Amerika - weiterhin die "unentbehrliche Nation"

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eröffnet am: 09.09.06 08:41 von: quantas Anzahl Beiträge: 17
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16317 Postings, 6970 Tage quantasAmerika - weiterhin die "unentbehrliche Nation"

Fünf Jahre nach 9/11 gleicht die neue Weltordnung zunehmend der alten

Die Terrorattacke vom September 2001 hat eine schockartige Wirkung erzielt und die USA zu zwei Kriegen bewogen. Trotzdem mehren sich die Anzeichen, dass in der amerikanischen Politik erneut der Alltag einkehrt. «9/11» war offenbar doch keine tiefe welthistorische Zäsur.

New York, 11. September 2001.

Von unserem Amerika-Korrespondenten Andreas Rüesch

Washington, 8. September

Dort, wo Usama bin Ladins Selbstmordkommandos mit ihren entführten Flugzeugen die Zwillingstürme des World Trade Center zum Einsturz brachten, klafft fünf Jahre später noch immer eine Lücke in der Skyline von New York. Doch der Bau des Freedom Tower, der mit seinen 1776 Fuss Höhe dereinst an das Gründungsjahr der Vereinigten Staaten erinnern soll und höher als die Twin Towers in den Himmel ragen wird, hat begonnen. Soeben wurden die Pläne für drei weitere Wolkenkratzer auf demselben Areal vorgestellt. Was treibt amerikanische Geschäftsleute dazu, unbeirrt nach oben zu bauen und Büros in solchen Glaspalästen zu beziehen? Ist es trotziger Patriotismus oder feste Gewissheit, dass sich der damalige Horror nie wiederholen wird? Sicher ist, dass trotz der ständigen Erinnerung an den «11. September» durch Fernsehbilder und drastische Kinofilme rund um die Welt neue Wolkenkratzer entstanden sind.

Keine Zeitenwende

Die Rückkehr zur baulichen Normalität ist nicht das einzige Zeichen von Kontinuität. Nach fünf Jahren stellt sich mehr denn je die Frage, ob die Terrorattacke vom September 2001 Amerika und die Welt wirklich so fundamental umgewälzt hat, wie das immer behauptet wurde. Es mehren sich die Zeichen für das Gegenteil. Gewiss – die USA stecken in einem neuartigen Mehrfrontenkrieg: im Irak (ohne «9/11» wäre es nicht zu dieser Invasion gekommen), in Afghanistan und in einem mit militärisch-geheimdienstlichen Mitteln ausgefochtenen Kampf gegen Terrorzellen auf vier Kontinenten. Bombenattentate im Irak bestätigen täglich, dass Terror weiterhin die bevorzugte Waffe islamistischer Radikaler ist, während verschärfte Kontrollen in den Flughäfen die Amerikaner auch im eigenen Alltag ständig an die Sicherheitsrisiken erinnern.

Dennoch: War der Angriff al-Kaidas wirklich ein Wendepunkt in der Weltgeschichte? Zu Recht kommt die amerikanische Fachzeitschrift «Foreign Policy» in einem Leitartikel zum Schluss, dass 1991 – das Jahr des Untergangs der Sowjetunion – eine viel tiefere Zäsur darstellt. Sie hat die USA als einzige Hegemonialmacht mit weltweiter Ausstrahlung zurückgelassen und damit auch als erstrangiges Ziel fanatischer Muslime, die den Islam durch die westliche Übermacht bedroht sehen.

Kontinuität überwiegt

«Nichts wird je wieder so sein, wie es einmal war», hatten Kommentatoren vor fünf Jahren verkündet. Heute erinnert in der Weltpolitik wieder vieles an die Zeit vor 2001: Die USA basteln im Uno-Sicherheitsrat an Koalitionen zur Lösung verschiedener Konflikte, während Russland und China mit dosiertem Widerstand ihre Eigenständigkeit demonstrieren. Die vielleicht wichtigste Entwicklung des letzten Jahrzehnts, Chinas Aufstieg zur Grossmacht, ist weitergegangen – von den Ereignissen in der islamischen Welt völlig unbeeinflusst. Auch die Globalisierung hat keinen Rückschlag erlitten: Das Welthandelsvolumen hat von 2000 bis 2005 nominell um mehr als die Hälfte zugelegt.

Selbst im Nahen und Mittleren Osten gibt es auffallende Kontinuitäten: Die Kernfrage im Streit zwischen Israeli und Palästinensern bleibt weiterhin, wer wie viel Boden zwischen Mittelmeer und Totem Meer besitzen darf. Neu ist auch der Fall Iran nicht: Nahm man in den Monaten vor «9/11» eine amerikanische Zeitung zur Hand, konnte man schon damals viel über den befürchteten Griff der Ayatollahs nach der Atombombe lesen. Trotz Präsident Bushs Freiheitsdoktrin hat auch die vielbeschworene Politik zur Förderung der Demokratie in der arabischen Welt keine tiefen Spuren hinterlassen. In Ägypten, Jordanien und Saudiarabien sind dieselben autoritären Herrscher an der Macht. Mehr noch: Als Garanten einer gewissen Stabilität sind sie in Washington weiterhin gerngesehene Partner.

Obwohl Extremisten manchmal «den» Islam oder «die» Christenheit als Feindbild propagieren, ist der befürchtete «Zusammenprall der Zivilisationen» ausgeblieben. Dies hat kürzlich selbst der Vater der Theorie vom «Clash of Civilizations», Samuel Huntington, betont. Die islamische Welt sei in sich stark gespalten, in verschiedene Staaten und verschiedene Auslegungen des Islams. Nach Ansicht des Harvard-Professors hätte alles viel schlimmer kommen können, etwa wenn sich die muslimischen Länder auf eine geeinte, antiwestliche Koalition verständigt hätten.

Unangefochtene Führungsrolle

Und die Rolle der USA in der Welt? «America stands alone as the world's indispensable nation», hatte Präsident Clinton 1997 in der Antrittsrede zu seiner zweiten Amtszeit erklärt. Die unentbehrliche Nation ist es auch heute noch – darüber kann selbst der grassierende Antiamerikanismus nicht hinwegtäuschen. Arabische Kommentatoren mögen über die USA wettern, aber auf der Suche nach einem Schiedsrichter im israelisch-palästinensischen Konflikt schauen sie noch immer instinktiv nach Washington. Verhandlungen mit Iran oder Nordkorea räumt niemand Erfolgschancen bei, wenn nicht die USA dabei sind. In der Uno sind die Amerikaner häufig isoliert, aber sie können dort weiterhin mehr bewegen als jedes andere Land. Ein Kritiker der Administration Bush, der Vize-Generalsekretär Mark Malloch Brown, hat dies kürzlich auf eine einfache Formel gebracht: «Wir (die Uno) brauchen die USA viel mehr als sie uns.»

Selbst in der Frage der Menschenrechte, in der Amerika in den letzten Jahren viel Prestige verspielt hat, bleibt es unentbehrlich. Kein anderes Land kann international ebenso wirksam gegen gravierende Menschenrechtsverstösse auftreten wie die USA. Dass die Misshandlungsskandale in Abu Ghraib und Guantánamo im In- und Ausland einen solchen Aufschrei ausgelöst haben, während die ganz normale Folterpraxis von Unrechtsstaaten kaum zur Kenntnis genommen wird, hat nicht nur mit Antiamerikanismus und Schadenfreude gegenüber Bush zu tun. Die Kritik folgt der Erkenntnis, dass ein moralisch hochangesehenes Amerika für die weltweite Sache der Menschenrechte wichtiger ist als zahnlose internationale Gremien. Die Unentbehrlichkeit der USA zeigt sich, wenn ein geschwächtes Amerika seine Führungsrolle nicht zu spielen vermag. Ein schmerzliches Beispiel dafür ist Darfur. Washington hat das Blutvergiessen in der westsudanesischen Region zum Völkermord erklärt, wegen der Überlastung mit anderen Problemen aber nur punktuell auf eine Friedenslösung hingearbeitet. Derweil lassen die übrigen Grossmächte erst recht keinen Willen zum Handeln erkennen; in Europa hat das Thema nur schon Mühe, auf die Frontseiten der Zeitungen zu kommen.

