Der Doomsday Bären-Thread
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Iran blockiert Atominspektionen
von Hubert Wetzel, München
Iran hat mit Härte auf den Beschluss der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien (IAEA) reagiert, den Streit um das Atomprogramm des Landes an den Uno-Sicherheitsrat zu überweisen. Ab sofort werden die Nuklearinspektionen der IAEA in Iran stark eingeschränkt.
Das sagte Außenminister Manuchehr Mottaki am Sonntag. Die Inspektoren dürfen nun keine unangemeldeten Kontrollen mehr vornehmen. Wie angedroht, ordnete Präsident Mahmud Ahmadinedschad zudem die Wiederaufnahme der Urananreicherung an.
Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums schwächte die harsche Reaktion am Sonntag aber wieder ab. "Die Tür für Verhandlungen ist noch offen", sagte er. "Das ist nicht das Ende der Welt."
Auch westliche Regierungen sahen die Lage eher gelassen. Irans heftige Reaktion sei nicht überraschend, sagte ein ranghoher US-Regierungsmitarbeiter am Rande der Sicherheitskonferenz in München. "Jetzt muss man sehen, wie es weitergeht, und ob es in Teheran vernünftigere Vertreter (als Ahmadinedschad) gibt."
Die 35 Mitgliedsländer des IAEA-Gouverneursrates hatten am Samstag beschlossen, dem Sicherheitsrat über Irans Atomprogramm Bericht zu erstatten. Für die von den EU3-Staaten - Deutschland, Frankreich, Großbritannien - eingebrachte Resolution stimmten 27 Länder. Darunter waren Schwergewichte wie Russland und China sowie blockfreie Staaten wie Indien und Ägypten. Die breite Mehrheit wurde im Westen als Signal gewertet, dass Iran isoliert ist.
Mit dem Beschluss ist der Sicherheitsrat nun offiziell in den Atomstreit eingeschaltet. Der Sicherheitsrat könnte diplomatische und wirtschaftliche Sanktionen gegen Iran verhängen. Der republikanische US-Senator John McCain forderte in München sofortige Strafmaßnahmen, darunter ein Investitionsverbot, ein Reiseverbot für iranische Regierungsvertreter und Wissenschaftler sowie das Einfrieren von deren ausländischem Vermögen. Sollten Russland und China nicht zustimmen, müssten EU und USA alleine vorgehen.
Derart harte Schritte sind gegenwärtig jedoch unwahrscheinlich. "Ich bin nicht sicher, ob Sanktionen effektiv sind", sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow. Moskau hat im Sicherheitsrat ein Vetorecht und kann alle Entscheidungen blockieren. Iwanow warnte Iran aber, die Zusammenarbeit mit der IAEA aufzukündigen. "Das wäre ein sehr schlechtes Zeichen."
Der Sicherheitsrat wird sich frühestens im März mit Iran beschäftigen. Diese Verzögerung wurde beschlossen, um die für den 16. Februar geplanten russisch-iranischen Verhandlungen über einen Moskauer Kompromissplan zur Lösung des Streits abzuwarten. Ob Teheran an diesem Plan noch interessiert ist, war am Sonntag unklar.
Allerdings wird im Sicherheitsrat bereits am nächsten Schritt gearbeitet - eine diplomatisch milde "Erklärung der Ratspräsidentschaft", in der Iran zur Rückkehr an den Verhandlungstisch und zum Einfrieren seines Anreicherungsprogramms aufgefordert wird. Westliche Politiker machten bei der Sicherheitskonferenz klar, dass eine atomare Bewaffnung Irans inakzeptabel sei.
"Wir wollen und müssen die Entwicklung iranischer Nuklearwaffen verhindern", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. US-Außenminister Donald Rumsfeld nannte Iran den "weltweit führenden Förderer von Terrorismus". "Die Welt will kein nukleares Iran - und wir müssen zusammenarbeiten, um das zu verhindern." Beide betonten, dass der Streit diplomatisch gelöst werden solle. Teilnehmer der Konferenz berichteten aber, dass vor allem in US-Kreisen der Ton gegenüber Teheran wieder schärfer geworden sei.
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What's wrong with the economy?
by EPI President Lawrence Mishel and Policy Director Ross Eisenbrey
1. Profits are up, but the wages and the incomes of average Americans are down.
* Inflation-adjusted hourly and weekly wages are still below where they were at the start of the recovery in November 2001. Yet, productivity—the growth of the economic pie—is up by 13.5%.
* Wage growth has been shortchanged because 35% of the growth of total income in the corporate sector has been distributed as corporate profits, far more than the 22% in previous periods.
* Consequently, median household income (inflation-adjusted) has fallen five years in a row and was 4% lower in 2004 than in 1999, falling from $46,129 to $44,389.
2. More and more people are deeper and deeper in debt.
* The indebtedness of U.S. households, after adjusting for inflation, has risen 35.7% over the last four years.
* The level of debt as a percent of after-tax income is the highest ever measured in our history. Mortgage and consumer debt is now 115% of after-tax income, twice the level of 30 years ago.
* The debt-service ratio (the percent of after-tax income that goes to pay off debts) is at an all-time high of 13.6%.
* The personal savings rate is negative for the first time since WWII [= 2. Weltkrieg]
3. Job creation has not kept up with population growth, and the employment rate has fallen sharply.
* The United States has only 1.3% more jobs today (excluding the effects of Hurricane Katrina) than in March 2001 (the start of the recession). Private sector jobs are up only 0.8%. At this stage of previous business cycles, jobs had grown by an average of 8.8% and never less than 6.0%.
* The unemployment rate is relatively low at 5%, but still higher than the 4% in 2000. Plus, the percent of the population that has a job has never recovered since the recession and is still 1.3% lower than in March 2001. If the employment rate had returned to pre-recession levels, 3 million more people would be employed.
* More than 3 million manufacturing jobs have been lost since January 2000.
4. Poverty is on the rise.
* The poverty rate rose from 11.3% in 2000 to 12.7% in 2004.
* The number of people living in poverty has increased by 5.4 million since 2000. 12
* More children are living in poverty: the child poverty rate increased from 16.2%
in 2000 to 17.8% in 2004.
