Mowi: Fischfarmen in der Tiefe sollen Lachsläuse stoppen Oslo, 23. April 2019. Der weltweit größte Lachsproduzent, das norwegische Unternehmen Mowi, will seine Fischfarmen weit unter die Meeresoberfläche senken, um die Fische vor Lachsläusen und anderen schädlichen Einflüssen zu schützen. Wie das Unternehmen mitteilt, sollen Technologien aus der norwegischen Aquakultur und der Unterwasser- und Offshore-Industrie dabei kombiniert werden. Für das Entwicklungsprojekt mit dem Namen AquaStorm hat Mowi 36 Lizenzen beantragt.
Dies ist das größte Entwicklungsprojekt, das wir jemals geplant haben. AquaStorm bringt die Fischfarmen aus den Fjorden in die Tiefen des Ozeans, wo die Fische vor Läusen, Krankheiten und Witterungseinflüssen geschützt werden , sagt Henrik Trengereid, Projektleiter bei Mowi.
Die AquaStorm-Installationen befinden sich normalerweise 15 Meter unter der Meeresoberfläche, können aber bei Bedarf bis zu 50 Meter tief versenkt werden. Jede Anlage wird an ein Onshore-Kontrollzentrum angeschlossen, das den Fisch aus der Ferne füttert und Luft, Licht, Strom und Signale über ein verzweigtes Netz von Rohren und Kabeln überwacht, die auf dem Meeresboden verlaufen.
Die Anlagen sind im laufenden Betrieb autonom und unbemannt. Dieses Konzept ist vollständig automatisiert und wird von einem Kontrollzentrum an Land überwacht. So haben wir die vollständige Kontrolle darüber, wie die Fische vorankommen, ob sie gefüttert werden und dass die gesamte Technologie ordnungsgemäß funktioniert, sagt Trengereid.
In der ersten Phase des AquaStorm-Projekts werden Installationen bis zu zwölf Kilometern von der Küste entfernt positioniert. Die Technologie, die das Unternehmen einsetzen will, ermöglicht es jedoch theoretisch, Betriebe bis zu 100 Kilometer vom Land entfernt anzulegen.
In der Aquakulturbranche herrscht derzeit ein Mangel an produktionsfähigen Standorten. Diese Technologie eröffnet weitreichende neue Bereiche für ein nachhaltiges zukünftiges Wachstum der Aquakultur in Norwegen , sagt Henrik Trengereid. Er betont, dass die Behörden genügend Lizenzen vergeben müssen, um sicherzustellen, dass Mowi das Projekt durchführt.
Mowi werde im AquaStorm-Projekt von einer Reihe führender Technologieunternehmen aus der Unterwasser- und Erdölindustrie unterstützt, teilt das Unternehmen mit. Neben den Forschungs- und Entwicklungspartnern Nofima und Sintef arbeite Mowi mit Aqualine, Kongsberg, ABB und Stellarman zusammen.
Mowi will das Projekt im Roan-Distrikt Trøndelag in Mittelnorwegen realisieren, mindestens 60 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Mowis Antrag wird derzeit von der norwegischen Fischereidirektion geprüft. Es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten eine Entscheidung getroffen wird.
Medienberichten zufolge will Mowi 3,1 Milliarden NOK in das Projekt investieren. Quelle: Businessportal Norwegen
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