Rauswurf à la Falk (3) Diese Seite drucken verschicken
Von Christian Buchholz
Welche Rolle spielt die Oswald Kruber KG?
"Die Hornblower Fischer AG und das Bankhaus Oswald Kruber KG", heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Finanzhauses, "werden ein umfangreiches Angebot an Bankdienstleistungen rund um den systematischen Investitionsprozess anbieten. Dies beinhaltet auch weiterhin Brokerage-Dienstleistungen über Trading Accounts."
Oswald Kruber? Dieses Berliner Bankhaus ist eine hundertprozentige Tochter der Alexander Falk Holding. Und der Hamburger Hauruck-Unternehmer plant, das operative Geschäft des Unternehmens in Oswald Kruber zu integrieren. Natürlich findet das nicht die Zustimmung der Altinhaber, die unter dieser Prämisse dem Einstieg von Falk in ihr Unternehmen wohl kaum zugestimmt hätten.
Warum Falk über mehrere hundert Millionen Euro verfügt
Zur Vorgeschichte: Ende vergangenen Jahres hatte sich Hornblower Fischer durch Versäumnisse im Risikokapitalmanagement und verlustreiche Engagements im Internet in die Bredouille gebracht.
Da trat der Schnell-Reiche Alexander Falk (33) auf den Plan. Durch den Verkauf der hoch dotierten Rechte an den Falk-Stadtplänen (exklusive Multimedia-Anwendungen) an Bertelsmann sowie das gut getimte Abstoßen des von ihm hochgepäppelten Internetproviders Ision AG verfügte der Hamburger über mehrere hundert Millionen Euro zum Investieren.
Ein Millionenpfand in der Hand gegenüber Delbrück
Ein Teil davon steckt jetzt in den rund 40 Prozent der Anteile, die er an Hornblower-Fischer hält. Falk, neuerdings Mitglied in Aufsichtsrat und Vorstand des Wertpapierhauses, ist sich mit den Altinhabern Rolf Engel, Erimar von der Osten und Dirk Schmidt allerdings nicht grün: Seine heftigen Umgestaltungsideen finden wenig Verständnis, da sie auf den ersten Blick einer zugänglichen Logik entbehren.
Es sei denn, Falk will Hornblower Fischer in die Insolvenz führen, doch auch dafür finden sich kaum triftige Gründe. Vielleicht hat der hanseatische Investor auch das Kölner Bankhaus Delbrück in seine Strategie eingebunden: Hier besitzt Falk zwar keine Anteile - aber er gab der Bank, die ebenfalls in einem finanziellen Engpass steckt, ein Darlehen über 17 Millionen Euro und ließ bereits durchblicken, dass er sich eine Beteiligung vorstellen könne.
Wann wird der Kredit fällig?
Der Kredit wäre nach seinen Angaben bereits Ende März fällig gewesen, was Delbrück allerdings dementiert. Immerhin aber verschafft das Millionen-Pfand dem Hamburger einen gewissen Einfluss bei der Bank.
Welche Strategie sich Falk auch zurechtgelegt haben mag - er wird nur schwer aufzuhalten sein: Entschlossenheit und Liquidität sind die Trümpfe in seiner Hand.
|