5. Rising health care costs are eroding families' already declining income.
* Households are spending more on health care. Family health costs rose 43-45% for married couples with children, single mothers, and young singles from 2000 to 2003.
* Employers are cutting back on health insurance. Last year, the percent of people with employer-provided health insurance fell for the fourth year in a row. Nearly 3.7 million fewer people had employer-provided insurance in 2004 than in 2000. Taking population growth into account, 11 million more people would have had employer-provided health insurance in 2004 if the coverage rate had remained at the 2000 level.
Quelle: http://www.epi.org/content.cfm/pm110 (mit detaillierten Quellenangaben)
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03. Februar 2006
Der "GEYA"-Indikator
Das Internet ist unbestritten die größte technologische Innovation, die das Ende des 20. Jahrhunderts mit sich gebracht hat. Globalisierung – so wie wir sie heute wahrnehmen – wurde durch das Internet erst möglich. Die Nasdaq-Blase des Jahres 2000 war nicht zuletzt durch die Gründungseuphorie im Zeitalter des Internets entstanden. In der Zeit danach sind etliche Internet-Firmen von der Bildfläche verschwunden, die darwinistische Auslese fand unerbittlich statt. Die Stärksten überlebten, und an der Spitze dieser Auslese haben sich vier Internet-Firmen etabliert, die jedes Kind kennt. Deren Namen tauchen allesamt im „Global Ranking“ der jährlich vom US-Magazin „Business Week“ veröffentlichten Liste der 100 wertvollsten Markennamen auf. Es sind „Google“ (Platz 38), „Ebay“ (55), „Yahoo“ (58) und „Amazon“ (68). Wir fanden es interessant, herauszufinden, ob diese Unternehmen einen Einfluss auf die allgemeine Börsenentwicklung ausüben. In einem ersten Schritt haben wir die Verläufe der vier Werte indexiert (Startdatum war der Tag der Google-IPO am 19.08.2004) und gleichgewichtet zu einem Indikator zusammengefasst. Wir haben ihn den „GEYA“-Indikator getauft (Google, Ebay, Yahoo, Amazon). Der folgende Chart zeigt den Verlauf des GEYA-Indikators seit dem 19.08.2004. Zum Vergleich ist der Verlauf des S&P500 eingezeichnet. Aus der Grafik wird deutlich, dass der GEYA-Indikator einen vorlaufenden Charakter besitzt. Man schaue sich die Bodenbildung im März-/April 2005 (blauer Kreis) an: Während der GEYA-Indikator ein Doppeltief markierte, fiel der S&P500 im April 2005 nochmals deutlich. Derzeit interessanter ist die aktuelle Top-Bildung, die derjenigen aus dem Frühjahr 2004 gleicht. Damals markierte der GEYA-Indikator im Januar ein Hoch und fiel bis Ende März. Im Gegensatz dazu konnte sich der S&P500 nochmals zu einem neuen Hoch im März 2004 aufschwingen. Damals wie heute zeigt der GEYA-Indikator gegenüber dem S&P500 relative Schwäche. Der Unterschied ist, dass die Abverkauf prozentual gesehen in den vergange-nen Wochen wesentlich stärker war als vor einem Jahr. Dies ist als ein eindeutiges Warnzeichen für den breiten Markt anzusehen. Erst wenn der GEYA-Indikator gegenüber dem S&P500 - wie im April 2004 gesehen - relative Stärke zeigt, dürfte es an der Zeit sein, den nächsten substantiellen Aufwärtsschub im breiten Markt zu erwarten. In unserer im Dezember 2005 erschienenen Jahresprognose 2006 haben wir den von uns erwarteten Verlauf des Marktes im Jahr 2006 skizziert. Robert Rethfeld |
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Eröffnung der Ölbörse in Teheran
fairesearch
Nicht nur die Ölmärkte sind verunsichert über Irans Atompläne, berichtet Dr. Eberhardt Unger von "fairesearch".
Gespannt werde auf die abschließende Beurteilung der Internationalen Atomenergie Organisation gewartet. Verschärft würden die Spannungen durch den Sieg der Hamas bei den palästinensischen Parlamentswahlen. Ungewiss seien die Auswirkungen der für März 2006 geplanten Eröffnung einer Ölbörse in Teheran, wo das Barrel nicht mehr in US-Dollar (Petrodollars), sondern in Euro (Petro-Euros) gehandelt werden solle.
Schnelle Änderungen seien kaum zu erwarten. Auf dem Weltmarkt werde Öl praktisch nur in US-Dollar gehandelt. Ein Euro-Öl-Handelssystem werde daher zunächst nur ein kleines Segment des Weltölmarktes sein. Außerdem sorge der Devisenmarkt über den Euro/US-Dollar-Wechselkurs schnell für einen Ausgleich. Es sei ja auch möglich, Gold in New York gegen US-Dollar oder in London gegen Britischen Pfund zu kaufen. Der Wert einer Unze bleibe der gleiche. Das werde sicherlich auch bei Rohöl so sein.
Doch mittel- und längerfristig könnte sich die Einführung eines Euro-Öl-Handelssystem doch zum Nachteil der Vereinigten Staaten auswirken, wodurch sich letzten Endes Teherans Plan einer Euro-Ölbörse als Konfrontation gegen den Westen zeige. Das allerdings liege an den riesigen Defiziten der USA und ihrer Verschuldung gegenüber dem Rest der Welt, was die USA wiederum selbst zu verantworten hätten.
Zur Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits von rund 800 Billionen USD würden die USA rund 70% der Ersparnisse der ganzen Welt absorbieren. Das gelinge, weil asiatische Notenbanken und ölexportierende Länder die erforderliche Liquidität zur Verfügung stellen würden. Bei einem gegenwärtigen Kauf von Rohöl zu 60 bis 65 d/b an der New Yorker NYMEX oder der Londoner International Petroleum Exchange (IPE) müsse sich ein Käufer erst einmal US-Dollar besorgen, bzw. ein Amerikaner US-Dollar im Ausland borgen. Das bewirke eine Nachfrage nach US-Dollar und stütze die US-Valuta.
