Investmentfonds-Newsletter !

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eröffnet am: 20.01.06 13:11 von: Waleshark Anzahl Beiträge: 1
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20.01.06 13:11

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 6. Jahrgang - Ausgabe #304 (20.01.2006) - DEUTSCHE BIBLIOTHEK ISSN 1439-9369    


1. EDITORIAL / Boersenausblick, Konjunktur, Strategie

Liebe Leserinnen und Leser,

zurück auf Los: Die Aktienmärkte rund um den Globus sind nach den Turbulenzen der letzten Tage wieder dort angekommen, von wo aus sie zu Jahresbeginn gestartet waren. Nicht ganz unbeteiligt daran waren die Geschehnisse in Japan, wo am Mittwoch eine regelrechte Verkaufswelle über den Markt schwappte, nachdem die Ermittlungen gegen das Internetunternehmen Livedoor bekannt wurden. Der Markt krachte im Tagesverlauf bis zu 4,7 Prozent ein, wegen der hohen Orderlage schlossen die Märkte sogar früher. Was den Anlegern auf den ersten Blick einen gehörigen Schrecken einjagte, schien einen Tag später fast schon wieder vergessen. Der Nikkei-Index erholte sich wieder, und mit ihm die weltweiten Indizes. Auch der DAX präsentierte sich wieder in alter Stärke: Er kletterte erneut deutlich über die Marke von 5.400 Punkten. Die Gefahr einer manifesten Marktkorrektur scheint damit fürs Erste wieder gebannt. Zu Panik besteht jedenfalls kein Anlass. Das signalisieren die jüngsten Quartalszahlen aus den USA, wo die Welt gegen Ende der Woche schon wieder in Ordnung zu sein scheint.

USA: Quartalszahlen machen gute Laune

Die aktuellen Quartalszahlen haben die Anleger überwiegend überzeugen können. Besonders die Zahlen von AMD kamen gut an. Auch die 3-Monats-Bilanzen der Investmentbank Merrill Lynch, des weltgrößten Pharmakonzerns Pfizer und der weltgrößten Baumarktkette home Depot kamen gut an. Einzig der Online-Auktionator Ebay und Apple Computer konnten nicht mit ihren Ausblicken überzeugen. Diese Nachrichten kamen bei den Anlegern schon deutlich besser an als jene, die noch in den Tagen davor über die Ticker gelaufen waren. Denn nach dem verhaltenen Auftakt von Alcoa und DuPont in der Vorwoche hatten auch die unter den Erwartungen liegenden Ergebnisse von Intel und Yahoo! kräftig auf die Stimmung gedrückt.

Störfeuer Öl

Auch wenn sich die Aktien nach dem Japan-Schock und den zunächst durchwachsenen Quartalszahlen aus den USA wieder erholt haben, kreisen die Gedanken der Anleger wieder verstärkt um den hohen Ölpreis. Der Konflikt im Iran um das Atomprogramm des Landes sorgt weiterhin für Verunsicherung. Schließlich könnte der Konflikt neben der politischen Brisanz auch wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Und zwar dann, wenn Sanktionen gegen den Iran verhängt werden und der viertgrößte Rohölexporteur der Welt im Gegenzug die Ölhähne zudreht. Mögliche Ausfälle dürften kaum von anderen Regionen aufzufangen sein. Hinzu kommen die Ereignisse in Nigeria, dem größten Ölproduzenten in Afrika. Hier wurden jüngst immer wieder Angriffe auf Ölplattformen verübt und Pipelines sabotiert, was die Förderung erheblich störte. Ein nicht zu unterschätzendes Problem, da Nigeria - weltweit auf Platz acht liegend - ebenfalls einer der größten Ölexporteure ist. Auch hier nähren die Ausfälle die angespannte Lage auf dem Ölmarkt, auf dem die Nachfrage gerade so vom Angebot gedeckt werden kann. Da kaum Spielraum für Fördererhöhungen besteht, ein sehr bedenklicher Zustand, der an den Energiemärkten daher nicht spurlos vorbei geht. Nachdem die Börsen in den USA am Montag wegen eines Feiertages noch geschlossen hatten, sprang der Rohöl-Future an der NYMEX am Dienstag über die Marke von 66 US-Dollar je Barrel.

