Nicht in die Euro-Bullenfalle laufen

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neuester Beitrag: 25.04.21 01:55
eröffnet am: 25.11.06 12:28 von: Libuda Anzahl Beiträge: 44
neuester Beitrag: 25.04.21 01:55 von: Nadinemkjta Leser gesamt: 14002
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25.11.06 12:28
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63316 Postings, 7277 Tage LibudaNicht in die Euro-Bullenfalle laufen

die diesmal von Morgan Stanley gespannt wurde. Investmentbanken können bei kaum volatilen Kursen nichts verdienen, deshalb versuchen die momentan "an den Strommasten zu wackeln"  bzw. "ein gleichzeitiges Hüpfen auf der Brücke zu erzeugen" um die Währungswelt für sie ertragssteigernd in Unruhe zu setzen. Dabei hofft man auf Zulauf von ökonomischen Idioten, mit denen es wie folgt Klick gemacht hat: Stagnierende bzw sinkende US-Zinsen = Euroanstieg. Das ist dieser Verabsolutierung Schwachsinn.

Denn mit niedrigen US-Zinsen geht weniger Konsum wegen leicht abgeschwächter US-Konjunktur einher - und daher weniger US-Importe und höhere US-Exporte. Und das hilft bekanntlich das Leistungsbilanzdefizit abzubauen, das vor kurzem noch bei den Kassandras im Mittelpunkt stand.

Dass der langfristige Eurokurs durch die Kaufkraftparitäten bestimmt wird sollte auch nicht vergessen werden - die dürfte zwischen 1,08 und 1,12 liegen. Vieles was gegen den Dollarkurs spricht, ist also in der momentanen Abweichung von der Kaufkraftparität schon enthalten - meines Erachtens schon zuviel. Daher auch meine Argumentation mit der Bullenfalle - die jetzige Aufwärtsbewegung kann also nur ein Strohfeuer sein, Opas letzte Nummer sozusagen.

Selbst das mit dem Zinsargument ist nicht so eindeutig wie in der Baumschule bei Prof. Ast, wo so manche Zeitungsschmierer einige Sylvester studiert zu haben scheinen: Sinkende Kapitalmarktzinsen führen zu Kursgewinnen bei Festverzinslichen und sind somit ein Argument in den Dollarraum zu gehen.

Und insbesondere, wenn uns Morgan Stanley einen erzählen will, sollte man sehr vorsichtig sein. Der eine oder andere wird sich daran erinnern, wie ihn ein gewisser Stephen Roach, der sich dort Chefökonom schimpft und neuerdings manchmal im Handelsblatt dilettantieren darf, ihn um viel Geld gebracht hat, weil dieser ökonomische Super-Schwachkopf seit dem Frühhahr 2003 bei einem DAX-Stand von 2.300 permanent nur vom Weltuntergang redet und er dummerweise auf diese idiotische Gesabbel gehört hat.  

25.11.06 20:43
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63316 Postings, 7277 Tage LibudaDollar fällt nur, wenn Herr Barnanke pfeift.

Mit dem Dollar ist es wie beim Abseits im Fußball - die einzige Abseitsregel, die immer stimmt, lautet bekanntlich: "Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift." Und daher hast gilt in the short run, dass die Amis den Euro-Kurs bzw. Dollar-Kurs machen. Denn die kurzfristig einzige gültige Wechselkurstheorie lautet: "Der Dollar-Kurs liegt dort, wo in Mr. Barnanke haben will." Man muss also nicht nur FED-Watcher in Sachen Geldpolitik, sondern auch in Sachen Währungspolitik sein. Mit Sicherheit will Mr. Barnanke nicht einen Eurokurs von 1,50 - und das zeigt wieder einmal, welche Idioten bei Dresdner Kleinworth Wasserstein beschäftigt werden, die dieses Kursziel ausgeben. Welches Licht auf die Allianz-Führung fällt, die derartigen Idioten, die seit Jahren nur Schwachsinn verzapfen und viele Kunden um ihre Kohle gebracht haben, nicht schon längst gefeuert haben, steht auf einem anderen Blatt.Was will aber Mr. Barnanke? Mit Sicherheit keinen Wechselkurs über 1,30 - denn dann bekäme er ein Inflationsproblem. Und die Arbeitslosenquote in den USA liegt momentan auf einem extrem niedrigen Stand - das heißt Mr. Barnanke ist für 1,25 und wenn das Leistungskursbilanzdefizit wie momentan stagniert eher für 1,20. Denn was viele immer noch nicht kapiert haben, ist die Tatsache, dass jeder Kurs über der Kaufkraftparität auf lange Sicht das Leistungsbilanzdefizit zurückführt - auch wenn der "Bremsweg" sehr lang ist, fünf bis zehn Jahre dauern kann. Die Investitionen, die man damals bei 0,80 in Europa getätigt hat, reißt man ja nicht ab und baut sie in den USA wieder auf und auch die Absicherung von zukünftigen Dollarerlösen per Termingeschäften verlängert den Bremsweg. Aber wenn die Ersatzinvestitionen kommen, dann sieht die Lage anders aus - und da sind wir momentan mitten drin.  

