Angesichts der anstehenden Zinsentscheidung in den USA gab der DAX gestern bis Handelsende leicht nach. Letztendlich verzeichnete das Börsenbarometer einen Abschlag von 0,36 Prozent auf 6.118,38 Punkte (LDAX: 6.121,16 Punkte; -0,20 Prozent). Der MDAX büßte daneben 0,60 Prozent auf 9.100,17 Zähler ein.
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Aktien der Deutschen Post trotzten dem schwachen Umfeld und legten 4,2 Prozent zu. Die Anleger honorierten damit die Pläne des Konzerns, mittelfristig einen höheren Anteil des Gewinns auszuschütten. DaimlerChrysler-Papiere profitierten gestern von einer Aufstufung durch die Deutsche Bank und legten 1,2 Prozent zu, deutlich fester tendierten daneben Anteilsscheine der Commerzbank und die von MAN. Der Touristikkonzern TUI geht in den Kerngeschäftsbereichen mittelfristig von einer deutlichen Ergebnissteigerung aus, in der Folge ging es für den Titel um 1,3 Prozent in Richtung Norden. E.ON tendierten nach der Vorlage von Geschäftszahlen 0,8 Prozent schwächer, obwohl der Energieversorger die positive Ergebnisentwicklung des vergangenen Fiskaljahres auch im letzten Vierteljahr weiter fortsetzen konnte. Tagesverlierer war allerdings Infineon mit einem 3,5-prozentigen Abschlag, auf Talfahrt befanden sich daneben auch Papiere von ThyssenKrupp, FMC und Linde.
In der zweiten Reihe verloren gestern MLP-Aktien nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen mehr als 5 Prozent. Zwar konnte der Finanzdienstleister Umsatz wie Gewinn im ersten Quartal deutlich steigern, Analysten zeigten sich dennoch enttäuscht von dem vorgelegten Zahlenwerk. Trotz starker Zahlen und eines positiven Ausblicks erlitten daneben Papiere des Düngemittelherstellers K+S einen 4,2-prozentigen Abschlag. Fraport-Aktien haben nach Bekanntgabe von Geschäftszahlen leicht nachgegeben, während Titel von AMB ein knappes Prozent zulegen konnten.
Der Markt heute:
Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Gewinnen starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 6.124 Punkten und HSBC Trinkhaus & Burkhardt sieht den DAX bei 6.127 Zählern.
Konjunktur- und Wirtschaftstermine:
In Deutschland steht heute das BIP zur Veröffentlichung an. Ferner werden in Italien die Industrieproduktion und das BIP, in Großbritannien die Industrieproduktion sowie in der EU der EZB Monatsbericht und das BIP bekannt gegeben. Aus den USA werden heute die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Einzelhandelsumsatz und die Lagerbestände gemeldet.
Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:
Quartalszahlen stehen heute bei AC-Service AG, Agfa-Gevaert N.V., Baader Wertpapierhandelsbank AG, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, BETandWIN.com Interactive Entertainment AG, Bilfinger Berger AG, Biotest AG, BOC Group plc, Bulgari S.p.A., CENIT AG Systemhaus, CURANUM AG, Deutsche Telekom AG, Drägerwerk AG, Dürr AG, Enel S.p.A., Evotec AG, Funkwerk AG, GEA Group AG, ING Groep N.V., International Power plc, IVG Immobilien AG, JENOPTIK AG, MAXDATA AG, Norddeutsche Affinerie AG, november AG, Pirelli & C. S.i.A.p.A., Premiere AG, ProSiebenSat.1 Media AG, SCM Microsystems Inc., TDS Informationstechnologie AG, Techem AG und TOMORROW FOCUS AG an.
Die US-Börsen:
Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Mittwoch uneinheitlich. Während der Dow Jones mit 11.642 Punkten um 0,02 Prozent zunahm, ging die NASDAQ um 0,75 Prozent auf 2.320 Zähler zurück. Die Futures notieren derzeit im Plus. Gegen 08:00 Uhr tendiert der NASDAQ Future bei 1.702 Punkten (+0,1 Prozent) und der S&P Future bei 1.327 Zählern (0,0 Prozent).
