im Automotive-Bereich ist ja bekannt. Gestern gab es einen Artikel im Handelsblatt, das ZF überlegt die komplette Antriebs-Division abzuspalten. Die groben Daten aus dem Artikel können ja auch über andere, frei zugängliche Quellen abgefragt werden. Hier nur ein Ausschnitt des Artikels, in dem kurz auch Schaeffler erwähnt wird:
Die Stimmung im Unternehmen sei „desaströs“, gestehen selbst Führungskräfte ein. Und altgediente Manager fragen sich, wie eine Sanierung ohne die Beschäftigten überhaupt funktionieren soll. Als Interessenten für die Antriebssparte kommen vor allem Unternehmen aus Asien infrage. Vertreter von Hyundai wurden schon am Bodensee gesehen. Mehr Chancen werden allerdings dem iPhone-Fertiger Foxconn aus Taiwan zugeschrieben, der schon seit 2023 Achsen-Partner von ZF ist. Die Ausgliederung des Achsgeschäfts mit 3300 Beschäftigten an 25 Standorten mit rund vier Milliarden Euro Umsatz war der Vorreiter und spülte 500 Millionen Euro in die leere ZF-Kasse. Konkurrent Schaeffler, stark im Antriebsgeschäft, hatte dagegen erst vor Kurzem die Conti-Abspaltung Vitesco übernommen und müsste sich finanziell stark strecken, um ein Angebot machen zu können.
. . . und weiter: Allerdings kommen bei Investmentbankern jetzt Fragen auf, ob Foxconn oder andere Interessenten für die ZF-Antriebssparte wirklich viel Geld in die Hand nehmen sollten. Zwar hat die Sparte Rekordaufträge von mehr als 30 Milliarden Euro hereingeholt. Aber Konkurrenten wie Vitesco oder Bosch haben damals die Aufträge nicht bekommen, weil sie von ZF preislich deutlich unterboten wurden, wie ein Unternehmensinsider berichtet. Das damalige Management unter Wolf-Henning Scheider und dem zuständigen Antriebschef Stephan von Schuckmann hat sich mit seinen aggressiven Kampfpreisen verzockt, was heute ein offenes Geheimnis in Friedrichshafen ist. Allerdings wird allmählich das Ausmaß dieser Fehlkalkulation deutlich. „Wenn wir die Aufträge vollständig abarbeiten, dann machen wie in den kommenden drei Jahren einen Verlust im mittleren einstelligen Milliarden-Euro-Bereich“, sagt der Insider.
. . . weiter: Es wirkt wie ein Fass ohne Boden. Das Kredit-Rating von ZF ist bereits auf dem Ramsch-Status BB+, Standard & Poor's hat den Ausblick im vergangenen August von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt. Entwarnung ist nicht in Sicht. Denn im ersten Halbjahr ging der Umsatz allein der E-Division um 4,3 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro zurück. Das zweite Halbjahr dürfte nach Einschätzung von Branchenexperten keine Besserung gebracht haben. Die Ausgliederung der Kernsparte von ZF wirkt daher aktuell wie eine Art Notverkauf.
Als Schaeffler-Aktionär würde mich das ja theoretisch freuen, als betroffener Mitarbeiter überwiegen die Sorgen...
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