Mir ist eine - wichtige?! - Parallele zum Boom 1999/2000 aufgefallen. Damals sind viele unerfahrene Leute in hochspekulative Aktien eingestiegen (Neuer Markt, Internet etc.). Diese Anleger haben alle Warnsignale ignoriert - es wurden nur die Argumente gesehen, die auf weitere Kurssteigerungen hindeuten könnten - also die Argumente, die man sehen wollte. Es ist zwar immer so, dass mit steigenden Kursen unerfahrene Anleger einsteigen - aber damals war es schon sehr auffällig.
Und die Parallele heute: Ich habe gerade in den letzten Wochen bei Ariva den Eindruck gewonnen, dass viele Leute erstmals auf fallende Kurse setzen. Oft hat man den Eindruck, dass diese Leute nur dem Trend hinterherlaufen. Gerade in Stox' Future-Threads der letzten Zeit hatte ich schon öfter den Eindruck, dass so manche nur Stox' Handeln nachahmen, wobei ihnen die Materie (Puts, Leerverkäufe etc.) aber grundlegend fremd ist. Im Prinzip hat sich zu 1999/2000 kaum etwas geändert: Man will das schnelle Geld verdienen. Das ist für diejenigen Leute ok, die sich auskennen (z.B. Stox). Die meisten anderen aber laufen wieder dem Trend hinterher.
Am Board sind auch einige Leute, die in der jüngsten Vergangenheit mit konservativen Nebenwerten schönen Gewinne gemacht haben. Diese Leute haben erfolgreich ihre eigene Strategie verfolgt. Aber ziemlich viele (ist es schon die deutliche Mehrheit?) "spielen" mit Shorts und Puts - Shorts und Puts sind aber irgendwann das exakte Gegenstück zu Internet und Neuem Markt des Jahres 2000.
Möglicherweise kommt die Wende noch nicht in diesem Jahr. Möglicherweise sehen wir auch neue Tiefs. Aber ich bin überzeugt davon: Die Wende zu höheren Kursen wird begleitet von massiven Short-/Put-Spekulationen - vor allem von Anfängern. Daher interpretiere ich den starken Umfang der Spekulation auf weiter fallende Kurse als Kontra-Indikator.
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