26.11.06 10:27
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63316 Postings, 7277 Tage LibudaDas Muster für die Abzocke von Morgan Stanley

und anderer Bängster ist simpel: Man hat Euro vorgekauft und jetzt werden mittels einer gigantischen Propagandamaschine die kleinen privaten Dummköpfe in Optionsscheine und andere Produkte hineingejagt, an denen die Bängstergang klotzig verdient und man sich glattstellen kann. Das alles läuft unter Mithilfe einer mit Anzeigen für Finanzprodukte gekauften verkommenen Journallie, wobei Euro am Sonntag ein besonders abartiges Beispiel ist, weil es dort in extrem unseriöser und undanständiger Ausprägung zu keiner Trennung von Redaktionellem und Werbung kommt.  

26.11.06 10:51

80400 Postings, 7513 Tage Anti LemmingHier noch ein weiterer Kommentar

des Devisenprofis Marc Chandler, der ebenfalls von einer "Überreaktion" spricht:

http://www.ariva.de/board/255969#jump2931092  

26.11.06 10:52
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8485 Postings, 6616 Tage StöffenThe Flight of Helicopter Ben

Der Notenbankchef Bernhard Bernanke, auch gern "Helicopter Ben" genannt – ist das nicht derjenige, der allen Ernstes vorgeschlagen hat, Geldbündel aus Hubschraubern abzuwerfen um die Kaufkraft der Leute zu fördern

und auch folgenden Ausspruch getätigt hat

"Die US-Regierung besitzt eine Technologie, Druckerpresse genannt, die ihr die Produktion von so vielen Dollars erlaubt, wie sie wünscht und das fast ohne Kosten."

Die Aussage

"Die einzige gültige Wechselkurstheorie ist die,
dass der Dollar-Kurs dort liegt, wo ihn Mr. Bernanke haben will"
  

kommt wahrscheinlich aus der Matchi – Sprache und bedeutet soviel wie

„Begrab‘ dein Zaster an der Biegung der Theke“

Geflissentlich wird übersehen, dass die USA mittlerweile eine Schuldner- und keine Gläubigernation ist. Nur so kann sich die USA z.B. derartig hohe Militärausgaben leisten.

Die „wohlwollende“, auf Pump gebaute Hegemonie Amerikas, ist zur Gänze vom wirtschaftlichen Wunschdenken geprägt. Bereits 2004 hat der strikt konservative und amerikanisch dominierte IWF geschätzt, dass die Nettoauslandsverschuldung der USA bald 40 % seiner Wirtschaftkraft entsprechen.

Da drängt sich eigentlich nur noch die Frage auf :

Wie lange können die Vereinigten Staaten so weitermachen, bevor ihre Gläubiger beschließen, ihnen endlich Manieren beizubringen ?

Gruß + Stöffen  

26.11.06 11:27
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63316 Postings, 7277 Tage LibudaVerarsche mit Deinen dümmlichen, verlogenen

und gelogenen Sozialkundelehrersprüchen, die ohne jegliche ökonomische Substanz sind, nicht auch noch die Leser dieses Boards. Es ist schon viel zu viel, wenn Du diesen Unsinn Deinen armen Schülerinnen und Schülern vorsetzt - bei so viel Verbogenheit muss man sich über den in Deutschland oft anzutreffenden ökonomischen Schwach- und Flachsinn nicht wundern.  