Bei einer Euro-Ölbörse bräuchten die Europäer keine US-Dollar mehr nachzufragen oder zu halten, um Öl zu kaufen, sondern würden stattdessen mit ihrer eigenen Währung bezahlen. Der Euro gewinne im Status einer Reservewährung, der US-Dollar verliere daran etwas. China und Japan würden damit die neu hinzukommenden Devisenreserven zugunsten des Euro diversifizieren. Russlands wichtigster Handelspartner sei die Eurozone, ein größerer Anteil an Euros käme ihnen recht. Die Ölproduzenten andererseits würden für ihre Ölexporte US-Dollar erhalten und einen großen Teil davon in US-Treasury Bills anlegen, zumindest bisher noch. Der Wert ihrer sehr umfangreichen Dollar-Anlagen verlange eine Diversifizierung zur Risikobegrenzung. Für die umfangreichen Importe hauptsächlich aus der Eurozone würden die Ölexporteure ohnehin Einnahmen in Euro benötigen.
Die Einführung eines Euro-Öl-Handelssystems würde keine gravierenden und schnellen Änderungen bewirken, aber den US-Dollar als Welt-Reservewährung mittel- bis längerfristig zumindest etwas schwächen. Dann werde es schwieriger, die amerikanischen Defizite zu finanzieren.
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Ich sage nur: The trend is your friend
(obwohl man im Moment doch vorsichtig sein sollte)
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Von Lutz Knappmann
Nach fast zwei Jahrzehnten hat Alan Greenspan sein Amt als Chef der US-Notenbank abgegeben. Zum Abschied überschlägt sich die Finanzwelt mit Lob und Ehrerbietung - und übersieht dabei bisweilen die Gegenwart. Seinem Nachfolger hinterlässt Greenspan eine Zeitbombe, deren Sprengkraft bis nach Deutschland reicht.
Abschiede sind traditionell Anlass für freundliche Worte, lobende Bilanzen und wohlgemeinte Wünsche. Das gilt beim Ausstand jedes Angestellten - und ist beim wohl mächtigsten Mann der Weltfinanz nicht anders. Nach achtzehneinhalb Jahren übergibt Alan Greenspan sein Amt als Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) an den Ökonomieprofessor Bernard Bernanke. Das Ende einer Ära.
Verklärt blickt die Finanzszene nun zurück auf die Amtszeit des "Magiers der Märkte" und schwärmt vom "Finanzguru" oder "Maestro". Von einem mittlerweile 79-Jährigen, der in seiner Amtszeit "fast alles richtig gemacht" hat. Gerne erinnert man sich an Greenspans schrulligen Humor und seine kryptischen Formulierungen, die längst als "Greenspeak" Kultstatus erreicht haben. Als legendär gilt seine Unabhängigkeit von politischen Einflüssen, derentwegen ihn George Bush Senior bis heute für seine Wahlniederlage 1992 verantwortlich macht.
Unbestritten: Fast zwei Jahrzehnte lang lenkte Greenspan die Geschicke der Fed mit bestechender Souveränität. In seiner Amtszeit erlebten die Vereinigten Staaten die längste Aufschwungphase ihrer Geschichte - bei gleichzeitig niedriger Inflation. Auch nach dem Platzen der Börsenblase Anfang des neuen Jahrtausends brachte Greenspan die US-Wirtschaft rasch zurück auf Wachstumskurs.
Doch den Preis für diese Erfolgsstory muss die Welt womöglich erst noch bezahlen.
Abschiedsreden haben meist einen Schönheitsfehler: Sie blicken zurück, verteilen Lob für Vergangenes. Für die Zukunft haben sie nicht mehr als Glückwünsche übrig. Greenspans Nachfolger Bernanke wird in den kommenden Jahren jedoch mehr brauchen als Glück. Denn der "Maestro" hinterlässt ihm eine tickende Zeitbombe.
Nie befand sich die US-Wirtschaft in einem derart dramatischen Ungleichgewicht wie heute. In den vergangenen drei Jahren wuchs das Haushaltsdefizit auf Rekordstände - 2004 waren es fast 413 Milliarden Dollar. Das Handelsbilanzdefizit beläuft sich mittlerweile auf 6 Prozent des Inlandsprodukts - während Deutschland in der Handelsbilanz einen kräftigen Überschuss ausweist. Und die Sparquote der Amerikaner ist im Dezember auf minus 0,7 Prozent gesunken.
Staat und Verbraucher geben viel mehr Geld aus, als sie einnehmen. Laut US-Presseberichten haben allein die Kreditkartennutzer in den vergangenen zehn Jahren einen Schuldenberg von mehr als 850 Milliarden Dollar angehäuft.
Billiges Geld erzeugte Immobilienblase
Möglich gemacht hat das erst Greenspans Geldpolitik. Nach dem Crash der New Economy in den Jahren 2000 und 2001 senkte er den Leitzins auf 1,0 Prozent. Der plötzliche Überschuss an billigem Geld bescherte seither nicht nur dem Konsum, sondern vor allem dem Immobilienmarkt einen nie gekannten Boom.
Die Preise für Häuser und Wohnungen haben mancherorts absurde Dimensionen erreicht. Die Mini-Zinsen machten die Kreditfinanzierung zum vermeintlichen Kinderspiel. Millionen Amerikaner schulden ihre bestehenden Darlehen mit immer neuen, immer günstigeren Krediten um - und pumpen das gesparte Geld in den Konsum.
Mittlerweile steigen die Zinsen wieder. Zum 14. Mal hat Greenspan den Leitzins um 0,25 Punkte auf zuletzt 4,5 Prozent angehoben. Damit will er einen weiteren Anstieg der Inflation verhindern, die mittlerweile bei über 4 Prozent liegt. Und allmählich spüren die US-Verbraucher, dass sie sich mit ihrer Verschuldung auf einen gefährlichen Deal eingelassen haben.
Höhere Zinsen könnten Millionen Häuslebauer bald in Schwierigkeiten bringen, ihre steigenden Raten zu bedienen, und so einen fatalen Dominoeffekt auslösen: Je mehr Geld für die Tilgung von Krediten draufgeht, desto weniger bleibt für den Konsum übrig. Gleichzeitig fände der Preisauftrieb auf dem Immobilienmarkt ein jähes Ende.
