An nichts anderes erinnert mich der Hype um die Sonnenenergie oder sonstige der "neuen" alternativen Energieformen. Dabei sind sie allesamt alles andere als neu. Veraltete Technologien die sich wirtschaftlich und technologisch nicht durchsetzen konnten. Und die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn physikalisch sind diesen Umwandlungsprozessen alle enge Grenzen gesetzt und was noch viel gewichtiger ist, sie erfüllen allesamt nicht die Anforderungen an die Bedürfnisse der modernen Volkswirtschaften und ihre veränderten Lebensformen.
Spätestens mit der Globalisierung darf man wohl davon ausgehen dass sich in den nächsten Jahrzehnten das Lebensniveau der Menschen weltweit deutlich nach oben verschiebt und damit der Energiebedarf rasant wachsen wird. Damit wird sich ebenfalls der Aufbau der Gesellschaften drastisch verändern und sich an die westliche Lebensweise angleichen. Auch kann man wohl davon ausgehen, dass sich der Energiebedarf in den westlichen Gesellschaften weiter erhöhen wird und dass sich die sinnvollste und kostengünstigste aller Möglichkeiten, nämlich das pure Einsparen von Energie, nicht durchsetzen wird. Das zeigt sich schon an so einfachen Dingen wie dem Kaufverhalten bei dem Gebrauchszweck nach völlig überdimensionierten und -motoriesierten Privat-Kfz. Und welcher alltägliche Gebrauchsgegenstand wird nicht schon heute irgendwie energiebetrieben und auch so nachgefragt?
Und jetzt wird die Sache nahezu aberwitzig. Denn nicht nur der einfache Bürger, sondern selbst die Verantwortlichen und s.g. Fachleute, setzen zur Lösung der zu erwartenden Energieprobleme auf Lösungen, die sich in der Vergangenheit als technisch unzureichend und unwirtschaftlich erwiesen haben. Das Ganze wird gewürzt und begründet mit sich erschöpfenden Rohstoffquellen und der globalen Klimaerwärmung. Nicht nur das keines dieses Argumente wissenschaftlich bewiesen wurde oder das konkrete und abgesicherte Zahlen auf dem Tisch liegen, nein, man baut auch gleichzeitig ein riesiges und nicht begründbares Angst- und Horrorszenario darum auf.
Es steht jetzt schon fest, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis der Golfstrom zum erliegen kommt, eine neue Eiszeit naht, die Weltmeere steigen und uns die Naturkatastrophen in all ihren Facetten in nie geahnter Qualität und Quantität heimsuchen werden. Und nicht nur das, denn zeitgleich werden die Menschen das Höllenfeuer entzünden und sich auch noch um die letzten Energiereserven einen erbitterten Kampf liefern. Dieses Endzeitszenario wird uns tagtäglich, den modernen Energieformen sei Dank, frei Haus in die Wohnstuben geliefert. Es lebe die Angstindustrie, die moderne Form der Religionen, welche schon immer wussten, dass der Mensch als williger Konsument nach diesem Grusel giert. Genauso bereitwillig gibt er sich jedoch auch mit den einfachsten Lösungsvorschlägen zufrieden, solange sie nur ein gewisses Niveau nicht übersteigen und nachvollziehbar bleiben. Daran hat bis heute auch unsere ach so tolle Allgemeinbildung nicht viel verändert.
Da steigt z.B. der Rohölpreis. Das Preise steigen und auch wieder! fallen können ist in einem marktwirtschaftlichen System eigentlich nichts ungewöhnliches. Das passiert bei hunderttausenden der unterschiedlichsten Produkte tagtäglich. Aber der Stoff, der unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft schmiert, ist schon was besonderes. So besonders, dass die meisten Staatslenker längst erkannt haben, dass aufgrund der hohen Nachfrage und Abhängigkeit sich damit eine zusätzliche Einnahmequelle in Form erhöhter Steuern und Abgaben darauf erheben lassen. Dies hat zur Folge dass der Preis für die Endprodukte aufgrund einer erhöhten prozentual bestimmten Abgabe auch bei Preisteigerungen des Rohstoffes überdurchschnittlich steigt. Bei der Bewertung dieses Vorganges bleiben jedoch die rationalen Gründe aussen vor und die wildesten Spekulationen nach den Gründen beginnen.
Und jetzt werden die unmöglichsten Varianten dieser Spekulationen urplötzlich Gegenstand des realen Denkens. Da steht dann fest, dass die Erdölvorkommen bald erschöpft sein müssen und verquickt mit der Klimaerwärmung, die logischerweise nur Folge der Verbrennung von Erdölprodukten sein kann. Es muss also eine Lösung her, doch die moderne Wissenschaft und Technologie kann hier, weil eine zwingende Notwendigkeit bisher auch gar nicht vorlag, noch keine befriedigende Lösung anbieten. Was liegt also näher, als in den Schubladen zu wühlen und Konzepte auszugraben, welche schon mal auf dem Tisch lagen, aber als unzureichend verworfen wurden.