Rückkehr zum politischen Alltag

Der «11. September» hat das weltpolitische Gefüge somit nicht über den Haufen geworfen. Trotzdem hat er wichtige Verschiebungen gebracht. Die Terrorbekämpfung bleibt auf absehbare Zeit die höchste Priorität der USA. Aus dem Morast der Irak-Politik wird Bush wohl bis zum Ende seiner Amtszeit nicht mehr herausfinden. Auch in Afghanistan, wo die Taliban auf alarmierende Weise erstarkt sind, dürften sich die USA noch lange zu einer Militärpräsenz gezwungen sehen. Dennoch scheint es, dass in die amerikanische Politik wieder der Alltag eingekehrt ist.

Der «11. September» hat wohl keine neue Ära eingeläutet, sondern nur eine Ausnahmesituation von begrenzter Dauer geschaffen. Diese Sonderperiode war durch drei Elemente geprägt: Nach aussen einerseits von der Bereitschaft, im Alleingang Präventivkriege gegen «Schurkenstaaten» mit Beziehungen zu Terroristen und Ambitionen auf Massenvernichtungswaffen zu führen. Anderseits verhalf «9/11» der Idee zum Durchbruch, dass die Vereinigten Staaten nachhaltig in die arabische Welt eingreifen müssen, um der Region Entwicklungshilfe in Sachen Demokratie zu leisten und damit dem radikalen Islamismus den Boden zu entziehen. Innenpolitisch war diese Phase vom Versuch geprägt, die Grenzen der Regierungsmacht bei der Terrorbekämpfung möglichst extensiv auszulegen, sei es bei der Festlegung neuer Verhörmethoden im Graubereich zur Folter, sei es bei der Anordnung von Überwachungsmassnahmen ausserhalb der normalen gesetzlichen Bahnen.

Hinwendung zum Pragmatismus

Auf allen drei Ebenen bewegt sich das Pendel inzwischen in die Gegenrichtung. Erstens ist den USA die Lust auf opferreiche Abenteuer à la Irak vergangen. Bush hat einen hohen politischen Preis dafür bezahlt und beinahe die Wiederwahl verpasst. Auch in seiner Personalpolitik erkennt man den Umschwung: Die sogenannten Neokonservativen, die völlig übertriebene Erwartungen auf eine Umgestaltung der arabischen Welt geweckt hatten, sind mehrheitlich aus der Regierung verschwunden. Die Zügel in der Aussenpolitik hält nun die ideologisch weniger rigide Condoleezza Rice. Sie tut dies zunehmend mit den Mitteln der klassischen Realpolitik, indem sie auf geduldige Diplomatie setzt und Allianzen schmiedet. Die «Präventivkrieg-Doktrin» war 2002 zwar unter ihrer Leitung formuliert worden, aber davon spricht Rice heute nicht mehr.

Zweitens hat sich rund um das Thema Demokratieförderung bis in die Präsidentenpartei hinein Ernüchterung ausgebreitet. Richard Haass, der dem Council on Foreign Relations vorsteht und bis 2003 den Planungsstab im Aussenministerium leitete, sieht Bushs Demokratie-Theorie durch die Erfahrungen widerlegt. Wie Grossbritannien zeige, könne der Terrorismus auch in reifen Demokratien einen Nährboden finden. Im Irak gebe es heute zwar mehr Demokratie, aber auch mehr Gewalt. Die Hamas und der Hizbullah hätten trotz erfolgreicher Teilnahme an Wahlen der Gewalt nicht abgeschworen. Selbst wenn Demokratie langfristig die richtige Antwort sei, nehme ihr Aufbau Jahrzehnte in Anspruch. Noch kategorischer äusserte sich vor ein paar Monaten der Vorsitzende des Komitees für Aussenpolitik im Repräsentantenhaus, Henry Hyde: «Demokratie in weite Gebiete einzupflanzen, würde voraussetzen, dass wir grenzenlose Macht besitzen und uns zu einem grenzenlosen Einsatz von Zeit und Ressourcen verpflichten, was wir nicht tun können und nicht tun werden.»

Drittens ist Bush auch innenpolitisch längst vom Alltag eingeholt worden. Die Schonfrist nach der Terrorattacke dauerte nur ein Jahr; inzwischen nutzen die Demokraten jede Blösse des Präsidenten aus. Der Kongress pocht wieder stärker auf seine Kontrollfunktion, und das Oberste Gericht pfiff Bush in wesentlichen Punkten der Gefangenen-Politik zurück. Es spricht Bände, wenn die Administration nun den Kongress bittet, eine Gesetzesgrundlage sowohl für die Militärtribunale in Guantánamo als auch für die Abhöraktionen des Geheimdiensts NSA zu schaffen – beides betrachtete Bush bis vor wenigen Monaten als ausschliesslich seinen Kompetenzbereich. Offensichtlich ist die Sonderperiode auch in dieser Beziehung zu Ende. Die Kongresswahlen im November dürften die Handlungsfähigkeit des Präsidenten weiter schmälern. Laut Prognosen wird er sich danach nur noch auf knappe Mehrheiten stützen können oder sich im Repräsentantenhaus sogar einer demokratischen Mehrheit gegenübersehen. Auch das wäre nichts anderes als eine Rückkehr zur amerikanischen Normalität – die jahrelange Dominanz einer einzelnen Partei in Washington ist nämlich eher selten.

Wie sicher ist das Land?

«Normalisiert» hat sich auch die Anti-Terror-Arbeit im Inland. Die Justizbehörden erhoben im laufenden Jahr in 19 Fällen Anklage wegen Delikten mit angeblich terroristischem Hintergrund. Das ist nur noch ein Bruchteil der 355 Anklagen im Spitzenjahr 2002. Die Zahl der Strafverfolgungen liegt damit wieder in einem ähnlichen Rahmen wie vor dem «11. September». Doch bedeutet dies, dass die USA auch wirklich sicherer geworden sind? Der Bau der neuen Wolkenkratzer am «Ground Zero» strahlt entsprechenden Optimismus aus. Angesichts der verschärften Kontrollen im Flugverkehr und der verbesserten Zusammenarbeit der Sicherheitsdienste gilt es als unwahrscheinlich, dass Terrorpiloten erneut Flugzeuge als Massenvernichtungswaffen gegen amerikanische Städte einsetzen könnten. Aber das vor Monatsfrist in Grossbritannien aufgedeckte Komplott, Flugzeuge mit Flüssigsprengstoff in die Luft zu jagen, zeigt die andauernde Bedrohung. Anders als Europa, Afrika und Asien ist Amerika fünf Jahre lang von Terroranschlägen verschont geblieben. Ein einziges verheerendes Attentat würde genügen, um die USA erneut in einen Ausnahmezustand zu katapultieren.

 
 
 
 

Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2006/09/08/al/newzzERV0RC24-12.html

 
 

09.09.06 09:14
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16317 Postings, 6970 Tage quantasKein Blitz aus heiterem Himmel

Eine Zeitenwende war es nicht. Der islamistische Terrorismus ist nicht erst vor fünf Jahren entstanden, als die entführten Passagierflugzeuge in die beiden Türme des New Yorker World Trade Center rasten und auf das Pentagon in Washington prallten. Entstanden ist er auch nicht als Reaktion auf eine wechselhafte amerikanische - und westliche - Politik über Jahrzehnte, auch wenn Wendungen dieser Politik jeweils Reaktionen hervorriefen. Doch was unter dem Eindruck des unerwarteten, in seiner Grösse und Planung noch nie da gewesenen Terroranschlags, live übertragen am Fernsehen, die französische Zeitung «Le Monde» zur Schlagzeile bewog «Wir sind alle Amerikaner», hat inzwischen einer Stimmung Platz gemacht, die breiten Groll auf Amerika mit messbarer Verunsicherung vereint. Nach fünf Jahren ist der «Krieg gegen den Terrorismus» nicht ausgestanden.