"Konsumausgaben und Wohnungsbau zusammen bestreiten seit Jahren rund 90 Prozent des amerikanischen Wirtschaftswachstums", hat das Magazin "Economist" errechnet. Kollabiert die Konsumnachfrage, reißt sie die gesamte US-Konjunktur in den Abgrund. Erste Anzeichen einer Abkühlung sind schon zu beobachten. Im vierten Quartal sank das US-Wachstum auf 1,1 Prozent - nachdem es zehn Quartale hintereinander zum Teil weit über 3 Prozent gelegen hatte.
Auch in Deutschland wären die Schockwellen einer solchen Konjunkturabkühlung deutlich zu spüren. Nicht nur, weil die Börsenkurse sehr sensibel auf Hiobsbotschaften aus Übersee reagieren. Nur in Ausnahmefällen kann sich der Dax von den Vorgaben der Wall Street abkoppeln. Und ein Einbruch der US-Konjunktur, da sind sich die Experten einig, hätte an den Aktienmärkten gewaltige Verwerfungen zur Folge.
Stolpert die amerikanische Wirtschaft über ihre Schulden, hätte das aber auch ohne Umweg über die Börse schlimme Folgen für Deutschlands wirtschafliche Genesung: "Die Amerikaner verkonsumieren rund 20 Prozent der Weltwirtschaftsleistung", sagt der Vermögensverwalter Jens Erhardt gegenüber manager-magazin.de. "Wenn das um 10 Prozent runtergeht, haben wir sofort einen gewaltigen Ausfall weltweit."
Nach wie vor sind die Vereinigten Staaten hinter Frankreich Deutschlands zweitwichtigster Exportpartner - der Anteil beträgt knapp 9 Prozent. Und mit dem Export steht und fällt die deutsche Konjunktur. Ein Einbruch der US-Nachfrage würde den gerade erstarkenden Aufschwung wieder abwürgen.
Greenspans Nachfolger steht vor einer Gratwanderung. Stoppt er die Zinserhöhungen zu früh, wächst der Schuldenberg weiter. Stoppt er sie zu spät, riskiert er eine weltweite Finanzkrise. So oder so muss Bernanke ausbaden, was ihm sein gefeierter Vorgänger hinterlassen hat.
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Das könnte dieses Jahr wieder so kommen, evtl. sogar extremer: Die nachlassende US-Wirtschaft, Hausblase, Überschuldung, Ölpreis-Hausse und die geopolitischen Spannungen (Nahostkonflikt, Irak, Iran) verheißen nichts Gutes. Gegen diese Evidenz long zu bleiben, sei jedem unbenommen. Mir ist das zu riskant. Das heißt nicht, dass die Börsen nicht noch weiter steigen können. Irrationalem Überschwang sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Darauf zu wetten scheint mir Harakiri.
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Ich wär ja gern weiter oben mit dem Short eingestiegen, als Du ihn noch als "zu spekulativ" bezeichnet hast. Kauft man ihn hingegen jetzt - an der charttechnisch "angesagten" Marke - handelt man mit Tausenden anderen Tradern, die nach demselben Schema verfahren, gleichzeitig. Das hat dann meist einen hässlichen Short-Squeeze zur Folge. Meist wegen irgendeiner Lappalie wie "Kerkorian will 15 % an GM übernehmen" oder "Fed-Präsident xy sieht Ende des US-Zinszyklus".
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Weitere Tote bei antiwestlichen Ausschreitungen
Die weltweiten Proteste gegen die Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed halten unvermindert an. Zu den schwersten Unruhen kam es in Afghanistan, wo vier Demonstranten von der Polizei getötet wurden. Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen sprach von einer "globalen Krise".
Ein afghanischer Behördensprecher bestätigte den Vorfall. Die Menge habe versucht, den Stützpunkt der Norweger in Majmana in der nordwestlichen Provinz Farjab zu stürmen. "Einige haben Schusswaffen eingesetzt", sagte der Sprecher. Auch Granaten und Brandsätze wurden geworfen. 18 Angreifer und fünf norwegische Soldaten der internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf wurden verletzt. Britische Soldaten wurden zum Schutz des Flugfelds in die Stadt entsandt. Die Vereinten Nationen (Uno) kündigten an, nicht dringend benötigtes Personal aus Majmana abzuziehen.
Die norwegischen Soldaten setzten zur Verteidigung Tränengas ein und feuerten Gummigeschosse ab. F-16-Kampfflugzeuge überflogen das Gebiet, um Stärke zu demonstrieren. Ein Transportflugzeug der Bundeswehr stand bereit, den Stützpunkt zu evakuieren. Allerdings gebe es derzeit dazu keine Pläne, sagte der norwegische Armee-Chef Sverre Diesen. Nach Angaben der Nato brachte die Polizei die Situation am frühen Abend unter Kontrolle. Die norwegische Verteidigungsministerin Anne-Grete Ström-Erichsen bezeichnete die Lage als sehr ernst. Norwegen stehe aber weiter zu seinem Engagement in Afghanistan.
In der westafghanischen Stadt Herat warfen mehr als 3000 Demonstranten Steine gegen ein Regierungsgebäude und einen Isaf-Stützpunkt. Trotz der Spannungen will Dänemark Soldaten für die Ausweitung des Isaf-Einsatzes in den Süden Afghanistans entsenden.
In Ägypten und Jordanien protestierten tausende Menschen friedlich gegen die Karikaturen. An der bisher größten Demonstration in Pakistan seit Beginn des Karikaturen-Streits nahmen etwa 5000 Menschen teil. Die Menschenmenge in Peshawar verbrannte Puppen, die Rasmussen darstellen sollten.
Der iranische Wirtschaftsminister Massud Mirkasemi erklärte alle Verträge mit dänischen Unternehmen für ausgesetzt. Die Europäische Union hatte die Regierung noch am Mittag aufgerufen, auf einen Boykott dänischer Waren zu verzichten.
