ADR: Sonderform von Aktien mit Steuereigenarten
American Depositary Receipt (ADR) werden von Anlegern wie herkömmliche Aktien angesehen, sind aber ein Investment in ein Unternehmen auf Umwegen.
ADRs sind auf US-Dollar lautende Aktienzertifikate oder Hinterlegungsscheine, die eine bestimmte Anzahl hinterlegter Aktien eines ausländischen Unternehmens verkörpern und an ihrer Stelle an amerikanischen Börsen wie Aktien gehandelt werden. Sie werden von US-Depotbanken ausgegeben und erleichtern Geschäfte mit ausländischen Wertpapieren in den USA. So muss sich die ausländische Aktiengesellschaft in Amerika nicht dem vollständigen Zulassungsverfahren der Börsenaufsicht (United States Securities and Exchange Commission - SEC) unterwerfen. Vergleichbar hiermit sind die außerhalb der USA auftretenden Global Depository Receipt (GDR).
Da es vielen Investoren aufgrund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Regelungen nicht gestattet ist, in ausländische Wertpapiere zu investieren und ausländische Aktiengesellschaften oft Schwierigkeiten mit einer Börsennotierung außerhalb ihres Heimatlandes haben, ist der Umweg über ADRs oder GDRs die einfachere Variante, um die Aktien eines Unternehmens auch im Ausland zu platzieren und den dortigen Investoren zugänglich zu machen.
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