26.11.06 11:34

10203 Postings, 7950 Tage Reinerzufall*gg* o. T.

26.11.06 11:55
2

8485 Postings, 6616 Tage StöffenDie Sonne der Kultur

Dort wo die Sonne der Kultur tiefsteht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.

Gruß + Stöffen  

26.11.06 12:06
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63316 Postings, 7277 Tage LibudaEhe man mit dummen Sprüchen leeres Stroh

drischt wie Stöffen, sollte man sich lieber mit der Saldenmechanik der Zahlungsbilanz beschäftigen. Denn würde man auch nicht den Blödsinn von schwachsinnigen Ideologen nachäffen, die Kapitalzuflüsse in ein anderes Land als Schulden bezeichnen. Kapital fließt in Länder, die hohe Investitionschancen bietet, wo z.B. aus dem Stand Firmen wie Google entstehen, die inzwischen 130 Milliarden Dollar wert sind. Dass nicht nur Amis  Aktien von Google besitzen wollen, sondern auch Einheimische aus Ostfriesland, Oberbayern, Italien, Japan, Kasachstan und den Fidschi-Inseln ist eigentlich leicht zu kapieren. Und dass ein Büro- oder Wohngebäude in Manhattan stärker bei den Olscheichs gefragt ist als gleiches in Cottbus, wo sie zusätzlich noch von Glatzköpfen eine über die Rübe bekommen, dürfte wohl auch einleuchten.

Und jetzt kommt die Saldenmechanik der Zahlungsbilanz ins Spiel: Kapitalexporten, die ein Land mit hohen Renditeschancen, einem sicheren Rechtssystem und Eigentumsgarantien von ausgeprägter Güte anzieht, müssen nach den Gesetzmäßigkeiten der Saldenmechanik der Zahlungsbilanz Leistungsbilanzdefizite gegenüberstehen. Leistungsbilanzüberschüsse haben Länder, die eben nicht genügend Investitionschancen zu bieten haben - Japan ist ein klassisches Beispiel dafür. Und mit dem auswandernden Kapital ist bei diesen Ländern nach den Gesetzen der Saldenmechanik ein Leistungsbilanzüberschuss verknüpft.  

26.11.06 13:10
1

1889 Postings, 7579 Tage gamblelv@Libuda

Du hörst dich an wie ein Investor der auf dem falschen Fuß erwischt wurde und nun einen Schuldigen sucht.
Stöffen hat lediglich Zitate eingestellt, wieso so agressiv?

mfg  

26.11.06 15:16

63316 Postings, 7277 Tage LibudaWeil er nur unbegründetes seichtes

Geschwätz liefert und nichts ökomomisch begründet.

Das kann er auf einem Küchenweiber/-männer-Board oder einem Esoterik-Board posten - aber nicht hier.  

26.11.06 16:48
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441 Postings, 6730 Tage nasgulSaldenmechanik

Schönes Wort und ich frage mich gelegentlich, wer beständig die Muße hat derartig geistreiche Wortschöpfungen zu kreieren? Sind es die, welche bisher dreizehn Jahre die Schulbank drücken mussten, um dann eine dieser mit überflüssigem Müll überfrachteten Richtungen mit dem Anhang "wirtschaft" studieren zu dürfen oder sind es eher die, welche aus allen möglichen Richtungen herbeiströmen, um im Umfeld der Wertschöpfung ihre geistigen Ausdünstungen zu verströmen. Eigentlich egal und wie dem auch sei, wäre da nicht die Erkenntnis, dass es gerade die s.g. qualifizierten Wirtschaftsfachleute in meinem privaten Umfeld sind, die mit ihren ach so begründeten und stichhaltigen Analysen beständig Schiffbruch erleiden und zumindest mit ihrem Engagement an den Kaptitalmärkten überproportional oft und regelmäßig auf der Verliererseite stehen.  

26.11.06 17:07
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80400 Postings, 7513 Tage Anti LemmingDer Markt ist "aggressiv" unlogisch

Ich habe den Verdacht, dass an den Finanzmärkten zurzeit "Schelme" Geld verdienen, die mit starker Finanzkraft (Hebelwirkung von Derivaten) grundsätzlich gegen alles halten, was nach herkömmlicher wirtschaftlicher Analyse vernünftig ist.