Besorgte Kanzlerin
Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich in einem Telefonat mit Rasmussen besorgt über die anti-dänischen Ausschreitungen. Bei allem Verständnis für die verletzten Gefühle der Muslime könne Gewalt keinesfalls toleriert werden, sagte Merkel in dem Gespräch vom Montagnachmittag. Außenminister Frank-Walter Steinmeier nahm Gespräche mit den islamischen Staaten auf. Diese sollten davon überzeugt werden, dass in Europa eine staatliche Kontrolle der Medien nicht existieren könne, sagte Steinmeier. Gleichwohl sei nachvollziehbar, dass sich Menschen durch die Karikaturen beleidigt fühlten.
US-Präsident George W. Bush sicherte Rasmussen in einem Telefongespräch seine Solidarität zu, wie das Weiße Haus mitteilte. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi sagte, die Karikaturen hätten nicht veröffentlicht werden dürfen. Gleichzeitig verurteilte er die Gewalt.
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Was genau ist die Besonderheit der angelsächsischen Wirtschaften? In all diesen Ländern gibt es kapitalistische Scheinblüten, inflationäre Blasen. Das heißt, das Wirtschaftswachstum in diesen Ländern beruhte in den letzten Jahren ohne Ausnahme auf inflationären Blasen, vor allem einer Inflation der Immobilienpreise. Die Inflation der Immobilienpreise förderte eine Kreditblase.
Das ins Auge springende Symptom dieses Blasen-Wachstums ist ein großes Außenhandelsdefizit. Alle angelsächsischen Staaten, mit Ausnahme Kanada haben ein riesiges Außenhandelsdefizit bei gleichzeitig verschwindender Sparquote. In allen diesen Ländern boomt der Konsum und nur der Konsum. Das Wirtschaftswachstum ist höher als in Europa, aber die Qualität dieses Wachstums ist miserabel wie nie zuvor. In der Weltwirtschaft spielten die USA die Hauptrolle. In den letzten Jahren spielten sie diese Rolle, weil ihr Handelsdefizit seit dem Jahr 2000 von rund 400 Mrd. Dollar Jahr für Jahr stieg, bis auf gegenwärtig rund 800 Mrd. Dollar. 800 Mrd. US-Dollar ist eine riesige Summe, sogar für einen so großen Wirtschaftsraum wie die USA.
In den USA bläht sich die größte Kreditblase seit Menschengedenken auf. Als Greenspan Chef der FED wurde, betrug die Gesamtverschuldung der USA 10 Billionen USD, heute sind es mehr als 37 Billionen. Das heißt, die US-Verschuldung hat sich mehr als verdreifacht, und die Frage ist: Wohin floss all dieses Geld?
In den Preisindizes taucht es nicht auf. Die amerikanischen Führungskräfte schauen wirklich nur auf den Preisindex. Ein stabiler Preisindex heißt für sie stabile Finanzen und das bedeutet für sie stabiles Wachstum. Gut, überprüfen wir einmal diese Zahlen. Kreditwachstum ist immer ein Schlüsselelement, wenn man eine Volkswirtschaft analysiert. Wenn man auf das Kreditwachstum in den USA seit den späten 70er und den folgenden Jahren schaut, so hatten die USA anfangs ein Kreditwachstum von 1,4 Dollars für jeden zusätzlichen Dollar im BSP. Unlängst betrug dieses Verhältnis 4 zu 1. Jeder zusätzliche Dollar im Wirtschaftswachstum verursacht vier Dollar Schulden. Das ist das miserabelste Verschuldungs-Verhältnis der Wirtschaftsgeschichte - auch im Vergleich zu jedem anderen Land.
Die Frage ist: Wie ist das möglich? Die Antwort darauf liegt in der Frage: Wohin floss all dieses Geld? In früherer Zeit flossen zusätzliche Kredite in die Ausgaben von Unternehmen oder privaten Konsumenten. Konsumenten und Firmen borgten Geld für den einzigen Zweck, um es für Waren der Warenproduktion auszugeben. Das änderte sich in den 80er Jahren. Mehr und mehr geborgtes Geld floss in die Finanzmärkte. Das führte zuerst zur Inflation der Aktienpreise. Andererseits löste sich allmählich die Verbindung zwischen Kreditwachstum und Einkommenswachstum, schließlich wurde diese Verbindung ganz unterbrochen.
Mehr und mehr geliehenes Geld floss in andere Kanäle als in das reale Wirtschaftswachstum. (Karl Marx erklärte dieses Phänomen als Überproduktion von Kapital - Geldkapital, das in der Warenproduktion keine profitable Anlage mehr findet. Das führte zu der Krise von 1998. Man wird sich an dieses Jahr erinnern, als das Jahr der Asien-Krise, der russischen Krise und der Krise des Investmentfonds LTCM. Das war die Zeit, als die Federal Reserve in die Finanzmärkte intervenierte, um LTCM zu retten. Seit diesem Jahr 1998 explodierten die Finanzkredite. Das heißt, mehr und mehr geborgtes Geld floss in die Finanzmärkte, vor allem in den Aktienmarkt.
Gleichzeitig vergrößerte sich das Handelsdefizit. Ein Handelsdefizit bedeutet eigentlich eine Schrumpfung des Inlandseinkommens. Die Konsumentenausgaben fließen nicht mehr zu heimischen Produzenten, um deren Profite zu erhöhen. Statt dessen fließen sie zu ausländischen Produzenten und bringt denen Profite. Das amerikanische Außenhandelsdefizit vergrößert die Profite in Asien. Als Resultat schrumpfen die US-Profite. Jedes Handelsdefizit bedeutet Dollar für Dollar einen Einkommensverlust im Inland und einen Einkommensgewinn für das Exportland. Zur Zeit verliert die US-Wirtschaft in jedem Jahr 800 Mrd. Dollar an ausländische Produzenten.
Die gewöhnliche Argumentation in Amerika geht ungefähr so: "Unser Handelsdefizit spielt keine Rolle! Wir haben trotz dieses Handelsdefizit ein höheres Wirtschaftswachstum als die Europäer, also wo liegt das Problem? Diese Antwort zeigt, dass die US-Ökonomen nicht die geringste Ahnung haben, wie das Handelsdefizit ihrer Ökonomie schadet.
