In Günter Oggers "Börsenschwindel" finden wir Jack White in dem interessanten Kapitel "Möchtegerne und Milliardäre" wieder:
"Zu jenen innovativen Gründern, die nach den Worten der Börsenlyriker ´verkrustete Strukturen aufbrachen und mit unternehmerischem Wagemut technologisches Neuland eroberten´,gehört auch ein gewisser Horst Nussbaum, der seinen Wagemut als Profifussballer, Versicherungsagent, Marktforscher und Gebrauchtwagenhändler unter Beweis gestellt hatte, ehe er seine Talente in den Dienst der leichten Muse stellte. Um sich als Sänger künstlerisch wertvollen Liedgutes von seinem Berufskollegen Gerhard Höllerich, der sich Roy Black nannte, klar zu unterscheiden, ließ er den Künstlernamen ´Jack White´ in seinen Pass eintragen. Wiewohl als Interpret von nur mäßigem Erfolg begleitet, brachte es der umtriebige Wahlberliner als Produzent und Manger von Sangeskünstlern wie Roberto Blanco, Tony Marschall, David Hasselhoff und Lena Valaitis zu einem bemerkenswerten und gern vorgezeigten Wohlstand, ehe er beschloss, Deutschlands Aktionäre an den Früchten seines geschmackssicheren Geschäftssinns teilhaben zu lassen. (...) Als im Januar 2000 die 50-Euro-Marke durchbrochen wurde, war der Schlagerladen aus der Berliner Uhlandstraße, der kaum mehr als fünf Millionen umsetzte, flotte 650 Millionen wert und sein Gründer, dem direkt und indirekt noch immer etwa zwei Drittel davon gehörten, 400facher Millionär. (...) Unnötig zu erwähnen, dass auch der Höhenrausch der Schlageraktie mit einem Kater endete. (...)Geklärt ist hingegen das Rätsel, woher der Vier-Millionen-Mark-Gewinn stammte, den das nur mäßig erfolgreiche Unternehmen fürs erste Quartal 2000 meldete: nicht aus dem Verkauf von Schallplatten, sondern aus Spekulationen mit ´kurzfristigen Wertpapieranlagen`. Der weitsichtige und wagemutige Unternehmer hatte also mit dem Geld seiner Aktionäre ein wenig gezockt - und es ist noch mal gut gegangen."
Na dann viel Spaß!
MfG Kosto
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