Die Moskauer Börse hinkt in diesem Jahr der TOP-Performance der meisten Ostbörsen deutlich hinterher. Dies liegt einerseits an den schlechten Quartalsergebnissen der russischen Energiewerte, die den Markt dominieren; anderseits belasten aber auch die letzten Mega-Kapitalerhöhungen und Mega-IPO den Markt. So mussten in diesem Jahr neben einer Reihe von IPOs auch die Kapitalerhöhung der Sberbank im Volumen von 8,8 Mrd. USD verkraftet werden. Nun kommt am Montag, den 14. Mai, mit der VTB Bank die zweitgrößte russische Bank im Doppellisting an die Londoner und Moskauer Börse, bei der ebenfalls durch das IPO 8 Mrd. USD eingesammelt wurden. Die meisten IPOs erfolgen im Moment zu sehr ambitionierten Kursen in Russland. So beträgt die Marktkapitalisierung der VTB Bank schon 39 Mrd. US-Dollar. Um das Kapital zu absorbieren zu können, müssen westliche Institutionelle andere Aktien verkaufen, was den Markt belastet. Nun hat auch LUKoil eine Kapitalerhöhung im Volumen von 7 Mrd. USD angedroht. Folgerichtig ging der Kurs erst einmal in die Knie. Dennoch sollte man den russischen Aktienmarkt keinesfalls abschreiben, zumal es Branchen gibt, die recht gut performen wie Aktien aus dem Konsum-, Banken-, Telekom-, Medien-, Bau- und Immobiliensektor. Im Immobiliensektor werden alleine noch 16 IPOs aus Russland erwartet. In Moskau ist also das IPO-Fieber ausgebrochen. Das hohe Kapitalangebot ist wenigstens ein Grund um zu sagen „Sell on May“, aber nicht um zu sagen „go away“!(emfis.de/osteuropa)
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