Die Wucht der Bilder des 11. Septembers wirkt nach. Das monströse Ereignis spiegelt sich inzwischen in zahllosen Verschwörungstheorien, in Romanen, sozialphilosophischen und andern Deutungsversuchen und hat fast mythische Dimensionen angenommen. Selbst in vermeintlichen Horten der Rationalität, an Universitäten und Instituten, haben konspirative Thesen, die aus trüben Quellen stammen, viel Raum gefunden. Auch die Diskussion darüber, ob die durch den Terrorschlag ausgelöste Kette der Ereignisse nun wirklich ein Krieg sei, gegen ein Abstraktum oder eine Taktik, nicht gegen einen konkreten Gegner, welche Mittel erlaubt seien und welche nicht, findet in der westlichen Welt - nur dort - laut und deutlich statt.

GEFAHREN-MANAGEMENT

Gegenstand der Politik ist auch geworden, ob die Gefahr des Terrorismus aus eigensüchtigen Motiven übertrieben wird und welche Wirkung die Abwehrmassnahmen zeitigen. Von Anschlägen betroffene Länder reagieren anders als solche, die verschont geblieben sind. Wenn Präsident Bush darauf verweist, es sei gelungen, grosse Terrorattacken von Amerika seither fernzuhalten, wird ihm entgegnet, er habe die Gefahr eben mit zu grellen Farben an die Wand gemalt und er schiesse mit Kanonen auf Spatzen. Wird eine Terroraktion verhindert, so melden sich postwendend jene, die Zweifel an der Ernsthaftigkeit des terroristischen Vorhabens äussern oder es bagatellisieren. Das alles findet ein Echo - in einer Informationsgesellschaft, die gerade im Westen mit Information ihre liebe Mühe hat.

Weltpolitisch hat jedoch eine Normalisierung stattgefunden, wenn man unter Normalität die Lage zwischen dem Ende des Kalten Kriegs und dem Anschlag vom 11. September versteht. Die Rückkehr zu multipolaren Verhältnissen wird immer mehr evident, die durch die wirkliche Epochenwende von 1989 und 1991 eingeleitet und dann verwischt worden war. Diese Entwicklung ist trotz der politischen Fixierung auf den Terrorismus weitergegangen und dauert an. Als friedfertig oder geordnet kann man diese Welt nicht bezeichnen, konnte es auch nicht vor «9/11». Weit weg ist die Vorstellung einer institutionalisierten Weltordnung, wie einst von Vater Bush in einem kurzlebigen Hochgefühl einer Einigung im Uno-Sicherheitsrat beschworen.

Amerikanische Intellektuelle hatten in ihren Think-Tanks kurz nach der Implosion der Sowjetunion einen «unipolaren Moment» entdeckt, eine nie da gewesene Vorrangstellung der Vereinigten Staaten, eine Möglichkeit für Amerika, die Welt nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Eine amerikanische Aussenministerin (Albright) sprach in den neunziger Jahren von der unverzichtbaren Nation, und ein Präsident (Clinton) stellte auf dem Flugplatz in Skopje allen Verfolgten und Unterdrückten dieser Welt militärischen Beistand in Aussicht. Bereits damals war klar, dass weder Amerika noch der vereinigte Westen in der Lage sein würden, dieses Versprechen je einzulösen. «Nie wieder» hiess es nach der Tragödie in Rwanda. Ratlosigkeit prägt heute die Reaktion auf Darfur.

IMPERIALE IRRGÄNGE

Amerika, das Imperium, ist in diesen Think- Tank-Diskussionen geboren worden, hat sich mit der Zeit nach Europa durchgeschlagen und hier in vielen Köpfen festgesetzt. Mit der Realität hatte und hat dieses Image nichts zu tun. Die sich auftürmenden Schwierigkeiten im Irak und in Afghanistan, die Hinhaltetaktik gegenüber Iran und Nordkorea, die Misere in Palästina und die Destabilisierung in Teilen des Mittleren Ostens, ungewisse Entwicklungen im Fernen Osten, Rückschläge in Afrika und ein Abdriften Lateinamerikas in den Linkspopulismus - das alles sind Zeichen, dass Amerika imperialen Ansprüchen nicht genügt, selbst wenn es das wollte. L'empire n'existe pas. Die amerikanische Politik selber sorgt dafür. Und die Administration Bush ist in ihrer zweiten Amtszeit bereits zu einer deutlichen Korrektur gezwungen worden.

Alle amerikanischen Präsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg trugen sich aber mit Gedanken, wie verwundbar ihr Land sei. Den Schutz, den die beiden Ozeane vermeintlich boten, hatten bereits die Japaner angeritzt. Die Raketenrüstung im Kalten Krieg unterlief ihn theoretisch und in der Kuba-Krise sehr real, und der Gross-Terror hatte in New York 1993 einen ersten Feldversuch gemacht. Die Anschläge vor fünf Jahren bestätigten alle vorhandenen Befürchtungen und weckten einen eigentlichen Pearl-Harbor-Reflex. Amerika war getroffen und schlug zurück. Doch die Kriege in Afghanistan und im Irak sind beschränkte Waffengänge fern der Heimat geblieben, solche, mit denen Demokratien offenbar Probleme entwickeln. Dies, obwohl die Zahl der im Irak seit 2003 gefallenen Amerikaner kleiner ist als die der an einem Tag, am 11. September, Ermordeten.

Die Präsidentschaft Clinton hatte die Erniedrigung in Somalia - «black hawk down» - erlebt, die besonders Usama bin Ladin beeindruckt haben soll. Inzwischen gilt kaum angefochten das Credo der erfolgreichen asymmetrischen Kriegsführung, auf die der Westen - so tönt es allüberall - keine Antwort weiss. Terroristen, Banden, Clans, Stämme, Milizen, Jihadisten und assortierte Gangs werden als unüberwindbare Gefahr gesehen, der man mit normaler Militärmacht nicht beikommen kann. Die Politik wird auch dadurch verunsichert, dass Fehler und Unterlassungen der Nachrichtendienste zwar akribisch aufgearbeitet, die Reformen aber so politisiert wurden, dass nur eine Ausweitung der gigantischen amerikanischen Geheimdienst-Bürokratie beschlossen werden konnte. Ihre effektive Leistungsfähigkeit steht unter Zweifel.

Auch einer der multiplen Gründe für den Sturz Saddam Husseins im Irak, dies sei der Auftakt für eine Demokratisierung und Befreiung des ganzen Mittleren Ostens, hat inzwischen eine Umdeutung erfahren. Jahrzehntelang hatte der Westen unter dem Gebot der nüchternen Interessenwahrung autoritäre sunnitische Regime unterstützt, in den achtziger Jahren gar Saddam Hussein in dessen Krieg gegen Iran. Bushs Aussenministerin, Condoleezza Rice, erklärte vor nicht allzu langer Zeit, damit sei es nun endgültig vorbei. Doch braucht Washington schon wieder wie ehedem die Regierungen Saudiarabiens, Jordaniens, Ägyptens und der kleinen Golfstaaten für das Krisenmanagement. Demokratie ja, aber mit Bedacht, vielleicht später.

MEHR REALISMUS

Rückkehr zum Alten und Bewährten? Amerika wird sich zwar zu wehren wissen, doch seine globale Rolle ist in starker Veränderung begriffen. Was den Irak betrifft, so zeichnet sich eine deutliche amerikanische Truppenreduktion rechtzeitig vor den Präsidentenwahlen 2008 ab. Wenn Bush selber sich dazu nicht durchringen kann, wird ihn der Kongress dazu bringen, ob mit republikanischen, demokratischen oder gemischten Mehrheiten. Die Geschichte, die Präsident Bush nach dem 11. September glaubte beschleunigen zu können, verlangsamt sich wieder, der historische Teig ist zäher geworden. Ein dritter Weltkrieg, von dem einige Amerikaner sprechen und mit dem sie die Abwehr eines totalitären «Islam-Faschismus» meinen, ist nicht in Sicht. Doch die offene und verdeckte Auseinandersetzung mit dem brandgefährlichen Phänomen Terrorismus wird auf vielen Ebenen lange weitergehen.