Die "Logiker" - also auch die Wirtschaftsexperten (# 12) - ziehen alle Register von Quanten- bis Saldenmechanik. Sie sagen damit "folgerichtig" und "unumstößlich" die zukünftige Entwicklung voraus und positionieren sich entsprechend, ihre Positionierung wird u. a. im Put/Call-Verhältnis sichtbar. Nun kommen die "Big Boyz" und halten mit der geballten Marktmacht ihrer Derivate stur dagegen, bis die Logiker verzweifelt kapitulieren.

Genau deshalb ist die Börse "unlogisch". Logik wird mit Geldstrafen belegt.
 

26.11.06 17:12
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23392 Postings, 6710 Tage Malko07Die Börse war immer schon

"unlogisch". Nur für kurze überraschende Momente entspricht sie den Fundamentaldaten. Besonders "komisch" geht es bei den Devisen zu. Deshalb spiele ich lieber auf der Spielbank als mit Devisen.  

26.11.06 18:43

63316 Postings, 7277 Tage LibudaBörsen sind immer nur auf kürzere Sicht unlogisch

allerdings ist diese kürzere Sicht auf den einzelnen Märkten unterschiedlich lang - und auf den Devisenmärkt, da hast du recht, Malko, besonders lang. Daher habe ich wie Du auch noch nie ausschließlich mit Devisen spekuliert. Allerdings ist manchmal erforderlich, auch bei anderen Anlagen Devisenkurse mit ins Kalkül zu ziehen, z.B. bei US-Aktien. Wenn hier der Anlagezeitraum lang genug ist - und das sollte er bei einem Investor sein (von Zocken halte ich nichts, von technischer Analyse entsprechend auch nichts - sodass viele jetzt schon nicht mehr weiterlesen müssen)- kann man durchaus auch hier mit rationalem Kalkül an die Sache herangehen. Ich habe beispielsweise nicht vor, in diesem Jahr und auch nicht in 2007, vermutlich auch nicht in 2008 aus meinen Dollarwerten auszusteigen. Und für ein derartiges Zeitfenster kann man sogar für die Devisenkurse, den verrücktesten Markt überhaupt, bestimmte Prognosen machen. Die simpelste These ist: Liegt der Euro-Kurs über seiner Kaufkraftparität, wirken Kräfte, die ihn einem von keinem vorhersagbaren Zeitraum wieder dorthin bringen. Liegt also der Euro-Kurs wie momentan weit über der Kaufkraftparität, kann man bei US-Aktien bei dem oben von mir beschriebenen Anlagehorizont neben Kursgewinnen in US-Dollar mit zusätzlichen Währungsgewinnen rechnen. Das war bei einem Eurokurs von 0,80 vor Jahren ganz anders; hier mussten die Chancen mit einem Dollar-Wert schon extrem gut sein, um das langfristig drohende Risiko von Währungsverlusten auszugleichen.

Für Zocker ist allerdings, da liegen die drei letzten Beiträge richtig, die Kursentwicklung bei Devisen kaum vorherzusehen. Bei Ziegelsteinen wissen wir, dass sie sich nicht allzu sehr von Produktionskosten entfernen können. Werden Ziegelsteine teurer, werden mehr hergestellt und wir nähern uns wieder den Produktionskosten. Bei Aktien ist das schon etwas schwieriger; nach dem Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften James Tobin stellen die Wiederbeschaffungskosten eines Unternehmens, das Q, seinen richtigen Wert dar. Aber es leicht einzusehen, dass man von einem Dachziegel die Produktionskosten leichter ermitteln kann als die Wiederbeschaffungskosten von einem Unternehmen. Als man die noch teilweise aus der Bilanz ablesen konnte und z.B. noch einmal den gleichen Wert oder mehr oder weniger für die Organisation, Stille Reserven, Marken, Forschung usw. draufschlug, war auch das noch einigermaßen leistbar - und wenn man das dann noch mit dem Ertragswert gegencheckte, der die zukünftigen Erlöse berücksichtigte, man war zwar auch noch unsicher - man hatte aber schon einmal einen Pflock eingeschlagen. Bei Werten wie etwa Google ist das aber schon schwerer, denn aus der Bilanz kann man nichts mehr ablesen und bei zukünftigen Gewinnentwicklung muss man das zukünftige Gewinnwachstum ablesen, was sehr schwierig ist. Dass ich wohl der energischste Verfechter eines Google-Engagments bei deren Börsengang war, dürfte ja den Lesern deutscher Aktien-Boards noch bekannt sein - aber ich bin eben auch schon bei 180 Dollar ausgestiegen, weil auch ein geborener Optimist sich nicht jedes Gewinnwachstum vorstellen kann. Ähnlich schwierig wie mit Google-Aktien ist es mit Wechselkursen - auf kurze Sicht geht fast nichts in Sachen Prognosen, aber auf lange Sicht schon, denn die Kaufkraftparität ist ein Anker, zu dem bisher jede Währung wieder zurückgehkehrt ist. Wie lange das jeweils dauert - das weiß keiner.  

