München, 27. Mai (Reuters) - Der restrukturierte Münchener Filmrechtehändler EM.TV AG hat im ersten Quartal dank der Umschuldung einer Wandelanleihe operative Gewinne erwirtschaftet. Ohne die Umschuldung hätte EM.TV einen kleinen Verlust gemacht. Der Gewinn vor Steuern (EBT) habe in den ersten drei Monaten 94,5 Millionen Euro nach einem Verlust von 30,1 Millionen Euro vor einem Jahr betragen, teilte das neu gegründete Unternehmen am Donnerstag in München mit. Dies gehe auf einen einmaligen Restrukturierungsgewinnvon 94,4 Millionen Euro zurück. Ohne diesen Effekt wäre ein Verlust nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter von 0,9 Millionen Euro entstanden. Ein Konzernsprecher sagte, diese Zahl sei die wichtigste Kenngröße der neuen Gesellschaft.
Der Umsatz habe 47,6 Millionen Euro betragen, teilte das Unternehmen weiter mit. 44,1 Millionen Euro entfielen auf das Segment Sport und 3,4 Millionen Euro auf das Segment Unterhaltung.
Der Vorstand kündigte an, 2004 werde ohne Einbeziehung des Restrukturierungsgewinns mit einem leichten positiven Ergebnis nach Steuern im Konzern gerechnet. Bisher wollte die EM.TV AG nur in den beiden Sparten Unterhaltung und Sport ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen.
EM.TV hatte in den vergangenen Monaten erfolgreich eine 400 Millionen Euro schwere Anleihe aus der Boomzeit des neuen Marktes umgeschuldet. In diesem Zuge war der größte Vermögensgegenstand, die 45-prozentige Beteiligung an der Tele München Gruppe (TMG), unter dem Dach einer neuen Gesellschaft den Gläubigern zugefallen. Zugleich waren die restlichen Werte - also vor allem der Handel mit Jugendprogrammen und Sportrechten - in eine zweite, neu gegründete Firma ausgelagert worden. Hätte EM.TV den Bond nicht restrukturieren können, hätte das Unternehmen vor der Pleite gestanden.
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