Edelmetalle
Glänzende Zukunft für Gold
Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in China und vor allem in Indien sehen die Anlageexperten der Bank Julius Bär für Gold eine aussichtsreiche Zukunft mit einem Feinunzenpreis von über 700 Dollar im nächsten oder übernächsten Jahr.
HB ZÜRICH. Kurzfristig sei ein Rückschlag nicht ausgeschlossen, sagte der Bär-Experte für Rohstoffe, Edward Ennis, am Donnerstag bei einer Präsentation der Bank. Aber das kräftige Wirtschaftswachstum in China und Indien in den kommenden Jahren sollte dem Edelmetall Auftrieb verleihen, das vor allem in Indien als das Symbol für Reichtum gesehen werde. So seien etwa 2005 in Indien die Goldkäufe um 17 Prozent gestiegen, obwohl sich das Edelmetall in Rupien um sechs Prozent verteuert habe. Indien ist schon heute volumenmässig das grösste „Goldverbraucherland“ der Erde.
Mit dem steigenden Preis und einem wachsenden Diversifizierungsbedarf der Anleger auch zum Inflationsschutz dürfte nach Ansicht der Bär-Experten auch in den Industrieländern der Gold-Anlagebedarf steigen. Hier kommen zwar hauptsächlich ETFs (Exchange Traded Funds) als Anlagevehikel zum Einsatz. Diese sind aber mit physischem Gold unterlegt, das dann dem Markt entzogen ist.
Das Goldangebot dürfte mit einer wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten können, so Ennis. Dafür spreche, dass die Goldverkäufe der Notenbanken ihren Höhepunkt überschritten haben dürften und in den 90er-Jahren weniger in die Erschliessung neuer Goldvorkommen investiert worden sei. Der Goldpreis hat seit dem Tiefpunkt Ende 2000 eine rasanten Aufstieg hinter sich und die Feinunze wird derzeit mit 630 Dollar gehandelt.
Für Anleger, die nicht in Dollar investieren, spielt der Dollar-Wechselkurs für die Rendite von Gold-Anlagen ebenfalls eine Rolle. Bär-Chefvolkswirt Janwillem Acket rechnet für die nähere Zukunft nicht mit einem markanten Rückgang des Dollar-Aussenwertes, wie er auf der Präsentation sagte.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 23. November 2006, 16:40 Uhr
Euer
Einsamer Samariter
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