26.11.06 19:06

1545 Postings, 6676 Tage HobbypiratMit Derivaten kann man nicht manipulieren

Man muss schon das Underlying "bearbeiten".
IMO  

26.11.06 19:24
1

80400 Postings, 7513 Tage Anti LemmingLibuda - Kaufpreisparität

Das ist auch die Grundlage meiner beiden Dollar-Long-Threads. Den ersten hab ich vor zwei Jahren beim Kurs von EUR/USD 1,3450 aufgemacht (und dabei auch gleich Dollars gekauft). Das war profitabel, weil ich vor einem Jahr bei 1,22 wieder ausgestiegen bin. Normalerweise bin ich bei Devisen auch sehr langfristig investiert - über Zeiträume von fünf Jahre und mehr. In diesem Fall war die Gewinnmitnahme aber vorteilhaft, weil der Dollar jetzt schon wieder über 1,30 steht.

Was mir hinsichtlich der Kaufpreisparität in letzter Zeit Sorge macht, ist die stärkere Inflation in USA, die sich langfristig auch in einem Anstieg der Kaufpreisparität (zurzeit ca. 1,10) manifestieren müsste. USA veröffentlicht Daten zur Geldmenge M3 nicht mehr, gleichzeitig werden immer mehr Dollars gedruckt. China hält bereits über 1 Billion Dollars, Russland 270 Milliarden. Kaufpreisparität ist meines Erachtens nicht garantiert, wenn die Inflation zwischen zwei Währungen stark differiert.

Ohnehin kann man beobachten, dass auch die Kaufpreisparität EUR/USD keine "Gerade" ist, sondern ein Chart - der ganz sanft zuungunsten des Dollars ansteigt. Verglichen mit dem weitaus hektischerem und volatilerem Devisenmarkt kann man die Kaufpreisparität über Zeiträume von bis zu 5 Jahren allerdings näherungsweise als "Konstante" annehmen.
 

26.11.06 19:32

20752 Postings, 7678 Tage permanentDie ersten Börsen haben den Montagshandel

eröffnet, der Dollarabverkauf geht zunächst weiter.



Gruß

Permanent  

26.11.06 19:43
3

23392 Postings, 6710 Tage Malko07Auf mittlere Sicht wird der

$ weiter an Wert verlieren, so wie die vergangenen Jahrzehnte. Wobei, schaut man die Vergangenheit an, das unter hoher Volatilität passiert.:

siehe Langfristchart  DM/€ - $

Dabei kann auch die Kaufkraftparität über ein Jahrzehnt daneben liegen. Die negative Leistungsbilanz wird auf jeden Fall für eine höhere Inflation in den USA sorgen. Der längerfristige Trend ist klar - der Zeitpunkt verdammt ungewiss. Timen möchte ich da nichts.  

26.11.06 21:54
1

63316 Postings, 7277 Tage LibudaWenn man den Langfristchart betrachtet

spiegeln sich darin die Inflationsdifferenzen wieder. Die Inflation war in den USA in den letzten 30 Jahren in den USA sehr viel höher als im Euroraum und entsprechend hat der Dollar gegenüber der DM an Wert verloren. Das würde auch gegenüber dem Euro so weitergehen, wenn die Inflationsraten in Euroland niedriger sein werden als in den USA. Ob das so sein wird, wissen wir nicht.