Devisen, Gold und Rohstoffe:
Brent Oil: 69,79 Dollar; Euro: 1,2732 Dollar; Gold: 699,90 Dollar
Wichtige Meldungen:
Der Offenmarktausschuss FOMC der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat auf seiner Sitzung am Mittwoch eine Erhöhung der Leitzinsen um 25 Basispunkte beschlossen. Der wichtigste US-Zinssatz steigt damit auf 5,00 Prozent. Dies ist die 16. Erhöhung der Leitzinsen in Folge. Die erneute Erhöhung war dabei von weiten Teilen des Marktes erwartet worden. In ihrer Begründung nahm die Notenbank nur wenige Änderungen vor. Dennoch wird aufgrund der Äußerungen von Notenbank-Chef Ben Bernanke eine Pause der Zinserhöhung als möglich angesehen.
Die NASDAQ Stock Market Inc. (ISIN US6311031081 / WKN 813516 ) hat ihre Beteiligung an dem britischen Börsenbetreiber London Stock Exchange plc (LSE) (ISIN GB00B0167W72 / WKN A0B5GS ) erneut erhöht. Wie die amerikanische Technologiebörse am Mittwoch erklärte, hat man insgesamt 10.291.440 weitere Aktien der LSE zu einem Preis von jeweils 1.248 Pence je Anteilsschein erworben. Die gesamte Kaufsumme wurde auf 128,4 Mio. Britische Pfund (GBP) bzw. umgerechnet 239,3 Mio. Dollar beziffert. Damit hält die NASDAQ Stock Market insgesamt rund 22,7 Prozent der Anteilsscheine des britischen Börsenbetreibers. Zuvor lag die Beteiligung der US-Technologiebörse an der LSE bei 18,7 Prozent. Die NASDAQ hatte sich im vergangenen Monat an der LSE beteiligt, da eine geplante Übernahme im Vorfeld abgelehnt worden war. Die US-Börse hatte ihr Übernahmeangebot in Höhe von rund 2,4 Mrd. GBP bzw. 950 Pence pro Aktie Ende März zurückgezogen.
Die Electricité de France (EdF) (ISIN FR0010242511 /WKN A0HG6A ) veröffentlichte am Mittwoch die Umsatzzahlen zum ersten Quartal 2006. Dabei konnte der größte Energieversorger in Frankreich die Umsätze um 21,5 Prozent auf 17,6 Mrd. Euro steigern. Im ersten Quartal 2005 hatten die Umsatzerlöse noch bei 14,48 Mrd. Euro gelegen. Gleichzeitig warnte der Konzern jedoch vor saisonalen Effekten, die das Ergebnis im ersten Halbjahr belasten können.
Die Deutsche Lufthansa AG (ISIN DE0008232125 / WKN 823212 ) gab am Mittwoch die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2006 bekannt. Dabei konnte die größte Fluggesellschaft in Deutschland den Konzernumsatz weiter steigern und den Konzerverlust reduzieren. Der Lufthansa-Konzern hat demnach die Umsatzerlöse im ersten Quartal von 3,9 Mrd. Euro auf nun 4,4 Mrd. Euro ausgebaut. Beim operativen Ergebnis musste der Konzern den Verlust von 26 Mio. Euro auf nun 75 Mio. Euro ausweiten. Dagegen konnte der Konzerverlust von 116 Mio. Euro auf nun 98 Mio. Euro reduziert werden. Allerdings muss beim Vergleich mit den Werten des Vorjahres der durch die im Mai 2005 erworbene Beteiligung der AirTrust AG (SWISS-Holding) und die Gesellschaften der Eurowings Gruppe erweiterte Konsolidierungskreis berücksichtigt werden. Detaillierte Informationen zum Quartalsabschluss veröffentlicht die Deutsche Lufthansa am Donnerstag.
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