H. K.

 
 
 

Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2006/09/09/al/kommentarEFMXL.html

 
 

09.09.06 09:59
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16317 Postings, 6970 Tage quantasGesundheitliche Folgen für die "9/11" Helfer

Aggressive Dunstwolke als Auslöser für chronische Atemweg-Schäden

Kurz vor dem fünften Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 hat erstmals eine Studie verlässliche Daten über die Gesundheitsschäden der Helfer auf dem «Ground Zero» geliefert. Bei 70 Prozent der Untersuchten wurden chronische Schäden der Atemwege festgestellt, spätere Krebserkrankungen werden von Fachleuten für möglich gehalten.

rdg. Washington, 8. September

Vor kurzem hat das renommierte New Yorker Mount Sinai Hospital die bisher umfassendste Studie zur gesundheitlichen Situation der Helfer auf dem «Ground Zero» veröffentlicht. Die Studie zeichnet ein weitaus düstereres Bild als bis anhin angenommen. Erfasst wurden 9442 Helfer; insgesamt waren in den ersten zwei Monaten am Ort der Katastrophe etwa 40 000 Personen in unterschiedlichen Funktionen, vom Sanitäter bis zum Kranführer, im Einsatz. Von den Untersuchten haben 70 Prozent chronische Gesundheitsprobleme, überwiegend an den Atmungsorganen. Fast die Hälfte weisen auffällige Lungenbefunde auf, wie etwa eine verminderte Kapazität des Organs, und rund 60 Prozent Beschwerden der oberen Atemwege, wie chronische Nasennebenhöhlen-Entzündungen und Schleimhaut-Irritationen in Nase und Hals.

Staub, Glassplitter und Asbest

Die Symptome waren zwar bei jenen Helfern, die schon am 11. September 2001 am «Ground Zero» eintrafen, mit 73 Prozent am häufigsten, doch selbst von jenen, die sich erst ab oder nach dem 1. Oktober an den Aufräumarbeiten beteiligten, weisen heute 65 Prozent solche Symptome auf. Und dabei erfasst diese Studie noch nicht einmal die Gruppe von Menschen, die einer besonders hohen Exposition ausgesetzt waren: 15 000 New Yorker Feuerwehrleute werden separat untersucht, ihre Daten zu einem späteren Zeitpunkt gesondert veröffentlicht.

Als Ursache für die Erkrankungen der Helfer konnten laut der Studie vor allem drei Bestandteile der staubgeschwängerten Luft am «Ground Zero» ausgemacht werden. Der feine Staub bestand überwiegend aus pulverisiertem Beton mit einem pH-Wert von 10 bis 11, war also hochgradig alkalisch und reizte somit das Gewebe. Philip Landrigan, der Chef der Präventivmedizinischen Abteilung des Mount Sinai Hospital, erklärt, dieser pH-Wert entspreche jenem von «Draino», einem in den USA beliebten Abflussreiniger. Viele dieser Partikel waren extrem klein, oft weniger als fünf hundertstel Millimeter im Durchmesser. Der zweite gefährliche Bestandteil des Dunstes über Manhattan waren winzige Glas- und Stahlsplitter. Die Leute hätten an jenem Tag, so Landrigan, Milliarden und Abermilliarden dieser Splitter eingeatmet. Die dritte Komponente war laut der Studie das giftige Asbest. Angesichts der sehr aggressiven Natur dieses Gemischs gehen die Ärzte davon aus, dass die Zahl der chronisch Kranken noch weiter steigen wird.

Ein Todesopfer

Wie nicht anders zu erwarten, haben die Erkenntnisse über die von den Rettungsarbeitern erlittenen Gesundheitsschäden eine politische Debatte ausgelöst. In einem Fernsehinterview, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll, dessen Inhalt aber schon im Vorfeld in den Medien bekanntgemacht wurde, wirft die ehemalige Umweltministerin Christine Todd Whitman den Behörden der Stadt New York vor, nicht dafür gesorgt zu haben, dass alle am «Ground Zero» Tätigen eine Atemschutzmaske tragen. Angesichts der geringen Grösse vieler Schadstoffpartikel erscheint es indes fraglich, ob die Masken einen effektiven Schutz geboten hätten. Insgesamt haben sich bisher 8000 an den Aufräumarbeiten beteiligte Personen einer Sammelklage gegen die Stadt New York angeschlossen. Sie führen eine Reihe unterschiedlicher Erkrankungen von Leukämie bis Nierenversagen auf die Schadstoffe zurück, denen sie dort ausgesetzt waren.

Ob auch solche Erkrankungen die Folge jener Exposition sein können, ist bis jetzt noch unklar, wird von Fachleuten aber vermutet. Die Pathogenität der damals inhalierten Substanzen wird sich erst längerfristig zeigen. Bis anhin wird erst ein Todesopfer offiziell auf die gesundheitlichen Langzeitschäden des Aufenthalts am «Ground Zero» im Herbst 2001 zurückgeführt. Es handelt sich um den 34-jährigen Polizisten James Zadroga, der Anfang dieses Jahres an einem chronischen, nach Ansicht von Gerichtsmedizinern eindeutig auf die Schadstoffe vom 11. September 2001 zurückzuführenden Lungenleiden starb.

 
 
 

Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2006/09/09/al/articleEGKCQ.html

 
 

09.09.06 13:15
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16317 Postings, 6970 Tage quantasGemischte Bilanz der Terrorbekämpfung

Konstanter Druck soll die islamistischen Netzwerke verunsichern

Fünf Jahre nach den Anschlägen in New York und Washington haben die USA und ihre Verbündeten Erfolge bei der Terrorbekämpfung vorzuweisen. Zugleich konnten die Islamisten Verluste ersetzen.

Von unserem Deutschland-Korrespondenten Eric Gujer

Berlin, 8. September

In einem Interview nahm der CIA-Chef Porter Goss kein Blatt vor den Mund und gestand freimütig ein, dass die Jagd auf Usama bin Ladin durch die aussenpolitischen Verpflichtungen der USA behindert werde. Um den pakistanischen Präsidenten Musharraf innenpolitisch nicht zu schwächen, verzichte Washington auf eine intensivere Suche im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan. Goss gab das Interview im Juni letzten Jahres. Inzwischen ist er nicht mehr Leiter des Auslandgeheimdienstes, während sich der Gründer von al-Kaida noch immer auf freiem Fuss befindet. Usama bin Ladin bleibt die Nemesis der Vereinigten Staaten, ein Symbol für die Verwundbarkeit der westlichen Welt und ein Vorbild für diejenigen Muslime, die auf gesellschaftliche Veränderungen mit Waffengewalt setzen. Dennoch wäre es falsch, eine Zwischenbilanz der internationalen Bemühungen um eine Bekämpfung des islamistischen Terrorismus auf die Person bin Ladins zu fokussieren.

Eine neue Generation

Obwohl bin Ladin und der intellektuelle Kopf von al-Kaida, Aiman az-Zawahri, weiter in Freiheit sind, schalteten die USA und ihre lokalen Partner in den Monaten nach dem 11. September 2001 in Afghanistan und Pakistan einen Grossteil der damaligen Führung der Terrororganisation aus. Al-Kaida als hierarchisch gegliederte Organisation mit festen Befehlsstrukturen wurde allem Anschein nach zerschlagen. Der Aktionsradius des Duos bin Ladin und Zawahri wurde verringert. Seit man vermehrt Satellitentelefone und die internationalen Zahlungsströme überwacht, findet die Kommunikation zwischen Pakistan und Zellen in Europa oder Südostasien hauptsächlich über Kuriere statt. Dies ist zeitraubend und führte zu zahlreichen Verhaftungen dieser Zwischenträger, etwa in Pakistan oder im Irak.

Auch ausserhalb der pakistanisch-afghanischen Hochburgen verzeichnete man Fahndungserfolge. So konnte in Indonesien das mit der Kaida verbundene, aber selbständig agierende Netzwerk um Noordin Mohammed Top geschwächt werden. Top trägt die Verantwortung für die Anschläge auf das Marriott-Hotel in Jakarta im Jahr 2003 sowie auf die australische Botschaft in Indonesien und drei Restaurants auf Bali in den beiden folgenden Jahren. Im April erschoss die Polizei zwei von Tops Adjutanten und nahm zwei weitere fest. Die Gruppe, die sich aus der grössten islamistischen Organisation Indonesiens - der Jamaa Islamiya - heraus entwickelt hat, existiert zwar weiter. Aber sie ist nach Ansicht des australischen Nachrichtendienstes fragmentiert. Der Aufwand für jede Aktion steigt, das Netzwerk muss einen beträchtlichen Teil seiner Energie zur Eigensicherung aufwenden.