Aussichten weiterhin gut

Hoher Ölpreis hin oder her: Auch im vergangenen Jahr war der hohe Preis des schwarzen Goldes ein häufiger Begleiter der Börse. Gestiegen sind die Kurse trotzdem. Warum nicht auch in diesem Jahr? Schließlich gibt es noch immer viele Gründe dafür, dass auch 2006 ein gutes Aktienjahr werden kann. Die Gewinnentwicklung der Unternehmen ist erfreulich und die Konjunkturaussichten stimmen ebenfalls optimistisch. Vor diesem Hintergrund war die jüngste Korrektur nur gesund - nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn sie viele - eher kurzfristig orientierte - Anleger vielleicht auf dem falschen Fuß erwischt hat, hat eine Korrektur doch auch etwas Gutes: Man kann die leichteren Kurse zum Einstig nutzen.

Herzlichst,
Ihre aktienservice.de- Redaktion


2. INDIZES / Entwicklung der wichtigsten Indizes

Index  20.01.06  % Vorwoche  52weekHigh  % 52week  
DJ IND  10.880,71  -0,74  11.047,76  +3,23  
NASDAQ  2.301,81  -0,64  2.332,92  +11,01  
DAX  5.440,25  -2,01  5.553,55  +27,92  
TecDAX  649,28  +0,82  661,07  +20,18  
EUROSTOXX 50  3.608,03  -2,10  3.685,99  +21,40  

Stand: Freitag, 09:00 Uhr



3. Deka-ConvergenceAktien CF - "Go East" bleibt "in"

Es ist gut eineinhalb Jahre her, dass Experten zum ersten Mal den warnenden Zeigefinger in Richtung Osteuropa hoben, weil sie der Ansicht waren, dass die Hausse schon bald nach dem erfolgten EU-Beitritt mehrerer osteuropäischer Länder ein Ende hat. Allen Unkenrufen zum Trotz ging die Kursrallye in Ungarn, Tschechien und der Slowakei weiter. So gehörten die Börsen Osteuropas auch im vergangenen Jahr wieder zu den größten Gewinnern rund um den Globus. Und mit ihnen Fonds wie der Deka-Convergence-Fonds, der seinen Anlegern ein sattes Plus von 80 Prozent beschert hat.

Konvergenzstory heizte an

Vor allem russische Titel zogen in den letzten Monaten die Blicke der Investoren aus aller Welt auf sich. Bei den rasanten Kursgewinnen verwundert das aber auch kaum. So machte der russische RTS auf Euro-Basis gerechnet 2005 einen Sprung um mehr als 100 Prozent nach oben. Der PTX in Polen kletterte auf Jahressicht um mehr als 80 Prozent und in der Türkei betrug das Plus des ISE-Index über 50 Prozent. Doch auch wenn hier und da kritische Stimmen laut werden - manch ein Experte warnt angesichts der zurückliegenden Gewinne vor einer Blase - dürfte die Investmentregion auch in Zukunft überaus interessante Chancen bieten. Gründe dafür gibt es jedenfalls einige. Um es gleich vorwegzunehmen: Langfristig sind die fundamentalen Daten weiterhin sehr viel versprechend. Ob Ungarn, Tschechien oder die Slowakei - die Aktienmärkte dieser Länder profitierten in der Vergangenheit vor allem vom Beitritt in die Europäische Union. Und sie werden auch in Zukunft weiter davon profitieren. Damit das Wohlstandsniveau an das der EU angeglichen werden kann, wird weiterhin viel Geld aus den Töpfen der EU in diese Regionen fließen. Fachleute gehen davon aus, dass die mittel- und osteuropäischen Staaten auch in den kommenden Jahren die alten EU-Mitgliedsstaaten in Sachen Wachstumsraten übertrumpfen werden.