Die Sache verläuft ungefähr so: Ein Handelsdefizit entsteht aus "billigem Geld" und die Federal Reserve reagiert auf das Defizit mit beschleunigtem Gelddrucken, um die heimischen Einkommensverluste auszugleichen. Im weiteren Fortgang muss das Handelsdefizit weiter wachsen, und ebenso muss die Kreditexpansion mit dem billigen Geld wachsen, um den Geldfluss ins Ausland aufrechtzuerhalten.
In den USA werden schlechte Wirtschaftsmeldungen vom Tisch gewischt mit der Reaktion: "Das ist besser als erwartet!" So werden schlechte Nachrichten in gute Nachrichten umgelogen.
Nach dem Aktiencrash von 2001 wurden die Bankzinsen von 6,5% auf 2% und dann noch auf 1% gesenkt, in der Erwartung, das würde in Kombination mit den Steuererleichterungen die Wirtschaft wieder in Gang bringen. Aber das geschah nicht wirklich. Die Arbeitslosenrate stieg ... Soweit die Wirtschaft wuchs, wuchs sie durch vermehrte Konsumtion, und alles das basierte auf Blasen.
Die amerikanischen Ökonomen haben in den letzten zehn Jahren erhebliche Veränderungen in ihren statistischen Erhebungen vorgenommen. Vor allem in den Daten, die die größten wirtschaftspolitischen Auswirkungen haben. So zum Beispiel änderten sie die Messlatte zur Messung der Inflation. Das Argument der Fachleute war: Wir müssen die Verbesserungen der Gebrauchswerte als Preisrückgang darstellen. Ursprünglich wurde dies bei nur bei verkauften Computern in die Preisstatistik eingerechnet, inzwischen wurde diese Berechnung auf die gesamte Wirtschaftsstatistik ausgedehnt. (als Beispiel: Verdoppelte sich innerhalb eines Jahres die Leistung bei einem 1000-Dollar-Computer, dann wanderten die für 1000 Dollar bezahlten Computer nur mit 500 Dollar in die "hedonistische" offizielle Statistik. w.b.)
Konservative Schätzungen nehmen an, dass diese Änderungen der Indizes die Inflationsrate um 1,5 Punkte senken. Andere gehen von 3 Punkten aus. Was wir auch immer ansetzen, wenn wir diese Zahl der offiziellen Inflationszahl hinzurechnen, dann bleibt keinerlei Wirtschaftswachstum übrig. Haben Sie das verstanden? Nach Abzug der wirklichen Inflation gibt es in den USA, so denke ich, seit Jahren so gut wie kein reales Wirtschaftswachstum.
Die andere Sache von Wichtigkeit: Die Messzahlen zur Erhebung der Arbeitslosigkeit wurden verändert. Vor seiner Wiederwahl wollte Bill Clinton niedrigere Arbeitslosenzahlen. Zu diesem Zweck fügten sie eine zusätzliche Frage bei der Erfassung der Arbeitslosen ein. Es ist kaum bekannt, dass in den USA die Arbeitslosenzahlen dadurch erfasst werden, dass jeden Monat 50.000 Menschen gefragt werden: "Haben Sie ihren Job verloren?", "Sind Sie arbeitslos?" und so weiter. In diesen Fragebogen wurde die Frage eingefügt: "Haben Sie aktiv nach einer neuen Arbeit gesucht?" Auf Deutsch: "Haben Sie eine Bewerbung für einen Arbeitsplatz losgeschickt, bzw. hat Ihnen eine Firma einen neuen Job angeboten?" Man glaubt es kaum, aber wer auf diese Frage mit "Ja" antwortet, wird nicht mehr als Arbeitsloser gezählt. Andererseits, wer es aufgeben hat, nach Arbeit zu suchen, auch der wird nicht mehr als Arbeitsloser gezählt. Man schätzt diese "frustrierten Arbeitslosen" auf mehr als 5 Millionen. Wenn man sie in die Arbeitslosenzahlen einrechnet, dann liegt die Arbeitslosenrate in den USA bei rund 8% bis 9% und nicht bei den behaupteten 5%.
Als Ergebnis bekommt man eine geringe Beschäftigungsrate bei einem geringen Wirtschaftswachstum. Aber die Betrügereien bei der Festlegung der Arbeitslosenzahlen sind nicht einmal das Schwerwiegendste. Tatsache ist, dass der größte Betrug passiert bei der Festlegung des BSP und daraus folgt eine Unterschätzung der Inflation. Es hängt alles davon ab, ob man behauptet, die Inflationsrate sei 1% oder 2% oder 3%.
Die Ausweitung des billigen Geldes läuft seit dem Jahr 2000 auf vollen Touren, aber die Investitionsrate ging deutlicher zurück als sonst. Tatsache ist, dass bis heute die Unternehmensinvestitionen nicht angesprungen sind. Produktive Investitionen liegen kaum auf dem Niveau des Jahres 2000. Die (öffentliche und private) Konsumtion nimmt einen immer größeren Anteil des BSP ein und erreicht mittlerweile 81%, gegenüber des langfristigen Durchschnitts von 67%.
Die übliche Erklärung für das Wirtschaftswachstum trotz schlechter Beschäftigungslage ist das Produktivitätswachstum. Auf den ersten Blick scheint das plausibel. Aber wenn man in den Strukturwandel der US-Wirtschaft blickt, macht das spektakuläre Produktivitätswachstum keinen Sinn, wo doch gleichzeitig das produktive Kapital schrumpft. Wenn man sich die Sache genau anschaut, dann ist der industrielle Sektor der Hauptverlierer der US-Wirtschaft. Im verarbeitenden Gewerbe gingen 3 Millionen von 70 Millionen Jobs seit 2000 verloren. Das verarbeitende Gewerbe ist gleichzeitig der Sektor mit der höchsten Kapitalzusammensetzung (dem höchsten Anteil konstantem Kapital am Gesamtkapital). In diesem Sektor gibt es so gut wie keine Neuinvestitionen mehr, da geht nichts mehr.
