Nachdem Lanxess wirklich sehr abgestraft wurde, möchte ich mal meine Gründe nennen, wieso ich Lanxess für massivst unterbewertet halte und warum ich glaube, dass die 20 nicht unterschritten werden:
1. Historisch ist Lanxess so günstig wie noch nie. Selbst 2008 war der Tiefstkurs bei einer Marktkapitalisierung von ca. 850 Mio.. Damals war das bilanzielle Eigenkapital bei 1,4 Mrd.. Somit lag das KBV bei 0,6. Heute sind wir bei einer Marktkapitalisierung von 2 Mrd. und einem bilanziellem Eigenkapital von 5,6 Mrd.. Das KBV liegt bei 0,37! Klar sollte man noch gewisse Bereinigungseffekte in der Bilanz berücksichten, wodurch ich auf ein Eigenkapital von 4,4 Mrd. kommen würde. Selbst hier liegt das KBV bei 0,45.
2. Die (kurzfristige) Verschuldung wurde stark reduziert. Die nächsten Anleihen werden erst 2025 fällig, wodurch man zusätzlich Zeit erhält. Selbst dann erscheint mir die Verschuldung (zu erhöhten Zinssätzen) nicht bedrohlich.
3. Es ist klar, dass Lanxess die hohen Energiepreise zu schaffen machen. Dafür muss sich Lanxess und auch Deutschland etwas einfallen lassen. Ich persönlich kann es mir aber nicht vorstellen, dass Deutschland (und eigentlich ganz Europa) das Ziel hat, die (chemische) Industrie aus Europa zu verbannen. Somit sehe ich dem aktuell gespielten Szenario (Deindustralisierung von Europa) relativ entspannt entgegen.
4. Das Produktportfolio von Lanxess ist sehr stark diversifiziert. Somit sehe Ich Lanxess als relativ flexibel aufgestellt an.
5. Das Management hat relativ schnell die hohe Verschuldung als Problem identifiziert und Verkäufe getätigt, um die finazielle Stabilität sicher zu stellen. Somit macht auch das Management für mich einen sehr fähigen Eindruck!
Ich habe mich bemüht das Haar in der Suppe zu finden - bisher erfolglos.
Falls ein weiterer Forumsteilnehmer darüber hinaus bedenken sieht, bin ich froh über weitere Meinungen.
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