Der Mix macht's

Das dürfte auch die Börsen im Osten Europas weiter beflügeln, wenngleich es eher unwahrscheinlich ist, dass noch einmal so rasante Kursgewinne wie in der Vergangenheit zu verzeichnen sein werden. Aber bekanntermaßen hängt der Erfolg ja auch von der richtigen Auswahl ab. In dieser Hinsicht hat das Fondsmanagement des Deka-ConvergenceAktien einen guten Job gemacht. So können sich Anleger, die dem Fonds bereits seit drei Jahren die Stange halten, heute über ein Plus von rund 190 Prozent freuen. Damit gehört der Deka-Fonds ohne Zweifel zu den besten Portfolios mit Schwerpunkt Osteuropa. Wichtig: Anleger, die vom Börsen-Boom in Osteuropa profitieren wollen, sind ohnehin mit einem Fonds besser bedient als mit dem Kauf einzelner Aktien. Auf Grund der teilweise recht geringen Marktkapitalisierung im Vergleich zu den entwickelten Aktienmärkten kann es teilweise zu recht heftigen Bewegungen kommen, die in einem Fonds besser abgefangen werden können.

Russland und die Rohstoffe

Nicht mit der Konvergenzfantasie der neuen EU-Mitgliedstaaten hat jedoch das Engagement in Russland zu tun, das bei vielen Osteuropa-Fonds mittlerweile einen hohen Stellenwert einnimmt. Das ist auch beim Deka-ConvergenceAktien CF der Fall, der aktuell mit einem Anteil von rund 26 Prozent in Russland investiert ist, was auch seinen Grund hat: Das Land, das noch zu den Emerging Markets - also den so genannten Schwellenländern - gezählt wird, verspricht Investoren in den kommenden Jahren vor allem eines: hohe Renditechancen. Das jedenfalls ist die einhellige Meinung der Experten. In den letzten Monaten hat die Wirtschaft des Landes vor allem von der weltweit gestiegenen Nachfrage nach Rohstoffen und den in diesem Zuge gestiegenen Preisen profitiert. Großer Pluspunkt ist auch, dass die Kapitalflucht, die noch in der Ära Jelzin gang und gäbe war, mittlerweile erfolgreich eingedämmt werden konnte. So fließen die Exporterlöse, ganz gleich ob sie aus dem Verkauf von Öl, Gas oder anderen Rohstoffen stammen, heute wieder in die russische Wirtschaft - und nicht mehr, wie einst, ins Ausland. Mit positiven Folgen: Diese Entwicklung kommt vor allem dem Staatshaushalt zugute. Mittlerweile hat Russland sogar einen deutlichen Haushaltsüberschuss vorzuweisen. Das stärkt unter anderem das Vertrauen der ausländischen Investoren.

Türkei- Hoffnung auf EU-Beitritt beflügelt

Ganz ähnlich sind auch die Entwicklungen in der Türkei, wo 2005 mehr ausländische Investitionen zu verzeichnen waren als in den letzten 20 Jahren zusammen. Das Land am Bosporus hat in der Hoffnung auf einen EU-Beitritt wichtige Sozial- und Wirtschaftsreformen auf den Weg gebracht. Noch ist in punkto EU zwar nichts entschieden, die Anstrengungen gehen jedoch weiter. Viel versprechende Chancen sieht auch das Fondsmanagement des Deka-Fonds in der Türkei. Rund 16 Prozent des Fondsvermögens sind in türkischen Aktien angelegt.

Eckdaten des Deka-ConvergenceAktien CF  
WKN:  940541  
ISIN:  LU0133666676  
Fondswährung:  Euro  
Auflagedatum:  13.08.2001  
Ausgabeaufschlag (in %):  3,75  
Verwaltungsvergütung (in %):  1,5  



4. Parvest setzt auf Indien

Mit einem Wirtschaftswachstum von mehr als 7% im letzten Jahr ist Indien eines der Schwellenländer, welches die meisten Anlagegelegenheiten bietet. Der Subkontinent befindet sich auf dem besten Weg, innerhalb der nächsten 30 Jahre eine der führenden Wirtschaftsmächte zu werden. Das Land profitiert von einer jungen und qualifizierten Bevölkerung, einem hohen und wachsenden Inlandsverbrauch und der vermehrten Niederlassung der lukrativsten Unternehmen der Schwellenländer. All diese Vorteile machen Indien zu einem der attraktivsten Schwellenländer für Anleger. Investoren, die ihr Glück mit Indien-Investments versuchen wollen, können künftig auf den Parvest India zurückgreifen. Dieser investiert in Aktien und aktienähnliche Titel, die von Unternehmen ausgegeben werden, welche ihren Sitz in Indien haben oder dort ihre Geschäftsaktivitäten ausführen. 70% des Fondsvermögens werden in Large Caps der dynamischsten Sektoren investiert. Die restlichen 30% fließen in Mid- und Small Caps, die Chancen in Nischenmärkten bieten. Nach Angaben der Fondsgesellschaft Parvest basiert der Anlageprozess auf einer Fundamentalanalyse mit einer sektoriellen Ausrichtung, um die besten Anlagegelegenheiten und -themen zu ermitteln. Die Unternehmen werden durch fundamentales Research - einer sorgfältigen Analyse und Prüfung der Wachstumsraten und Vermögenslage sowie durch regelmäßige Treffen mit dem Management - bewertet. Das Portfolio wird dann unter Berücksichtigung von Risiko- und Liquiditätskriterien zusammengestellt.

