäftsentwicklung in Aussicht gestellt. Laut Gehrmann beziehe sich diese Aussage sowohl auf den Umsatz als auch das EBIT. Beim Umsatz sei die Prognose nicht neu. Beim EBIT hingegen schon. Schließlich habe die Firma in 2009 massiv restrukturiert und die Kosten um gut zehn Mio. Euro gesenkt. Ursprünglich sei es das Ziel gewesen, in diesem Jahr den Gewinn wieder zu steigern, zumal Gehrmann im letzten Jahr sogar drei Mio. Euro aufgrund von Sondereffekten abgeschrieben habe. Daher sei keine Gewinnsteigerung in 2010 enttäuschend. Grund für die nunmehr flache Gewinnentwicklung sei in erster Linie eine weitere Vertiefung des "Profit Improvement-Programms".
Der CEO werde in diesem Jahr mehrere Einheiten zusammenlegen und weitere Produktionskapazitäten von Europa und Amerika nach Asien verlagern. Die Mitarbeiterstruktur solle ebenfalls nochmals angepasst werden. Diese Maßnahmen würden Geld kosten und seien ebenso Grund für die vorsichtige Haltung in 2010 wie die derzeitige weltweite Verknappung an Elektronikkomponenten. Das Programm dürfte die Kosten um weitere sechs Mio. Euro entlasten.
Zudem sei das Marktumfeld nach wie vor "anspruchsvoll". "Wir können noch keine Entspannung erkennen. Vor allem in für uns wichtigen Märkten wie Automatisierung/Maschinenbau und Infotainment." Diese Bereiche stünden für rund 40 Prozent des Umsatzes. Gut würden sich die Branchen Energie, Telekommunikation sowie Medizintechnik präsentieren.
Trotz der flauen Entwicklung sehe Gehrmann den Boden erreicht. "Einen drastischen Rückfall erwarte ich nicht mehr." Regional trage hierzu der asiatische Markt bei. "Asien ist sehr stark, während sich Amerika derzeit fängt und das Geschäft in Europa nach wie vor schwach ist." Zumindest die erste Jahreshälfte in 2010 dürfte sich insgesamt schwierig entwickeln. Für die zweite Jahreshälfte erwarte Gehrmann eine bessere Nachfrage. Trete dies ein, könnte Kontron sogar etwas besser abschneiden als bisher in Aussicht gestellt. Ins laufende Jahr sei das Unternehmen mit einem hohen Orderbestand gestartet, der nach Einschätzung der Analysten über 300 Mio. Euro liegen dürfte.
Das unverändert ambitionierte Umfeld im Bereich Embedded Computer wolle Gehrmann für weitere Übernahmen nutzen. "Es gibt zahlreiche Firmen mit hohem Finanzdruck. Das ist für uns die Chance Unternehmen preiswert zu kaufen. Wir sind aktiv in Gesprächen und bei vereinzelten Firmen weit fortgeschritten", so Gehrmann. Fokus seien die Emerging Markets mit China, Indien und Russland. Auch technologisch könnte sich das Unternehmen verstärken. Zudem seien "lucky buys" möglich. Mit rund 80 Mio. Euro Cash in der Kasse sei der Jagdbeutel für Übernahmen gut gerüstet.
Im Jahr 2011, sofern sich die Wirtschaft stabilisiere, wolle Kontron sowohl bei Umsatz als auch Gewinn wieder wachsen. Gehrmann bekräftige das Ziel, ab dem kommenden Jahr mit einer EBIT-Marge von zwölf Prozent zu wirtschaften, vorausgesetzt die Märkte würden sich stabilisieren und Kontron wachse wieder organisch zwischen zehn und 20 Prozent. Die Kostenentlastungen in 2009 und 2010 würden die Marge deutlich steigern. Allein aus diesem Effekt sollte eine Marge von zehn Prozent realisierbar sein. Ziehe der Umsatz an, würden Skaleneffekte wirken, was die Marge weiter treibe. Gelinge Gehrmann sogar eine größere Übernahme, könnte Kontron in 2011 zwischen 550 und 570 Mio. Euro Umsatz stemmen bei einer EBIT-Marge von zwölf Prozent. Gegenüber 2009 würde sich der Überschuss dann mehr als verdoppeln.
Die Kursentwicklung der Aktie sei nach wie vor enttäuschend. Seit gut einem Jahr befinde sich das Papier in einem Seitwärtstrend trotz steigenden Märkten. Auch wenn der Ausblick für 2010 nicht den einstigen Annahmen der Analysten entspreche, würden sie die Aktie weiter positiv sehen.
Die Experten von "TradeCentre.de" raten unverändert zum Kauf der Kontron-Aktie. (Analyse vom 23.03.2010) (23.03.2010/ac/a/t)
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