Fakt ist aber, dass wir momentan nach dem Kriterium Inflationsraten bzw. Kaufkraftparität bei Werten zwischen 1,08 und 1,12 stehen, so problematisch solche Zahlen auch sind - legen wir nur handelbare Güter zugrunde oder nehmen wir europäische Warenkörbe oder US-Warenkörbe zugrunde. Und genau diese Zusammenhänge legen nahe, dass in den nächsten 3 Jahren der Dollar an Wert gewinnen wird. Was heute bei der Eröffnung der asiatischen Märkte passiert ist, kann einem einem Nichtzocker scheissegal sein bzw. es ist so wichtig, als ob in China ein Sack Reis umfällt.  

27.11.06 00:55

436 Postings, 6693 Tage NRWTRADERDollar im Tiefflug - Zinsgefälle verringert sich

ROUNDUP: Dollar im Tiefflug - Zinsgefälle verringert sich
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dollar hat am Freitag gegenüber dem Euro und anderen
Hauptwährungen einen Tiefflug erlebt. Der 'Greenback' fiel dabei auf das
niedrigste Niveau seit April 2005. Der Euro festigte sich in New York von 1,2949
Dollar auf 1,3094 Dollar. Er war zeitweise sogar auf über 1,31 Dollar gestiegen.
Der Euro hatte sich zuvor lange zwischen 1,24 und 1,29 Dollar bewegt.

Der Euro hatte gegen Ende 2004 nach mehrjährigem Höhenflug ein Rekordniveau von
1,3667 Dollar erreicht. Die europäische Währung war dann innerhalb von
Jahresfrist auf rund 1,18 Dollar gefallen. Sie liegt jetzt mit rund 1,31 Dollar
wieder um etwa elf Prozent höher als gegen Jahresende 2005. Die große Frage ist,
ob es zu einer weiteren Dollar-Talfahrt kommen und wie stark sie ausfallen wird.
Die meisten Devisenmarktexperten erwarten in den kommenden Monaten eine
anhaltende Dollar-Schwäche.

Für die deutschen und europäischen Exporteure bedeutet der schwächere Dollar
eine starke Belastung. Sie müssen entweder im Dollarraum die Preise erhöhen oder
niedrigere Gewinne in Kauf nehmen. Für die schwächere Dollar-Verfassung sprechen
die weitere Verschlechterung der amerikanischen Leistungsbilanz. Sie wird in
diesem Jahr ein Defizit von 6,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen, ein
auf Dauer untragbares Niveau. Das Handelsbilanzdefizit dürfte den
Vorjahres-Rekord von 717 Milliarden Dollar übertreffen.

Das US-Wirtschaftswachstum hat sich angesichts der Wohnungsbau- und
Immobilienflaute stark verringert und dürfte bis zum dritten Quartal 2007 auf
Jahresbasis hochgerechnet nur noch bei zwei Prozent liegen. Die Investmentbank
Goldman Sachs rechnet auch mit einem geringeren Preisanstieg. Die
Goldman-Sachs-Formel: 'Langsameres Wachstum plus niedrigere Inflation gleich
niedrigere Zinsen'. Sie geht für das kommende Jahr von Leitzinssenkungen der
amerikanischen Notenbank unter ihrem Chef Ben Bernanke aus.

Die US-Notenbank hatte die Leitzinsen bei ihren drei letzten Sitzungen
unverändert bei 5,25 Prozent belassen. Sie hatte zuvor das Zinsniveau seit Juni
2004 von einem Prozent auf 5,25 Prozent in die Höhe getrieben. Goldman Sachs
erwartet Ende nächsten Jahres einen US- Leitzins von vier Prozent.

Dagegen glauben die Währungsfachleute auf beiden Seiten des Atlantiks angesichts
der stärkeren europäischen Konjunktur, dass die Europäische Zentralbank (EZB)
ihre Zinsen noch im Dezember weiter anheben wird. EZB-Präsident Jean-Claude
Trichet hatte dies kürzlich angedeutet. Die EZB hatte hatte den wichtigsten
Leitzins nach mehreren Aufschlägen in der jüngsten Sitzung bei 3,25 Prozent
belassen.