Eckdaten des Parvest India  
Benchmark:  MSCI India  
ISIN:  LU0111498555  




5. BVI: 2005 war ein erfolgreiches Fondsjahr

Fondsanleger blicken auf ein erfolgreiches Anlagejahr 2005 zurück. Von Januar bis Dezember legten deutschlandweit, europäisch und global ausgerichtete Aktienfonds im Schnitt um rund 25 Prozent zu. Rentenfonds bescherten den Anlegern im Ein-Jahres-Zeitraum - je nach Anlagekategorie - ein Plus von 3,8 bis 8,0 Prozent. Für Offene Immobilienfonds weist der BVI im Mittel eine Steigerung von 3,4 Prozent im vergangenen Jahr aus. Dies ist der jüngsten Wertentwicklungsstatistik des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. per 31. Dezember 2005 zu entnehmen.

Gut lachen haben einmal mehr Aktienfondssparer, denen die Aktienmärkte 2005 meist zweistellige Renditen bescherten. Im Schnitt legten Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland um 25,9 Prozent zu. Wer auf europa- bzw. weltweit anlegende Aktienfonds setzte, steigerte seine Vermögensposition in den vergangenen zwölf Monaten um 25,2 Prozent bzw. 23,9 Prozent. Im Zehn-Jahres-Bereich konnten Investoren ihr Vermögen regelmäßig mehr als verdoppeln (zwischen plus 113,9 und 130,1 Prozent) und auf Sicht von 20 Jahren fast vervierfachen (zwischen 268,1 und 294,2 Prozent). Spektakulär war die Performance einiger Regionen- und Branchenfonds. Im Schnitt legten zum Beispiel Lateinamerika-Fonds um gut 55 Prozent zu; Japan-Fonds brachten ein Plus von knapp 47 Prozent - dies ist das beste Ergebnis für diese Gruppe seit 1988. Anleger, die auf Osteuropa- oder Fernost- Fonds setzten, konnten ihren Einsatz teilweise sogar verdoppeln. Branchenfonds mit Schwerpunkt Rohstoffe erwirtschafteten rund 51 Prozent. Angesichts des niedrigsten Zinsniveaus seit Jahrzehnten warfen Euro-Rentenfonds im vergangenen Jahr mit 3,8 Prozent immer noch eine attraktive Rendite ab. Wer in weltweit anlegende Rentenfonds investierte, durfte sich in den vergangenen zwölf Monaten über eine Wertsteigerung von 8,0 Prozent freuen. Im Zehn-Jahres-Zeitraum legten Euro-Rentenfonds um 71,3 Prozent zu. Nach 20 Jahren verbuchten Euro-Rentenfonds einen Zuwachs von 251,8 Prozent. Mischfonds mit deutschem Anlageschwerpunkt erzielten von Januar bis Dezember 2005 im Schnitt eine Wertsteigerung von 12,4 Prozent. AS-Fonds legten im Jahresverlauf um 18,6 Prozent zu und unterstrichen ihre Eignung für das Altersvorsorge-Sparen. Alle Offenen Immobilienfonds lieferten im Anlagejahr 2005 positive Resultate. Im Schnitt erzielten sie einen Zuwachs von 3,4 Prozent. Viele Signale sprechen für weiterhin gute Wachstumsaussichten dieser indirekten Immobilienanlage. Nach Auffassung zahlreicher Marktexperten hat der hiesige Immobilienmarkt die Talsohle durchschritten. Auch haben die unabhängigen Sachverständigen bereits in den vergangenen Jahren kontinuierlich - teilweise erhebliche - Abwertungen beim Liegenschaftsvermögen Offener Immobilienfonds vorgenommen. Zudem ist zu beobachten, dass ausländische Investoren ihre Engagements in Deutschland verstärken.





