selbst ausgegeben haben!
Kein Rind
von unserem Korrespondenten Bill Bonner, derzeit in London
*** Ich habe kürzlich in einem großartigen Restaurant in Paris zu Abend gegessen. Ich war bei Lucas Carton auf dem Place de la Madeleine.
"Hmmmm ... ich hatte mich so auf ein schönes Stück Rind gefreut", sagte ein Kollege während er die Speisekarte studierte. "Es scheint aber kein Rind zu geben. Ich sehe weder Steak noch Roastbeef oder irgendetwas anderes."
Ich leitete die Frage an den Kellner weiter.
"Ist es möglich, eine Roastbeef oder ein Steak zu bekommen?"
"Es tut mir leid, mein Herr, aber der Koch arbeitet nicht mit Rind."
*** Es ereignet sich gerade ein weiterer Schauprozess – bei dieser Inquisition ist Dennis Kozlowski, ehemaliger Vorstand von Tyco auf der Folterbank. Die Bauern und Bettler lieben solche Dinge. Journalisten kämpfen um einen Platz in der ersten Reihe. Die Ankläger stolzieren vor der Presse auf und ab, als wären sie Volkshelden; sie haben für das nächste Rennen den Platz des Staatsanwalts oder Generalbundesanwalts im Blick. Michael Milken, Leona Helmsley, Martha Steward oder Ken Lay ... die "Verbrechen" sind oft nicht der Rede wert. Aber die Qualen sind zahlreich – und unterhalten die Massen.
Kozlowski wird angeklagt, das Geld der Aktionäre für sich selbst ausgegeben zu haben. Erwartet man das nicht von ihm? Wenn die Aktionäre damit ein Problem haben, warum bringen sie ihn dann nicht vor Gericht? Stattdessen wird es zur Sache des Bundes – was heißen soll, dass es eine Farce und ein Zirkus wird.
|