Die größte Jobmaschine in den USA bildete der Immobiliensektor. Rund 40% dieser armseligen neuen Jobs geht auf das Konto der Immobilienblase. Die US-Wirtschaft ist eine Wirtschaft, wo die verarbeitende Industrie rasch und unaufhörlich schrumpft. Und während dort Monat für Monat Jobs verloren gehen, entstehen die neuen Jobs auf dem Immobiliensektor und in Dienstleistungsbranchen wie das Gesundheitswesen. Das sind schlecht bezahlte Jobs, vielleicht nicht alle, aber die meisten davon - verglichen mit den gut bezahlten Jobs, die in der verarbeitenden Industrie verloren gingen.
Ich behaupte: Die Zahlen über das amerikanische Bruttosozialprodukt sind gefälscht. Sie sind aufgeblasen, weil die wirkliche Inflationsrate unterschätzt wird. Man kann sagen: Wenn man das Bruttosozialprodukt der USA mit den Beschäftigungszahlen abgleicht, dann muss man feststellen, dass es nach 2000 keine wirtschaftliche Erholung gegeben hat. Die offiziellen Zahlen über das BSP geben ein völlig falsches Bild vom realen Wirtschaftswachstum und von der realen Wirtschaftsentwicklung in den USA. Nach meiner Meinung liegt das Problem der US-Wirtschaft gerade darin, dass der FED die US-Wirtschaft für gesund hält. Ich meine, sie fallen auf ihre eigene Propaganda herein. Zur Zeit haben Ökonomen in aller Welt die Vorstellung, dass die US-Wirtschaft in hervorragender Verfassung sei. Das zeigen die aktuellen Zinsraten und der diesjährige Boom auf den Aktienmärkten. Ich meine aber, dass sich die US-Wirtschaft in der kritischsten Lage seit dem II. Weltkrieg befindet.
Noch eine Bemerkung zu US-Einkommensstatistik. Die US-Ökonomen sprechen von "Imputed Incomes" ("zugerechnete Einkommen"). Die Statistiker behaupten, dass Konsumenten und Unternehmen eine Reihe von Dingen erhalten, für die sie nichts zahlen. Das rechnen sie als "Einkommen". Zum Beispiel die Hausbesitzer. Die US-Statistiker sagen: "Wer ein Haus hat, der zahlt keine Miete, also rechnen wir ihm ein Mieteinkommen zu. Rund 600 bis 700 Mrd. Dollar bestehen jährlich aus solchen "zugerechneten Einkommen". Ist das nicht verrückt? Ganz bestimmt!
Unter den US-Ökonomen wird das alles nicht in Frage gestellt. Warum nicht? Die US-Ökonomen sagen: "Wir brauchen keine Wirtschaftstheorie, wir haben Statistik." Die US-Ökonomen verfügen über mehr Statistiken als irgendwer sonst. Das ist ihr Theorieersatz. Ohne vernünftige Theorie sind die Ökonomen jedoch nicht in der Lage zwischen wichtigen und unwichtigen statistischen Daten zu unterscheiden. Ich persönlich denke, dass alle diese Umfragen als statistische Basis kompletter Unsinn sind, denn die befragten Leute geben dir nichts anderes zur Antwort, als was sie in den Zeitungen lesen - und das ist ziemlich wertlos. Wenn dir jeder sagt, er sei optimistisch, dann leben wir angeblich in einer boomenden Wirtschaft. Ich würde auch behaupten, dass diese Wall Street Ökonomen korrupt sind. Sie sind korrupt in dem Sinne, dass ihnen nicht erlaubt ist, etwas Kritisches zu äußern.
© Dr. Kurt Richebächer
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor´s Daily"
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mometanen Nievea sowieso nicht ein! Aber das schrieb ich ja schon...
Bei 1180 Punkten wird es frühestens interessant.
Mich drängt nichts und ich kann warten.
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"momentanen Niveau" sollte es werden
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Bulls Have to Swallow This Bitter Pill
By Jim Cramer
2/10/2006 10:50 AM EST
This market wants to humiliate us. Some of it is a total rejection of high-multiple stocks, courtesy of the endless Google (GOOG:Nasdaq) decline. Some of it is a sense that biotech is dead -- go figure. But some of it is a sense that we can't ever go up with the 30-year through the two-year. [= invertierte Zinskurve in USA - A. L.]
Look, the textbooks say you absolutely must sell anything that isn't nailed down when you have this inversion. I respect that. I think that you have to say that yesterday's session was miserable. The bears are in charge here, just in charge, and we must respect that. We have to be defensive. We have to understand that the pressure is not going to just end.
This is tough medicine. Speculative stuff must be crushed. The oils have become so dangerous that nobody can touch them. Exxon Mobil (XOM:NYSE) is not down big from where it had that great quarter.
Pull in the horns. Sell stuff you don't like. We aren't down enough yet to make a stand.
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Shorts Ring Register -- '90s Style
By Jim Cramer
2/10/2006 3:05 PM EST
Oh man, right down to the short-covering rallies on Friday afternoon. No, that's not a veiled reference. Anybody who traded during 1998, during 1994, during 1990, knows that on Friday afternoons after vicious declines we got nice rallies including some prices that give people hope, hope that the worst is over.
Nope!
What's really happening is that the shorts are ringing the register after a great week. They are doing what all professionals do, they take profits, they bring in shorts and they live to play another day.
If you are not a short-seller and you don't like the market and you have been caught here, you should be selling right now, right here into the strength.
This is a gift that the shorts are giving you and you should take it. Most won't.
Most people don't even remember those times when the curve was inverted or when we were staring into a recession. (We didn't get short covering in 2000-01 because there wasn't enough of a short base to take profits.) But I remember.
Sell now, into the strength, and get in shape for the next decline. This is the shorts ringing the register and no more.
I would do this for all but the oils and the biotechs which are down too far to sell, still, after this rally.
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10. Februar 2006, 22:02 Uhr
Volatilität
Dax-Ausblick: Investoren werden unsicher
Von C. Schnell und D. Zwick
An den Kapitalmärkten nimmt die Unsicherheit der Investoren zu. Nachdem insbesondere japanische und europäische Aktien im vergangenen Jahr eine Rally zurück gelegt haben, wächst die Ungewissheit über die künftige Entwicklung der Kurse. Dies belegen steigenden Schwankungsbreiten der Aktienkurse und die Erwartungen der Anleger an den Derivatemärkten.
