12. März 2008
SGL Group mit Rekordjahr 2007
* Umsatzwachstum von 15 % auf 1.373 Mio. € * EBIT-Wachstum von 50 % auf 254,5 Mio. € * Ergebnis je Aktie mit 2,06 € mehr als verdreifacht * Hoher Auftragsbestand sichert Auslastung der Kapazitäten * Umsatzplus von 10-15 % und überproportionale EBIT-Steigerung von 15-20 % für 2008 erwartet
Wiesbaden, 12. März 2008. Die SGL Group – The Carbon Company – hat die Zielvorgaben für das Geschäftsjahr 2007 zum Teil deutlich übertroffen und erreichte neue Rekordmarken sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. So lag der Umsatz mit einem Plus von 15 % und 1.373,0 Mio. € (2006: 1.191,8 Mio. €) erheblich über der zu Jahresbeginn 2007 gesetzten Zielgröße von +7 bis 10 %. Der operative Gewinn (EBIT) stieg um 50 % auf 254,5 Mio. € überproportional zum Umsatzwachstum und übertraf damit das Ziel von +40 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert von 170,0 Mio. € ebenfalls klar. Die Konzernumsatzrendite stieg von 14,3 % auf 18,5 %. Die erfolgreiche Neuausrichtung des Konzerns auf spezifische Wachstumsbereiche sowie weitere Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen im Rahmen der konzernweiten SGL Excellence-Initiative von rund 27 Mio. € waren neben einer robusten Konjunktur in den Kernmärkten Stahl und Aluminium entscheidend für diesen Erfolg. Alle drei Geschäftsbereiche haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen und zeigten beim Gewinn hohe Wachstumsraten, vor allem der neue Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composites (CFC).
Robert J. Koehler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group: „2007 war das bisher erfolgreichste Jahr in der Firmengeschichte. Nach unserer Neupositionierung und Neufinanzierung vor einem Jahr sind wir nun in eine Wachstumsphase eingetreten, in deren Rahmen wir durch Kapazitätssteigerungen, strategischen Akquisitionen sowie Joint Ventures unsere Leistungskraft weiter stärken. Der Trend zu alternativen Rohstoffen, Basismaterialien und Energien sowie unsere Innovationsfähigkeit kommen uns hierbei zugute. Deshalb sind wir für 2008 angesichts voller Auftragsbücher und unserer gestärkten Marktposition unverändert zuversichtlich, neue Rekordmarken bei Umsatz und Ergebnis zu erreichen.“
Im Rahmen der Neufinanzierung hat die SGL Group 2007 Wandelschuldverschreibungen und eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von jeweils 200 Mio. € platziert und damit die Ablösung des syndizierten Kredites sowie der 8,5 %-Hochzinsanleihe zu deutlich günstigeren Konditionen erreicht. Mit den freien Kreditlinien von über 200 Mio. € und den Barreserven von 130 Mio. € verfügt die SGL Group über einen Liquiditätsspielraum, mit dem die notwendige finanzielle Flexibilität mittelfristig abgesichert ist.
Jahresüberschuss und Ergebnis je Aktie mehr als verdreifacht Trotz der Einmalbelastungen aus der Neufinanzierung des Konzerns von –30,8 Mio. € verschlechterte sich das Finanzergebnis lediglich um –3,9 Mio. € auf –65,4 Mio. € (2006: –61,5 Mio. € einschließlich Zinsaufwand aus Kartellverfahren von –12,8 Mio. €). Das Ergebnis vor Ertragsteuern verbesserte sich um 148 % auf 189,1 Mio. € (2006: 76,4 Mio. Euro). Die Steuerquote konnte signifikant von 46 % auf unter 31 % gesenkt werden. Entsprechend konnte der Jahresüberschuss auf 130,9 Mio. € (2006: 40,7 Mio. €) mehr als verdreifacht werden. Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,66 € je Aktie im Jahr 2006 auf 2,06 € je Aktie in Berichtsjahr 2007.