Männer wie Top - ein 38-jähriger Malaysier ohne das Charisma eines bin Ladin, aber organisatorisch fähig und mit der Begabung ausgestattet, Gefolgsleute an sich zu binden - gehören einer neuen Generation von Terroristen an. Sie sind keine regionalen Statthalter der Kaida, unterhalten aber Kontakte zu ihr. Die «Manager des Terrorismus» stützen sich nicht mehr auf einzelne Organisationen, sondern nutzen ihre Kontakte zu einer amorphen Sympathisanten- Szene. Nach Ansicht der Geheimdienste hat sich Top von der Jamaa Islamiya emanzipiert; zugleich fühlt er sich einem übernationalen Zusammenhang zugehörig. Kaum zufällig legte er sich den «nom de guerre» «Aiman» nach Aiman Zawahri zu.

Erfolgreiche Fahndungen

Top wurde bisher nicht verhaftet. Aber zahlreiche Militante seines Kalibers sind in den letzten Jahren in Asien und im Nahen Osten unschädlich gemacht worden. Auch in Europa wurden Zellen ausgehoben, in Deutschland beispielsweise drang man in die exilirakischen Kreise ein, die den Widerstand im Zweistromland finanziell und logistisch unterstützen. Konstanter Druck soll die islamistische Szene verunsichern. Die Anti-Terror-Strategie der USA und ihrer Verbündeten zeitigt Resultate. Aber wie die Tötung des Jordaniers Zarkawi im Irak zeigt, führt dies nicht zwangsläufig zur Abnahme der Gewalt. Den Netzwerken gelingt es vor allem in ihren Hochburgen, die entstandenen Lücken zu schliessen. Solange eine Ideologie wirkungsmächtig ist, findet sie neue Adepten. Dies gilt auch für den Islamismus, dessen Grundthesen - die Verkommenheit der arabischen Regime und die Unterdrückung der Muslime durch den Westen - für viele Muslime plausibel wirken.

Anders, als manche westliche Beobachter meinen, scheinen auch die Gründe austauschbar zu sein, aus denen sich junge Muslime radikalisieren. So spielt zwar der Irak-Krieg eine wichtige Rolle in der Argumentation der Islamisten, doch gilt dies genauso für den Palästinenserkonflikt oder Tschetschenien. Laut Angaben des deutschen Bundeskriminalamtes fasste einer der Hauptverdächtigen der Kofferbomben-Attentate den Entschluss zur Tat wegen der Auseinandersetzungen um die Mohammed-Karikaturen. Auch das Abseitsstehen im Irak-Krieg von 2003 schützte die Bundesrepublik nicht davor, zum Ziel einer Attacke zu werden. Die Motive für einen Anschlag können vergleichsweise banal sein und weniger mit Politik als der psychischen Verfassung des potenziellen Extremisten zu tun haben. Letzteres trifft besonders auf radikale junge Migranten in Europa zu, die sich ausgegrenzt und als Menschen zweiter Klasse fühlen.

Übertriebene Schreckensszenarien

Die Betrachtung des gewaltbereiten Islamismus krankt indes oft an Zentrierung auf Amerika und Europa. Unter den 15 am meisten vom Terror heimgesuchten Ländern figuriert kein einziger westlicher Staat, wie das amerikanische National Counterterrorism Center in seiner Statistik für das Jahr 2005 auflistet. Selbst wenn man den Sonderfall Irak beiseite lässt, wurden die meisten Anschläge im Nahen Osten und auf dem indischen Subkontinent verübt. Es handelt sich also primär um eine Auseinandersetzung in der muslimischen Welt. Der Westen kann daher zur Eindämmung der Gewalt nicht nur mit den Mitteln der Nachrichtendienste beitragen, sondern auch durch vernünftige Regionalpolitik. Hierzu gehören die Bemühungen etwa um einen Abbau der Spannungen auf dem indischen Subkontinent. «Militär und Nachrichtendienste kaufen Zeit, aber sie schaffen keine dauerhaften Lösungen», so Botschafter Henry Crumpton, der Anti-Terror-Beauftragte des State Department in Berlin.

Die Schreckensbilder eines Anschlags provozieren apokalyptische Prophezeiungen, doch trafen diese bisher nicht ein. Terroristen haben keine biologischen, chemischen oder gar atomaren Waffen (nicht einmal in der abgeschwächten Variante einer «schmutzigen Bombe») eingesetzt. Auch Planspiele der Nato zu einem konventionellen Mega-Anschlag, bei dem bis zu 1000 Tonnen Sprengstoff zur Detonation gebracht werden, finden keine Entsprechung in der Realität. Einfacher zu handhabende herkömmliche Bomben sind, vor allem wenn sie wie bei den kürzlich in Grossbritannien vereitelten Planungen parallel gezündet werden sollen, für Terroristen ausreichend, um ihre psychologischen und propagandistischen Ziele zu erreichen.

Schon autonom operierende Kleinzellen oder lose Netzwerke stellen eine Bedrohung dar. Die Gefahr potenziert sich jedoch, wenn Terroristen die Unterstützung eines Staates finden. Al-Kaida entfaltete ihre grösste Wirkung als Organisation, solange sie Afghanistan als Operationsbasis nutzen konnte. Auch der jüngste Libanon-Krieg, der weit mehr Todesopfer forderte als die meisten Bombenanschläge, bestätigte dies: Mit der finanziellen und logistischen Hilfe von Syrien und Iran konnte der Hizbullah Mittel einsetzen, die über punktuelle Attentate oder Guerillatätigkeit hinausgehen. Die Raketenangriffe auf israelische Städte gehören zur Sphäre der konventionellen Kriegführung. Eine globale Terrorbekämpfung muss daher alles unternehmen, um «Schurkenstaaten» einzudämmen oder deren Entstehung zu verhindern. Zu den positiven Entwicklungen zählt daher, dass Libyen aus dem Kreis der staatlichen Terror-Sponsoren ausschied.

Keine herkömmliche Strafverfolgung

Fünf Jahre nach dem 11. September 2001 fällt es allen westlichen Staaten schwer, im Spannungsfeld zwischen innerer Sicherheit und Bürgerrechten angemessene Abwehrstrategien zu finden. In den USA hat im Zusammenhang mit «9/11» erst der Prozess gegen den verhinderten Attentäter Zacarias Moussaoui stattgefunden. Das Lager Guantánamo und andere exterritoriale Gefängnisse sind ein - allerdings unvermeidlicher - Notbehelf. Sie wurden eingerichtet, weil absehbar war, dass die amerikanische Justiz an einem Phänomen scheitern würde, das sich nicht in die Schablonen eines herkömmlichen Strafprozesses pressen lässt. Eine Dauerlösung stellt die Administrativhaft aber nicht dar: Kaum vorstellbar, dass etwa der Planer der Anschläge auf das World Trade Center, Khalid Scheich Mohammed, bis an sein Lebensende ohne Anklage und Urteil gefangen gehalten wird.

Auf das moralische Dilemma der Terrorabwehr reagiert Europa mit einer Doppelstrategie. «Die europäisch-amerikanische Zusammenarbeit der Nachrichtendienste ist ausgezeichnet», glaubt Botschafter Crumpton. Während die Europäer aber die amerikanischen Informationen nutzen, verurteilen sie die Methoden, mit denen jene gewonnen wurden, etwa durch die enge Kooperation mit Geheimdiensten von Folterregimen. Die praktische transatlantische Partnerschaft im Sicherheitsbereich kann nicht auf Dauer funktionieren, wenn sich die Partner in der politischen Bewertung fundamental unterscheiden. Dies gilt umso mehr, als die Europäer bisher keine überzeugende Alternative formuliert haben. Seit sich Deutschland durch libanesische Bombenleger bedroht fühlt, ist in der Öffentlichkeit die Kritik an der Zusammenarbeit mit den libanesischen Diensten verstummt, obwohl diese rechtsstaatlichen Standards nicht genügen.