6. Weltmeisterschaft 2006: nicht nur für Fußball-Fans
   interessant, sondern auch für Anleger

Als das weltweit größte Sportereignis nach den Olympischen Sommerspielen verfügt die FIFA-Weltmeisterschaft über das Potenzial, der ins Stocken geratenen Konjunktur in Deutschland neues Leben einzuhauchen. Nach Erhebungen der Bochumer Ruhr-Universität könnte das Turnier in diesem Jahr 10 Mrd. Euro Kapital ins Land locken.

Die erforderliche Erneuerung der Sportstadien in den zwölf Gastgeberstädten hat der Baubranche bereits einen willkommenen Schub gegeben. Zudem führte das erwartet hohe Verkehrsaufkommen im kommenden Fußball-Sommer zur teilweisen Modernisierung des deutschen Schienennetzes. Dies sind nur zwei Bausteine einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die das BIP-Wachstum auch nach Ende des Turniers stützen werden.

Das Interesse der Wirtschaft hat sich nun von der Infrastruktur auf die Fans verlagert: Rund eine Million Besucher werden nach Deutschland reisen, um die Spiele live zu erleben, und viele hundert Millionen werden das Spektakel zu Hause vor ihren Bildschirmen verfolgen.

Phil Cliff, Fondsmanager für europäische Aktien bei Threadneedle Investments, ist der Auffassung, dass sich die Konsumbranche über die Weltmeisterschaft auf Grund zusätzlicher Ausgaben von etwa 1 Mrd. Euro am meisten freuen wird. "Das Hotelwesen ist wohl einer der wichtigsten Bereiche, die von diesem Zustrom profitieren werden", erklärt er. "Sportartikel von Unternehmen wie Adidas dürften verstärkt nachgefragt werden. Der Bierabsatz könnte ebenfalls extrem ansteigen." Darüber hinaus erwartet er einen möglichen Schub für eine der am stärksten unter Druck befindlichen Branchen Europas: "Werbeagenturen werden darum kämpfen, sich die besten Werbeplätze zu sichern. Das lässt erwarten, dass Medienunternehmen einen dringend notwendigen Anstieg ihrer Einnahmen verzeichnen werden."

Fußball ist jedoch ein Spiel und das Ergebnis nie vorherzusehen. Cliff warnt daher: "Viel hängt davon ab, wie weit die einzelnen Mannschaften kommen. Falls alle großen europäischen Teams schon vor dem Halbfinale aus dem Turnier ausscheiden, werden viele Unternehmen aus dem Konsumumfeld davon kaum begeistert sein."

Die letzten Welt- und Europameisterschaften haben bei Herstellern und Händlern von TV-Geräten eine positive Entwicklung ausgelöst, da viele Zuschauer auf Breitbildschirme umgestiegen sind. "2006 dürfte der Trend in Richtung hochauflösende Digital-Fernseher gehen", merkt Dave Dudding, Spezialist für kleinere europäische Unternehmen bei Threadneedle, an. "Es wird eine Vielzahl von Spielübertragungen in diesem Format geben. Darauf spezialisierte Unternehmen wie EVS in Belgien sind gut positioniert, um diese Nische zu nutzen." Nach Einschätzung Duddings könnte im Bereich der kleineren Unternehmen die Ticket-Firma CTS Eventim ebenfalls zu den kurzfristigen Gewinnern zählen. Phil Cliff weist auf einen wichtigen immateriellen Faktor hin, den man neben den greifbaren Vorteilen berücksichtigen sollte. "Ich würde auch die Auswirkungen des inländischen "Feel-Good-Faktors" nicht unterschätzen, falls das deutsche Team erneut Weltmeister wird. Im Juni könnten nämlich die deutschen Konsumenten gleichzeitig die vollen Auswirkungen des Reformprogramms von Bundeskanzlerin Merkel zu spüren bekommen. Der Gewinn des Weltmeistertitels könnte sich dann als ideale psychologische Spritze erweisen."

 

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