Jetzt sollen also die angeblichen Probleme rund ums Erdöl mit den bekannten alternativen Energieformen behoben werden. Man vergisst dabei zwar, dass die Gewinnung von elektrischer Energie durch Erdöl global kaum noch Anwendung findet, in Deutschland erst recht nicht, aber das ist doch auch egal. Die Volksseele will beruhigt sein, ihr Gewissen entlasten und das Ding mit dem Verstehen der Zusammenhänge ist sowieso im Prinzip unwichtig.
Da wird also ein mehrere hundertmilliarden Euro schweres Finanzierungskonzept entworfen, gespikt mit allen modernen Stricken des Finazierungswesens, wie direkte und versteckte Subventionen, Abschreibungsmodelle und dgl., dass keiner mehr die Gesamtausmaße überblicken kann. Und das Beste daran und wider aller Vernunft, man gibt sich dem Glauben hin, dass bisher gescheiterte Konzepte jetzt funktionieren werden, weil wenn das alles nur lange genug läuft schon irgendwer der Stein der Weisen finden wird.
Das Ganze wird dann, und jetzt wird es gar recht lustig, z.B. damit ausgeschmückt, dass, wie auch schon in diesem Thread geschehen, aufgezeigt wird wie vglw. klein doch die theoretische Fläche an irgendwelchen ausgesuchten Plätzen dieser Erde ist, um dort, natürlich auch wieder rein theoretisch umgesetzt, den Energiebedarf der gesamten Weltbevölkerung zu decken. Das dabei sämtliche sekundären Anforderungen an die Energiebereitstellung völlig ausser acht gelassen werden ist natürlich mal wieder der Normalfall.
Genausogut könnte man argumentieren, dass ja im Inneren unsere Erde in nur einigen hundert Metern Tiefe gewaltige Energiereserven in Form von Wärme vorliegen. Diese könnte man zudem auch noch wunderbar dezentral nutzen und ohne Emissionen (von Wärme mal abgesehen). Argumente gegen die Machbarkeit derartiger Vorhaben wischt man mit dem selben Argument zur Seite, man muss nur die Anfangsfinanzierung organisieren, dann werden die genialen und wirtschaflich verträglichen Lösungen schon irgendwie vom Himmel oder aus den Köpfen irgendwelcher Menschen fallen.
Machen wir uns nichts vor. Die heute favorisierten alternativen Energieformen können den Ansprüchen, die heute und für die Zukunft global gestellt werden, nicht gerecht werden. Schon heute brechen zunehmend die konventionellen und zudem sehr ausgeklügelten und technisch weit entwickelten Netze zeitweise zusammen. Eine Folge davon, dass Investitionen durch halbgare Energiekonzepte nicht mehr getätigt werden (die Planungssicherheit fehlt) und finanzielle Mittel in Energieträumereien und Experimente versickern. Die Konzepte der Alternativen laufen durch ihre grundlegende Struktur den Anforderungen dabei eher noch zuwider. Die volkswirtschaftlichen Schäden, die durch nicht bedarfsgerechte Bereitstellung von Energie daraus entstehen werden, werden die bisherigen und für die Zukunft zudem noch unsinnigerweise festgeschriebenen Milliardeninvestitionen auf Gut Glück noch um ein Mehrfaches übersteigen.
Im Grunde hat man mit der Umsetzung der alternativen Konzepte politisch bewiesen, dass man nicht mehr von dem Funktionieren der Marktwirtschaft überzeugt ist und man sich zum ersten Mal gegen einen technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt gestellt hat. Man hat eine künstliche, mit großem finanziellen Rahmen ausgestattete, Industrie erzeugt, welche auf planwirtschaftlichen Pfaden und mit technologischen Konzepten von gestern arbeitet. Marketing scheint dabei einzig die Inhalte zu bestimmen und das Gerüst des Kartenhauses zu sein.
Tulpenzwiebeln eben oder von mir aus auch der neuerliche Versuch der Quadratisierung des Kreises. Die Zukunft ist sicherlich in der Natur zu suchen, denn schließlich sind auch wir an ihre Gesetze gebunden. Kernfusion ist das was uns die Natur dabei als ihr bevorzugtes Mittel vorgibt. Ob nun in den Sternen oder selbst im Inneren unseres Planeten. Und soweit scheinen wir von einer Umsetzung nicht mehr entfernt zu sein. Jedenfalls nicht mehr soweit, dass wir es nötig haben mit Abermilliarden in Vergangenheit zu investieren und einen weiteren Fortschritt gar durch das Verschleudern von Mitteln zu gefährden. Und vielleicht wird es der Menschheit gar in einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten gelingen die Natur zumindest in ihren bekannten Formen der Energiegewinnung zu übertrumpfen und die Energie aus Materie-Antimateriereaktoren odgl. zu gewinnen. Theoretisch sind in diesem Bereich die Anfänge gelegt und würden dabei die Ausbeute, wie schon bei der Kernfusion, nochmals um ein Vielfaches steigern. Jedenfalls, und das dürfte selbst bei der Kernfusion feststehen, weit mehr als die Menschheit jemals verbrauchen würde.
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