Aus anderem Forum abgekupfert:
Nach Ansicht von Steven Barrow, dem Leiter Devisenstrategie für die G10-Nationen bei Standard Bank in London, kann die SNB sich zwar “unbegrenzter Mittel” bedienen, um die Untergrenze zu verteidigen. Sie müsse jedoch deutlich machen, dass es ihr damit auch wirklich ernst ist. “Für die SNB wäre es am besten gewesen, wenn sie lange vor dem Erreichen der Marke von 1,20 Franken deutlich interveniert hätte”, sagt er. “Denn dann wäre der Markt nervös geworden. Wenn der Wechselkurs jedoch knapp über dem Limit pendelt und es zu einem Schock-Ereignis kommt - wie beispielsweise einem Austritt der Griechen aus der Eurozone - könnte es gut sein, dass der Franken die Marke durchbricht, noch ehe die SNB Zeit hat, zu reagieren.”
Angesichts der Aussicht auf eine “anhaltende Krise” in der Euro-Region ist es für Rosenstreich von Swissquote unklar, ob die SNB selbst überhaupt an der Untergrenze festhalten will. “Angesichts dessen, was wir aus Europa hören, bestehen bereits grosse Zweifel an der Langlebigkeit des Limits”, sagt er. “Die Entschlossenheit Jordans ist auch fraglich.” Er verweist darauf, dass sein Vorgänger Philipp Hildebrand die Galionsfigur der Untergrenze gewesen sei. Die SNB gibt nicht bekannt, welche Summe sie zur Verteidigung des Franken-Limits einsetzt. Ende Dezember beliefen sich die Devisenreserven der Zentralbank auf 257,5 Mrd. Franken. Am Ende des Vormonats waren es 261,9 Mrd. Franken. “Die SNB wird immer getestet und an den Märkten herausgefordert”, sagt Reto Hünerwadel, leitender Volkswirt bei der UBS AG in Zürich. Bislang sei die Zentralbank allerdings immer überaus erfolgreich gewesen.
(Bloomberg)