 
 
 

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09.09.06 14:28
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16317 Postings, 6970 Tage quantasEin Pakt mit dem Teufel?

Das Bündnis mit Pakistan hat den Anti-Terror-Krieg nicht beendet

Nach dem 11. September ist Pakistans Präsident Musharraf der Anti-Terror- Koalition der USA beigetreten. Er tat dies, weil der radikale Islam auch sein Regime bedrohte. Er erkaufte sich damit aber auch die westliche Duldung seiner Herrschaft. Heute, fünf Jahre später, gilt Pakistan im Kampf gegen den Terror als Teil des Problems - und nicht der Lösung.

Von unserem Südasien-Korrespondenten Bernard Imhasly

Islamabad, Anfang September

In Islamabad kursierte nach der Invasion im Irak das böse Wort, die USA seien ein Opfer der schlechten Geographiekenntnisse ihres Präsidenten geworden. Denn wollte George Bush nicht den Diktator stürzen, der Massenvernichtungswaffen besass, die Demokratie knebelte, seine Nachbarn bedrängte, Kaida-Zellen tolerierte und islamistische Fundamentalisten förderte? Der einzige Staat, auf den alle diese Kriterien zutrafen, war aber nicht der Irak, sondern ein Land etwas weiter östlich namens Pakistan. Doch dummerweise war eben dieser Staat der vielleicht wichtigste Alliierte Washingtons im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus. Die USA gingen damals das realpolitische Risiko ein, einen tief gespaltenen Staat zu einem Kernelement ihrer Strategie im Anti-Terror-Krieg zu machen. Fünf Jahre nach der Zäsur von 2001 zeigt sich, dass die Pakistan-Gleichung nicht aufgegangen ist.

Faustischer Pakt mit den Islamisten

Präsident Musharraf versprach damals beflissen, wieder zu einer «echten Demokratie» zurückzukehren, doch bereits ein Jahr später liess er sich in einer offensichtlich gefälschten Wahl zum Präsidenten für fünf Jahre wählen. Er versprach einen «gemässigten Islam» und die Ausrottung der Fundamentalisten, liess sich aber kurz darauf auf einen faustischen Tauschhandel mit diesen ein. Er tat dies ausgerechnet zum Zweck, die demokratischen Parteien zu schwächen. Er musste dafür seine Macht konsolidieren, indem er die Verfassung änderte, um die Doppelrolle als Präsident und Armeechef zu behalten. Und er musste sehen, dass die Macht der Volksparteien Pakistan Peoples Party (PPP) und Muslim-Liga im Parlament beschnitten wurde. In beiden Fällen stützte er sich auf die islamistischen Parteien. Sie stimmten für die Verfassungsänderung, und die vom Regime geförderte Wahlallianz der Muttahida Majlis Amal (MMA) gewann in der Parlamentswahl - erstmals in der Geschichte des Landes - 13 Prozent der Sitze. Der Präsident vollendete den Terrainverlust der PPP und der Muslim-Liga, indem er eine Spaltung der Muslim-Liga ins Werk setzte und den Abfall einer Reihe von PPP-Abgeordneten betrieb.

Musharraf konnte diese Übung in gelenkter Demokratie unter den Augen der USA durchführen, die ein weiteres Jahr später einen Krieg entfesselten, um im Irak eine «echte Demokratie» zu errichten. Doch hat Präsident Musharraf zumindest seinen Teil des Versprechens eingelöst und das Netzwerk der Kaida sowie die Taliban-Infrastruktur im eigenen Land zerstört? Fünf Jahre nach dem 11. September sitzen die drei populärsten Politiker des Landes immer noch im Exil, und die Islamisten der MMA üben in den zwei strategisch wichtigen Grenzprovinzen zu Afghanistan die Regierungsmacht aus. Die Reform und Registrierung der Medressen, ein Kernstück von Musharrafs Reformpolitik, ist kaum vom Fleck gekommen, weil die MMA in der North West Frontier Province (NWFP), wo die meisten Jihad-Ausbildungslager liegen, an der Macht ist. Die Infiltration der Taliban nach Afghanistan hat ein solches Ausmass angenommen, dass die amerikanisch geführte Anti-Terror-Streitmacht im Süden Afghanistans an die Grenze zu Pakistan abkommandiert werden musste. Die neue Taliban- Generation ist ein wichtiger Grund für die anhaltende Instabilität des Nachbarlandes, fünf Jahre nach dessen Befreiung.

Alle Terrorspuren führen nach Pakistan

Auch der Versuch, den gewaltbereiten Jihad- Untergrund zu liquidieren und gleichzeitig mit der MMA zu paktieren, erwies sich für Musharraf als ein zu grosser Spagat. Bei allen sechs schweren Terrorattentaten (oder Attentatsplänen) seit dem 11. September - in Madrid, London, Bali, Bombay und Delhi - führten die Spuren nach Pakistan zurück. Fazlur Rahman, der eine grosse Zahl von Medressen in der NWFP beherrscht und sie 2001 stolz als Ausbildungsstätten der afghanischen Taliban den ausländische Medien vorgeführt hatte, ist der wichtigste MMA-Politiker. Er verurteilt im Parlament von Islamabad Musharraf zwar als Diktator, hat aber bisher die Konsolidierung von dessen Macht mitgemacht. Aus Sorge um seine Machtbasis hat es Musharraf daher nicht gewagt, frontal gegen die terrorverdächtigen Organisationen vorzugehen, obwohl diese ihm den Kampf angesagt haben und ihn zweimal beinahe ums Leben brachten. In der MMA-regierten NWFP bestehen immer noch Ausbildungslager für «kaschmirische Befreiungsorganisationen», die Verbindungen unterhalten zu mutmasslichen Geldgebern der Londoner Attentats-Planer.

Der alten Feindschaft mit Indien ist unter dem Eindruck des weltweiten Terrors eine grössere Friedensbereitschaft auf beiden Seiten gefolgt. Doch die Fortschritte waren bisher zu gering, als dass Musharraf den Sprung über den Schatten gewagt und den kaschmirischen Untergrund aufgelöst hätte - wenn es die Armee ihm denn erlaubt hätte. Solange diese an der politischen Rechtfertigung des bewaffneten Widerstands gegen Indien festhält, werden auch Kaida-Zellen darin Unterschlupf finden. Eine Reportage in der jüngsten Ausgabe des pakistanischen Magazins «Herald» zeigt, dass die Ausbildungslager für Kaschmir- Kämpfer in der NWFP und in Azad Kaschmir weiterbestehen. Es sei ihnen zwar der Geldhahn zugedreht worden, wurden Camp-Insassen zitiert, doch die Kader seien immer noch anwesend. Der Autor schreibt, dass sie bald einmal an die afghanische Grenze abdriften dürften, falls der Jihad in Kaschmir aus Rücksicht auf die USA weiterhin auf Sparflamme gehalten werde.

Wirtschaftlicher Aufschwung

Hat die Aufnahme des Militärregimes in die Anti-Terror-Koalition deren Zielsetzung genützt oder geschadet? Es war wohl ein Nullsummenspiel. Die Allianz mit Musharraf konnte verhindern, dass der Atomwaffenstaat Pakistan noch stärker destabilisiert wurde und in einer Koalition zwischen Generälen und Mullahs endete. Doch der Preis dafür war ein hoher: die Weiterexistenz einer extremistischen Infrastruktur in Form der afghanischen Taliban und des eigenen Untergrunds. Dem pakistanischen Volk hat die Politik Musharrafs, abgesehen von einer leichten Verbesserung im Verhältnis zu Indien, in einem einzigen, nicht unwesentlichen Punkt weitergeholfen: Die wirtschaftliche Lage ist für eine Mehrheit der Bevölkerung heute eindeutig besser.