HB FRANKFURT. Experten nutzen die von Derivateanlegern erwarteten Schwankungsbreiten (Volatilität) als Maß für die Unsicherheit im Markt. Diese Erwartungen ergeben sich rechnerisch aus den Preisen von Optionen, beispielsweise auf den Deutschen Aktienindex (Dax). Erwarten Marktteilnehmer stärkere Schwankungen, dann verlangen die Verkäufer von Optionen höhere Prämien von den Käufern. Das Recht, eine Aktie oder einen Index zu einem bestimmten Preis kaufen zu können, wird teurer, je stärker die künftigen Schwankungen dieses Basiswerts ausfallen.
Weltweit sind die erwarteten Volatilitäten seit Jahresbeginn deutlich gestiegen. Sie liegen nun bei allen großen Aktienindizes der Industriestaaten über den tatsächlichen Schwankungsbreiten der Märkte. Die Tendenz ist damit klar: Die Marktteilnehmer erwarten, dass die realen Schwankungen weiter zunehmen werden. In den Strategieabteilungen der großen, international tätigen Banken hat man diese Entwicklung erkannt und weiß die Konsequenzen einzuschätzen.
Kernaussage:Zwar herrscht derzeit noch eine positive Grundstimmung an den großen Weltbörsen, das verdeckt aber nicht den Blick auf die Gesamtsituation: „Anfang 2006 zeigen die Märkte eine durchaus gemischte Bilanz“, sagt Gérard Piasko vom Schweizer Bankhaus Julius Bär. Zwar weisen viele Indikatoren auf weiterhin steigende Kurse hin. So ist die Verschuldung der Unternehmen ist so niedrig wie lange nicht mehr, die Bewertung günstig und der seit längerem anhaltende Wachstumstrend weiterhin intakt.
Dennoch gibt es auf der Gegenseite etliche Indikatoren, die zur Vorsicht mahnen und damit die Volatilitäten in die Höhe treiben. Ein von den Märkten bisher noch unterschätzter Aspekt ist für Gérard Piasko, dass Aktienfonds derzeit so stark investiert sind wie in Zeiten des Börsenhypes im Jahr 2000. Bei lediglich vier Prozent liegt der Anteil der liquiden Mittel. Sollte es zu einer spürbaren Konsolidierung am Aktienmarkt kommen, würde der Abwärtstrend dadurch verstärkt. Schließlich stünde der Vielzahl an Investoren, die sich dann von Paketen trennen wollen, nur eine geringe Zahl gegenüber, die diese aufnehmen könnten.
Zusätzlich droht Ungemach von der volkswirtschaftlichen Seite. „Fundamental betrachtet passt die aktuell starke Entwicklung der Aktienmärkte so nicht ganz mit den allgemeinen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen zusammen“, sagt Mislav Matejka von JP Morgan. Er macht dies unter anderem an steigenden Zinsen, einem stabiler werdenden Euro, einem höheren Ölpreis sowie einer anhaltend flachen US-Rendite-Kurve fest. Gerhard Schwarz von der Hypo-Vereinsbank (HVB) bringt die Stimmung auf den Punkt: „Wir erwarten, dass der Rückenwind für den Aktienmarkt durch steigende Konjunkturerwartungen in den nächsten Monaten auslaufen wird“.
Auf Unternehmensseite besteht zunehmend das Risiko schwächerer Quartalszahlen. Weil der aktuelle Konjunkturzyklus gerade in seine Schlussrunde geht, raten die Strategen Philip Isherwood und Karen Olney von Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) zu Rohstoffen, Investitionsgütern und speziell zu deutschen Aktien, denen sie im europäischen Vergleich eine um 50 Prozent höhere Wachstumschance zubilligen.
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10. Februar 2006
Messbare Gier
Unsere Wochenend-Kolumne vom 14. Oktober 2005 leiteten wir mit den folgenden Worten ein: „Niemals zuvor seit Existenz der Put-Call-Ratio herrscht soviel messbare Angst wie jetzt. In der vergangenen Woche wurden an der CBOE (Chicago Board Options Exchange) an jedem einzelnen Tag mehr Puts als Calls gekauft.“ Folgerichtig wurde die Jahresendrallye am 21. Oktober getriggert. Es stellt sich die Frage, ob wir es derzeit mit der umgekehrten Situation zu tun haben: Ist zuviel Gier im Markt? Die aktuelle Situation seit Januar erinnert deutlich an das Verhalten der Put-/Call-Ratio im Dezember 2004/ Januar 2005. Auch damals wurden viele Tage im Bereich zwischen 0,5 und 0,7 gezählt (folgender Chart). Schaut man sich einen kurzfristigen Durchschnitt der Put-/Call-Ratio an, so wird deutlich, dass das bisherige Jahreshoch im S&P500 am 11. Januar von einem niedrigen 5-Tages-Durchschnitt der Put-Call-Ratio begeleitet war (roter Kreis nächster Chart). Ähnlich niedrige Werte wurden zuletzt im Dezember 2004 und im Februar 2004 gemessen. Sie bedeuteten jeweils wichtige Tops. Auch in den vergangenen Tagen herrschte Sorglosigkeit. Zum Ende der Woche wurde ein Wert von 0,68 gemessen. Die statistischen Faktoren im Markt (Marktstrukturdaten) sind – im Gegensatz zum Oktober 2005 – derzeit neutral und lassen es nicht zu, dass mit der gleichen Deutlichkeit wie am 14. Oktober eine Wendepunktsituation – in diesem Fall ein Top – ausrufen können. Doch die Investoren spielen mit dem Feuer, wenn sie weiterhin so nachlässig sind. Dieser Markt steigt nicht gegen den „Wall of Worry“. Wir befinden uns - wie in unserem Jahresausblick genannt - in einem Sägezahnmarkt mit sich erhöhender Volatilität. Für „Schnelle-Finger-Trader“ ist das ein Paradies. Mittel- und langfristig orientierte Investoren werden immer häufiger feststellen, dass sie einem Trend nachlaufen, der gar keiner ist. Robert Rethfeld |
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