Damit geht der Zinstrend in den USA voraussichtlich nach unten. Gleichzeitig
dürften zur Inflationsbekämpfung die Zinsen in Europa weiter angehoben werden.
Damit verringert sich das Zinsgefälle zwischen den USA und Europa weiter. Europa
wird somit für die Anleger aus aller Welt wegen der steigenden Renditen und des
steigenden Euro- Wechselkurses noch attraktiver. Steigende Zinsen gibt es auch
in den übrigen europäischen Ländern und in Japan, so dass sich auch die anderen
Hauptwährungen weiter festigen dürften./br/DP/fat

 

27.11.06 10:01

23392 Postings, 6710 Tage Malko07@Libuda: Richtig, das kurzfristige Zucken an den

Devisenmärkten sagt überhaupt nichts aus. Natürlich beeinflusst auch die jeweilige Inflation die Devisenmärkte. Aber die Inflation wird auch stark durch die Währungsrelationen beeinflusst. Die andauernden großen Leistungsbilanzdefizite führen zwangsweise zu einer Schwächung des $ und damit zu einer Erhöhung der Inflation. Der Importeur kann eben nur begrenzte Zeit seinen Preis nicht ändern.

Die Feststellung eines virtuellen Währungsverhältnisses auf Basis einer Kaufkraftparität ist äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Besonders bei so unterschiedlich strukturierten Wirtschaftsräumen wie die USA und des Euro-Raum. Dabei ist der Euro-Raum selbst sehr vielfältig. Nicht umsonst wurde der BigMac-Vergleich erfunden. Ich persönlich glaub nicht an diese Größe, einer Größe die in meinen Augen praktisch nicht feststellbar ist.

Ungleichgewichte können zwischenzeitlich auch immer schwerer durch den Handel geglättet werden. In den USA wird immer weniger produziert und damit können sie auch immer weniger exportieren.

 

27.11.06 12:13

234262 Postings, 7500 Tage obgicouBreton wie immer als erster nervös

solche Verbalinterventionen von den Finanz- und Regierungschefs haben noch nie was gebracht; sie werden im Gegenteil die EZB eher anfeuern ihre Zinserhöhung im Dezember durchzuziehen; man muß ja schließlich seine Unabhängigkeit beweisen.

Französischer Finanzminister: Dollar-Abwertung erfordert 'hohe Wachsamkeit'
27.11.06 09:56

PARIS (dpa-AFX) - Die jüngste Abwertung des Dollar im Vergleich zu anderen Währung erfordert nach Einschätzung von Thierry Breton "hohe Wachsamkeit". Dies sagte der französische Finanzminister am Montag in Paris. Der Eurokurs notiert derzeit über 1,31 Dollar und hat damit das höchste Niveau seit 20 Monaten erreicht./FX/js/bf




 

27.11.06 13:41

63316 Postings, 7277 Tage LibudaEs ist eine Legende, dass in den USA nichts

prodúziert würde. Diese dumme Geschichte labert in Deutschland der "Höllenmeyer" von der Bremer Landesbank unaufhörlich. Trotzdem ist das schlichter Unfug.

Fakt ist lediglich, dass beim Start des Euros uns seinem Fall bis 0,80 Entscheidungen über Produktionsstandorte getroffen wurde, die beim damaligen Kurs richtig waren. Diese Fabriken reisst man nicht anschließend in Europa oder Japan oder ... ab und baut sie dann wieder in den USA auf. Bei Ersatzinvestitionen wird aber dann verlagert. Daimler-Chrysler und BMW sind gute Beispiele dafür, die ihre US-Produktion hochgefahren haben, und auch die Japaner beliefern aus US-Werken und auch die Komponenten kommen komplett aus den USA. Und so könnte man das über Thyssen, die ein Stahlwerk in den USA - und nicht bei uns - bauen wollen fortsetzen. So etwa geht nicht von heute auf morgen - aber diese Bewegung ist längst im Gange und nur durch die Verteuerung der Rohstoffpreise noch nicht deutlicher geworden.  

27.11.06 13:58

558 Postings, 7773 Tage dirktueLibuda, deine "gehobene" Ausdrucksweise

spricht für dich :-)

-Dirk  

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