Über Nacht hatte sich der nukleare Paria Pakistan 2001 in einen wertvollen Partner verwandelt. Statt des Abflusses von Schuldzinsen ergoss sich ein Füllhorn von Schuldenerlassen und Finanzhilfen über das Land. Die Regierung nutzte es, um die Staatsfinanzen zu sanieren und den Konsum anzukurbeln. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen stieg von 580 auf 850 Dollar. Doch die bessere wirtschaftliche Sicherheit hat die politische Sicherheit nicht verbessert. Die jüngsten Verhaftungen nach der Aufdeckung der Londoner Attentatspläne zeigen, dass Pakistan nach wie vor das wichtigste Exportland und Rückzugsgebiet des internationalen Terrorismus ist.

By. Niemand will den meistgesuchten Mann des Erdballs beherbergen, und da die Anwesenheit von Usama bin Ladin ein Land in Verruf bringen könnte, wird dessen Aufenthaltsort seit bald fünf Jahren wie ein Tennisball über die afghanisch-pakistanische Grenze hin und her gespielt. Kaum hat ein pakistanischer Politiker ihn im Nachbarland lokalisiert, kommt aus Kabul ein Dementi, verbunden mit dem Verdacht, dass sich bin Ladin in Pakistan aufhalte, was dort wiederum Protestrufe auslöst. Dies lässt den Schluss zu, dass wohl beide Seiten recht haben. Die letzte direkte Spur bin Ladins wurde im November 2001 in den Bora-Bora-Bergen aufgenommen, als er seinen Häschern eben noch entkommen konnte. Sie führte über die Grenze nach Pakistan. Inzwischen könnte der Flüchtige die Grenze ein Dutzend Mal überquert haben, um zu verhindern, dass die zahllosen Sensoren - technische wie menschliche - die Witterung des grossgewachsenen und schwer kranken Saudi wieder aufnehmen können. Dass er noch lebt, gilt als ausgemacht, gibt es doch bis in die jüngste Zeit Video- oder Tonaufnahmen, die zeigen, dass bin Ladin über Weltereignisse informiert ist. Das letzte Mal soll er im nordpakistanischen Dorf Darkot nahe der Grenze zum afghanischen Wakhan-Korridor gesehen worden sein, in dem dünnen Landstrich zwischen Pakistan und Tadschikistan. Doch nach dem Raketenangriff am 15. Januar 2006 auf ein Dorf in Waziristan, als Usamas Stellvertreter Aiman az-Zawahri angeblich nur knapp mit dem Leben davonkam, kann man annehmen, dass die beiden heute ständig auf der Flucht sind. Bin Ladin und Zawahri haben sich aus taktischen Gründen vermutlich schon längst getrennt. Die ständige Fluchtbewegung hat wohl auch bin Ladins Fähigkeit ein Ende gesetzt, als Hirn der Kaida zu operieren. Doch das ist auch gar nicht nötig - es genügt, wenn er für Zellen rund um die Welt eine Inspirationsquelle ist. Der militärische Wert einer Verhaftung oder Liquidierung dürfte denn auch gering sein. Und der Mythos, den bin Ladin bereits zu Lebzeiten erworben hat, wird weiterwirken - und vielleicht zunehmen - wenn er einmal tot ist.

 
 
 

Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2006/09/09/al/articleEFQFM.html

 
 

12.09.06 13:55
1

5497 Postings, 6621 Tage ostseebrise.Bush ruft USA zu Geschlossenheit

im Anti-Terror-Kampf auf

12.09.2006

Fünf Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hat Präsident George W. Bush seine Landsleute zur Geschlossenheit im Kampf gegen den Terrorismus aufgerufen.

"Das ist ein Kampf um die Zivilisation. Wir kämpfen für die Bewahrung der Lebensweise der freien Nationen." Der Präsident verteidigte auch den Krieg im Irak. Zwei riesige Lichtsäulen am Ground Zero, wo das World Trade Center einst stand, zeichneten zum Abschluss der Gedenkfeiern die beiden eingestürzten Zwillingstürme symbolisch in den Himmel.

"Amerika hat um diesen Krieg nicht gebeten und jeder Amerikaner wünscht sich, dass er vorbei wäre", sagte Bush in einer Fernsehansprache an die Nation. "Das tue ich auch. Aber der Krieg ist noch nicht vorbei und wird nicht vorbei sind, bis entweder wir oder die Extremisten siegreich sind."

Bush verteidigte den Irak-Krieg, räumte aber ein, dass der entmachtete irakische Staatschef Saddam Hussein nicht für die Anschläge vom 11. September verantwortlich sei. "Egal, welche Fehler im Irak gemacht wurden, der größte Fehler wäre es zu glauben, dass die Terroristen uns in Frieden lassen, wenn wir abziehen", sagte Bush.

Die "Tribute in Light" genannten Kegel verblassen mit dem Morgengrauen und beschließen so den fünften Gedenktag in den USA. Bei den Anschlägen mit gekaperten Passagiermaschinen waren vor fünf Jahren fast 3000 Menschen getötet worden. Allein in den Trümmern des World Trade Centers kamen 2749 ums Leben.

In Zeremonien gedachten Angehörgige und Überlebende der Anschläge an den drei Anschlagsorten und im ganzen Land der Opfer.

Auch am Jahrestag war die Angst vor neuen Anschlägen gegenwärtig. Mehrere Sicherheitsalarme in den USA stellten sich jedoch als falsch heraus. El-Kaida-Vize Aiman el Sawahiri drohte Israel und den Golfstaaten in einer Videobotschaft mit Attentaten. Von Bin Laden fehlt bis heute jede Spur. © AFP  
Angehängte Grafik:
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12.09.06 14:02
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24 Postings, 6448 Tage MakroinvestorLöschung


Moderation
Zeitpunkt: 25.09.13 09:55
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß

 

 

12.09.06 14:34
2

2590 Postings, 7039 Tage brokeboyeine epoche

nach 2 legislaturen clinton war das neocon-interim vermutlich nicht zu verhindern. ich bin mir noch nicht sicher, wie ich das ganze bewerten soll, ich hoffe jedoch, dass die republikaner die kraft haben, die zweifelhafte melange aus naivität (bush), arroganz (rumsfeld), ignoranz (cheyney) und brillianz (pearle) eingehend und vorbehaltlos zu analysieren und ich hoffe, dass die konservative seite amerikas wieder zu einem am höchsten gut -der freiheit- ausgerichteten rationalismus zurückfindet.
mit den ganzen massnahmen rund um patriot act und war-on-terror gab dieses grosse land viel zu viele ihrer grundwerte verloren und lief gefahr sich in eine tyrannei der wohlmeinenden zu verwandeln.  

12.09.06 14:59

24 Postings, 6448 Tage Makroinvestordie neocons isolieren sich selbst ...

die us-amerikansciehn neo-cons isolisieren sich außenpolitisch selbst.

Nur ist aus medientechnischer Sicht die USA ein Kindergarten und in der Hand der Neokons, deshalb kommt auch kein US-Amerikaner darauf gegen die aktuelle US-Regierung (nein nicht zu rebelieren) sondern ihr Fehlverhalten so unter die Nase zu reiben, dass sie selbst mekren wie das ganze stinkt !!!!

Das Problem der US-Bevölkerung ist halt` die immer alte Laier - wenn man die Regierung kritisiert kritisiert man die USA, das Us-amerikansiceh volk. Solange die US-amerikaner, und alle US-Demokraten, nicht verstehen bzw. sich so nichts ins Abseits stellen lassen passiert nichts.

Aber der entscheidende Punkt ist doch letztlich jeder weiß bescheid - bwz. jeder der etwas zu sagen hat weiß bescheid. Deshalb sind die letzten beiden Jahre von G.W.B & seinen beiden Bunnys gezählt - das fällt mir eine herrliche politische Parabel ein "DEAD PRESIDENT WALKING" - und ich meine keinen Preisdenten auf den USD.

