Porsche rechnet mit stabilem Absatz - Rekordtief wegen China-Problemen Der Autobauer Porsche hat im vergangenen Jahr etwas mehr Sport- und Geländewagen verkauft. Weltweit wurden in den vergangenen zwölf Monaten 320 221 Fahrzeuge ausgeliefert. Das waren 3,3 Prozent mehr als 2022, wie der Dax -Konzern am Freitag in Stuttgart mitteilte. Der Absatz wuchs demzufolge in fast allen Weltregionen - im wichtigsten Automarkt China brach er allerdings ein. Dorthin seien 79 283 Wagen ausgeliefert worden. Das entspricht einem Minus von rund 15 Prozent. Der Rückgang sei vor allem auf die herausfordernde Wirtschaftslage in der Region zurückzuführen, hieß es von Porsche. In diesem Jahr geht der Autobauer insgesamt von einem stabilen Absatz aus, wie Vertriebschef Detlev von Platen ankündigte.
Die Porsche-Vorzugsaktie fiel am Vormittag in einem freundlichen Markt um 1,5 Prozent auf 76,16 Euro und erreichte zwischenzeitlich ein Rekordtief. Schon seit einiger Zeit notiert das Papier unter dem Ausgabekurs von 82,50 Euro beim Börsengang im September 2022. Seit Mitte 2023, als die Aktie auf den Hochs noch über 120 Euro notierte, hat ein Abwärtstrend eingesetzt, den Experten auch mit Sorgen um das China-Geschäft des Autobauers erklären.
Im vergangenen Jahr war Porsches Entwicklung in der Volksrepublik schwächer als die der anderen deutschen Premium- und Luxusautobauer. BMW (BMW Aktie) verzeichnete mit den Marken BMW und Mini in China ein Plus von gut vier Prozent. Die VW -Tochter Audi erzielte dort nach einem schwachen Vorjahr ein Plus von gut 13 Prozent. Einzig Mercedes-Benz hatte auch zu kämpfen und setzte zwei Prozent weniger Autos ab.
In Deutschland wuchs die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge bei Porsche 2023 um gut ein Zehntel. Im restlichen Europa verkaufte das Unternehmen, das mehrheitlich zum Volkswagen (VW Aktie) -Konzern gehört, den Angaben nach rund 12 Prozent mehr Autos. In Nordamerika betrug das Absatzplus 9 Prozent, in Übersee- und Wachstumsmärkten - zu denen unter anderem Afrika, Lateinamerika, Australien, Japan oder Korea gehören - 23 Prozent.
Besonders beliebt war 2023 der Sportwagen-Klassiker 911. Von diesem Modell verkaufte Porsche rund 24 Prozent mehr. Der vollelektrische Taycan, dessen Absatz zuletzt geschwächelt hatte, verkaufte sich ebenfalls besser: Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge stieg um 17 Prozent auf 40 629 Wagen. Der Absatz des Kompakt-SUV Macan trat hingegen auf der Stelle. Vom auslieferungsstärksten Modell Cayenne wurden im vergangenen Jahr rund 8 Prozent weniger verkauft.
Vertriebschef von Platen rechnet mit einem herausfordernden Jahr 2024 - insbesondere mit Blick auf die Marktbedingungen in China. "Wir machen uns fit für die Zukunft und aktualisieren vier von sechs Baureihen", teilte er mit. Das seien so viele Produktanläufe wie noch nie zuvor in einem Jahr. Umso wichtiger sei es, die Absatzstruktur auszubalancieren und die südostasiatischen Märkte weiter zu stärken. Insgesamt setze Porsche 2024 auf ein stabiles Absatzniveau.
Quelle: dpa-AFX
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