Eigenkapitalstruktur weiter gestärkt – Verschuldungsgrad 0,45 Die Bilanzstruktur konnte aufgrund des hohen Jahresüberschusses und der Neufinanzierung weiter verbessert werden. So stieg die Eigenkapitalquote auf 42,1 % (2006: 35,3 %). Der Verschuldungsgrad (Gearing) wurde auf 0,45 reduziert (2006: 0,51). Die Nettofinanzschulden stiegen insbesondere durch die Einmalkosten der Neufinanzierung sowie die Investitionen in Sachanlagen und Mittelabflüsse aus den Akquisitionsaktivitäten zum Bilanzstichtag auf 285,2 Mio. € (2006: 229,1 Mio. €). Die positive Geschäftsentwicklung spiegelt sich in einem gestiegenen operativen Cashflow von 171,9 Mio. € (2006: 111,7 Mio. €) wider. Aufgrund der Einmalkosten aus der Refinanzierung und den gegenüber dem Vorjahr verdoppelten Investitionen in Sachanlagen von 130,5 Mio. € (2006: 65,2 Mio. €), lag der Free Cashflow bei -0,9 Mio. € (2006: 47,9 Mio. €).
Alle Geschäftsbereiche mit deutlichem Umsatz- und Ergebniswachstum
Performance Products (PP) mit starkem profitablen Wachstum Getragen von der anhaltend guten Stahl- und Aluminiumkonjunktur sowie dem wirtschaftlichen Aufschwung der neuen Industrienationen in Asien, Südamerika und Osteuropa konnte der Geschäftsbereich PP einen Umsatzsprung um 17 % auf 836,2 Mio. € (2006: 713,4 Mio. €) verzeichnen. Das EBIT stieg trotz höherer Rohstoff- und Energiekosten überproportional um 42 % auf 244,5 Mio. € (2006: 172,4 Mio. €). Neben Preiserhöhungen und gestiegenen Absatzmengen ist dieser Anstieg auf Kosteneinsparungen von 10 Mio. € zurückzuführen. Damit lag die Umsatzrendite bei 29 % nach 24 % im Vorjahr. Das neue, im Bau befindliche voll-integrierte Carbon- und Graphit-Werk in Banting (Malaysia) für Graphitelektroden und Kathoden mit einer jährlichen Gesamtkapazität von ca. 60.000 Tonnen wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken.
Graphite Materials & Systems (GMS) mit verbesserter Profitabilität Der Umsatz des Geschäftsbereichs GMS konnte 2007 insbesondere durch die hohe Nachfrage nach maßgeschneiderten Produkten auf Graphitbasis aus der Halbleiter-, Solar- und Chemieindustrie sowie nach Lithium-Ionen-Batterien um 7% auf 364,3 Mio. € (2006: 340,3 Mio. €) gesteigert werden, trotz gleichzeitiger Portfoliobereinigung von ertragsarmen traditionellen Produkten. Das EBIT verbesserte sich unterstützt durch Einsparungen von 8 Mio. € um 30 % auf 47,9 Mio. € (2006: 36,8 Mio. €). Entsprechend erhöhte sich die Umsatzrendite von 11 auf 13 %. Durch die nachfragegetriebene Erweiterung der Kapazitäten für isostatischen Graphit, die Integration der asiatischen Gemeinschaftsunternehmen und der in 2007 erworbenen Aktivitäten der Dr. Schnabel GmbH & Co. KG sowie die gesteigerte Fokussierung der Forschungsaufwendungen auf innovative Produkte wurde in 2007 die Basis für ein weiteres profitables Wachstum des Geschäftsbereichs GMS gelegt.