Die us-amerikanischen neokons sind kindsköpfe, dünnbrettbohrer und rechtsabbieger.
Erzogen wie Muttersöhnchen - und vergessen das Muttersöhnchen nur im eigen Haus gewünscht (in den USA) sind. Und weil die USA (wenn die muslimische & restliche Welt die USA dann meinen, dann meinen Sie diesen lächerlich stinken, rechten rechchristianiserungsversuch der Neokons) in den anderen Häusern (in der restlichen Welt) nicht erwünscht sind machen sie unnötig streß - eben wie Müttersöhnchen die nicht das bekommen was sie wollen - und treten wie Drogensüchtige (Opium & Öl) in die Türen der Nachbarshäuser (Afhanistan & Irak) ein und glauben gutes tun zu müssen.

Tja was soll ich nach dieser Erkenntnis noch schreiben ...
"Es gibt Müttersöhnchen die leben bei Ihren Frauen. Und es gibt Mütter die Leben bei Ihren Männern!"

Aber wie schon versucht hier klar zu machen.
Das ist das Verhaltensmuster von Muttersöhnchen, kindsköpfen, rechtsabbieger & dünnbrettbohrern. An das Problem errinert sich vielleicht jeder noch im Kidnergarten ...

Das Problemd er Neokons ist das die Welt die USA, wenn Sie von USA sprechen & schwärmen die USA der Demokraten meint - und es bisher noch keiner (entweder weil sich keiner in den USA bisher traute bzw. weil keiner auf den Gedanken Kam) - und niemals die USA der Neokons. Nach der Pharce bis 2004 mit Saddam Hussein schon gar nicht - aber die Neokons wollen sich halt` bis heute Ihre Fehlbarkeit nich eingestehen. Und das macht sie eben zu Feiglingen, zu Muttersöhnchen (das politische Verhaltensmuster von Muttersöhnchen).

Doch mit zunehmend jedem Tag wird dies auch dem letzten Erdbewohner (und natürlich auch Amerikaner) bewusst werden. Und dann waren die Neokons nicht als ein Kidnergartenverein der seine eigene Doktrin der Welt aufdrängen wollte & sich selbst am Ende selber zerfleischte. Das hatten wir ja in unserem Land von 1933 - 1945 ja auch schon ?!

Dieser Prozeß ist in den USA schon im vollen Gange - man muss nur die Augen offen halten, die Ohren schließen, und sich seine eigene Meinung bilden ...

Mit besten Wünschen !!!



Nicht das wir uns hier falsch verstehen.
Ich bin gegen jegliche Form von köperlicher Gewalt - wie schon im Kindergarten schlugen sich nur die die nicht gelernt haben sich richtig zu artikulieren. Deshalb verurteile ich nicht nur die Anschläge auf die Twin Towers sondern auch jegliche gewaltliche Reaktion der US-Regierung.  

12.09.06 15:20

267 Postings, 6488 Tage orsis74ist nur eine frage der zeit,


bis die menschen in usa einsehen müssen,dass sie von verbrechern regiert werden,siehe www.loosechange911.com oder warum hat papst benedikt keine stellung genommen?
 

12.09.06 15:26

2590 Postings, 7039 Tage brokeboyeinfach war es nie ...

... dinge zu bewerten. z.b. amerika - da gibt es viele, die die usa gar nicht blutrünstig genug darstellen können - und treffen dabei doch nicht ins schwarze. den usa -von mir aus auch der halben usa- den sticker "kriegstreiber" anzuheften, blendet einen grossen teil der politischen realitäten der letzten 50 jahre aus, ganz so, als gäbe es keine anderen expansiven oder fundamentalistischen bestrebungen, ganz so, als wäre hussein ein friedensapostel gewesen und die taliban ein pfadfinderverein. was ich den usa vorwerfe ist -ähnlich, wie bei den israelis im libanon- vor allem naive inkonsequenz und halbgare nachkriegspläne, die ich vor allem dem trottel rumsfeld anlaste: "wenn du krieg führst, musst du gewinnen"  

12.09.06 15:38

267 Postings, 6488 Tage orsis74wann?

setzt sich die wahrheit durch?wann gehn die menschen endlich auf die strassen ,um zu demonstrieren?  

12.09.06 15:39

24 Postings, 6448 Tage MakroinvestorWenn Du Kriegst Führst ...

Donald Rumsfeld glaubt halt tatsächlich das er den Krieg gewonnen hat - "nur weil er etwas behauptet heißt das noch lange nicht das das auch so ist!"

Donald Rumsfeld hat die falschen Ratgeber ...
"Der würde heute sogar behaupten das es keine NIXON Affäre im weißen haus gab!" - lach mich tot.

Donald Rumsfeld ist Geschichte - und das seit ihn (und seine Politik) unser Außenminister öffentlich bloßgestellt hat http://www.adamweishaupt.org/11092001.html

Aber auch er hat das Verhalten eines Muutersöhnchens.
Wie jemand der von kindergarten nach Hause kommt und jedem weiß machen will das er im Kindergarten nicht bloßgestellt wurde - und rückblickend alles falsch gemacht hat, was mach falsch machen konnte.

Dieses Theater spielt sich in den USA politisch gerade ab.

Wie schon geschreiben - jeder der etwas zu sagen hat weiß es - tatsächlich jeder - das ist auch das Dilemma der us-amerikanischen Neokons. Das dilemma eines Muttersöhnchen, der im Kindergarten so vernichtet geschlagen würde, dass da nur der Rücktritt in Fraghe kommt. Aber das ist das alter EGO zu groß, deshalb wird halt allen im Kindergarten (in den USA) erzählt das man den Krieg gewonnen hat ...


"Wahrhaftig Siegt Wer Nicht Kämpft!"
Diese Zitat stammmt von http://www.amazon.de/gp/product/customer-reviews/...&n=299956&s=books

Was glaubt Ihr, wenn Sun Tzu heute noch leben würde, wer mehr zu sagen hätte Donald WER? opder ER !?


Die NEOKONS & die US-Amerikanischen rechristianisierungsversuche sind zum scheitern verurteilt. Um es in den Worten der Christen zu formulieren: "Sie sind eine Hiobsbotschaft!"


Alle Liebe ..
 

12.09.06 16:50

2590 Postings, 7039 Tage brokeboywho was it?

ist politik ein wirtschaftliches agreement? ein religiöses? ich denke beide sphären sind in der politik enthalten letztendlich sollte der common sense siegen. - allerdings bin ich kein freund der illuminaten, geehrter makroinvestor und glaube auch nicht, dass die würdige vertreter des common sense im sinne der aufklärung sind - mich selbst hat explizit das kultische element davon abgehalten, freimaurer zu werden. was deine meinung zu macht und rechristianisierung angeht, so glaube ich sowieso nicht
a) dass die usa, explizit die rechte orginär christlich initiiert handelt - sein reich ist nicht von dieser welt.
b) dass wir, was die verantwortung für den krieg angeht, eher bei russland und frankreich nachfragen müssen - mit ihrer ankündigung saddams embargo zu unterlaufen hatten sie die usa unter zugzwang gesetzt,  

12.09.06 21:33

25551 Postings, 8391 Tage Depothalbiererbrokeboy, ist es schon kalk??

oder warum vergißt du immer wieder, daß die taliban in den 80ern die besten freunde der amis waren??

oder daß saddam aufgerüstet wurde, um gegen iran zu felde zu ziehen.  

12.09.06 21:36

267 Postings, 6488 Tage orsis74brokerboy


jetzige us-regierung hat nur wirtschaftliche interessen,sonst keine.keine demokratie usw.,nur öl und aktienkurse.das ist deren religion  

13.09.06 15:22

2590 Postings, 7039 Tage brokeboy@15

was ich an dir mag, geehrter dh, ist deine berechenbarkeit. da sind keine fragen offen und jede wahrheit wird sofort offenbar - du hältst dich auch nicht mit langem und dummen rumgedifferenziere auf, wie ich in #7, sondern stösst in dein horn, das es eine wahre freude ist. und die dinge, die du von dir gibst, sind derart originell, dass du sie gerne wiederholst -  so ziemlich in jedem 2. beitrag. wir freuen uns auch weiter über interessante betrachtungen über amerika im allgemeinen und g.w.b. im speziellen, stets gewürzt mit den passenden und zweifellos bierzelttauglichen beleidigungen - bleib uns noch lange erhalten!

mfg
bb  

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