Carbon Fibers & Composites (CFC) mit Sprung in die Gewinnzone Der Umsatz des Geschäftsbereichs CFC konnte im Wesentlichen aufgrund der hohen Absatzvolumina bei Verbundmaterialien und Bremsscheiben um 25 % auf 163,4 Mio. € gesteigert werden (2006: 130,5 Mio. €). Unterstützt wurde das Wachstum auch von den im Jahr 2007 abgeschlossenen Joint Venture mit der F.A. Kümpers GmbH & Co. KG, der Akquisition der epo GmbH sowie dem Erwerb des 50%-Anteils von der Aldila Inc. am bis dahin gemeinsam geführten Unternehmen Carbon Fiber Technology LLC. Der Wachstumseffekt aus den neuen Aktivitäten wird sich im vollen Umfang erst 2008 einstellen. Das EBIT stieg von -4,4 Mio. € im Vorjahr auf 3,1 Mio. € im Jahr 2007, dies entspricht einer Umsatzrendite von 2 %.
Der Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composites (CFC) deckt die gesamte Wertschöpfungskette von Carbonfasern über Verbundmaterialien bis hin zum fertigen Bauteil ab und profitiert vor allem von einer rasant steigenden Nachfrage aus der Luft- und Raumfahrt und der Automobilindustrie sowie von alternativen Energieträgern wie der Windenergie. Um vom zunehmenden Substitutionsprozess bei den Basismaterialien künftig noch stärker zu partizipieren, plant die SGL Group, die Produktionskapazitäten für Carbonfasern auf bis zu 12.000 Tonnen p.a. bis zum Jahr 2012 zu verdreifachen, wobei zum Jahresanfang 2009 bereits eine Kapazität von 6.000 Tonnen p.a. vorgesehen ist.
Ausblick 2008: Neue Rekordmarken bei Umsatz und Ergebnis Die SGL Group erwartet ungeachtet der konjunkturellen Eintrübungen aus der weltweiten Subprime-Krise aufgrund der guten Auftragssituation und weiterhin positiven Signalen aus allen Kundenindustrien für das Geschäftsjahr 2008 eine Steigerung des Konzernumsatzes um 10 bis 15 % gegenüber 2007. Das EBIT soll überproportional zum Umsatz um 15 bis 20 % ansteigen. Durch die Neufinanzierung kann das Finanzergebnis auf ein Niveau von etwa -40 Mio. € deutlich gesenkt werden - auf Basis gleich bleibender Verschuldung und vor Bewertungseinflüssen aus Zins- und Währungsabsicherungsinstrumenten. Daher wird erwartet, dass Vor- und Nachsteuergewinn sowie das Ergebnis je Aktie deutlich überproportional zum EBIT-Wachstum steigen werden.
Für die Finanzierung der Wachstumsprojekte sind Investitionen in Sachanlagen (Capex) in einem Volumen von circa 200 Mio. € im Jahr 2008 - nach rund 130 Mio. € im Vorjahr – vorgesehen. Die hierfür notwendigen Finanzmittel werden aus dem operativen Cashflow generiert.
Mittelfristplanung: Profitable Wachstumsdynamik erwartet Die SGL Group hat ihre strategischen Prioritäten klar definiert: Der Fokus liegt auf profitablem Wachstum und der Umsetzung der neuen Positionierung als „The leading Carbon Company“. Dazu wird die SGL Group ihr Technologie- und Produktportfolio konsequent auf spezifische Wachstumsmärkte und die aktive Partizipation an den Zukunftstrends rund um Carbon und Graphit ausrichten. Dies betrifft sowohl die fortschreitende Industrialisierung der Schwellenländer Osteuropas, Asiens und Südamerikas als auch den steigenden Bedarf an alternativen Materialien und Rohstoffen sowie an erneuerbaren Energien. Mittelfristig (4 bis 5 Jahre) erwartet die SGL Group – auch unter Berücksichtigung möglicher konjunktureller Zyklen - ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 10 % p.a. Die Umsatzrendite (ROS) soll dabei über die kommenden Jahre hinweg bei über 12 % und die Gesamtkapitalrendite (ROCE) bei über 17 % liegen.
|