23. November 2010
Die aktuelle Studie der Bank Sarasin „Solarwirtschaft – unterwegs in neue Dimensionen“ erwartet für dieses Jahr 87 Prozent mehr Zubau auf dem globalen Photovoltaik-Markt. Bis 2015 wird der Markt durchschnittlich um 33 Prozent pro Jahr zulegen.
Deutschland und Italien bleiben attraktive Photovoltaik-Märkte
Die Bank Sarasin hat in ihrer aktuellen Nachhaltigkeitsstudie „Solarwirtschaft – unterwegs in eine neue Dimension“ der Photovoltaik-Industrie eine erstaunliche Krisenresistenz attestiert. So habe die Branche dank Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen in diesem Jahr wiederum eine Zuwachsrate von 87 Prozent bei der neu installierten Photovoltaik-Leistung erreicht, wie die Bank ermittelte. Bis zum Jahr 2015 sei von weiteren jährlichen Zubauraten von durchschnittlich 33 Prozent auf dem globalen Photovoltaik-Markt auszugehen. Dabei sei aber davon auszugehen, dass das Wachstum in den einzelnen Ländern in den kommenden Jahren stark variieren werde. Allerdings erreichten in den kommenden zwei Jahren einige Länder die 500 Megawatt-Grenze bei der neu installierten Photovoltaik-Leistung. Dazu zählten die Märkte in Frankreich, Italien, Spanien, USA, Kanada, China, Indien und Japan.
Allerdings habe sich der starke Rückgang bei den Modulpreisen negativ auf die Profitabilität der Photovoltaik-Branche in den vergangenen Jahren ausgewirkt. Zudem hat der rasante Zubau, in vielen Ländern die Vergütungssätze für Photovoltaik unter Druck geraten lassen, wie die Studie ergab. So hätten vor allem die Regierungen in Deutschland, Tschechien, Frankreich, Italien und Spanien massive Einschnitte bei der Solarförderung beschlossen. Mit den für 2011 angekündigten weiteren Reduktionen der Vergütungssätze werde der Preisdruck noch deutlich zunehmen. In der Studie wird mit Preissenkungen von zehn bis 20 Prozent jährlich gerechnet. Deutschland und Italiens seien trotz einer geplanten Minderung der Solarförderung weiterhin als attraktive Märkte – sowohl für Freiflächenanlagen als auch für Photovoltaik-Dachanlagen. Diese beiden Länder seien auch in diesem Jahr die größten Wachstumsmärkte gewesen. Die Bank Sarasin geht davon aus, dass 2010 in Deutschland voraussichtlich 6,9 Gigawatt und in Italien 1,35 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installiert worden. Insgesamt sei in diesem Jahr von einem Zubau von 13,8 Gigawatt weltweit auszugehen. Damit sei die Marke von 30 Gigawatt Solarstromleistung überschritten worden.
Dünnschicht legt zu Eine positive Zukunftsprognose wird der Dünnschicht-Photovoltaik prognostiziert. So lag der Anteil von Dünnschichtmodulen an der Gesamtproduktionskapazität in diesem Jahr bei 18 Prozent, wie die Studie des Schweizer Bankhauses ergab. Bis 2012 werde sich dieser Anteil auf 30 Prozent steigen und damit deutlich schneller als der Markt wachsen. Vor allem die CIGS-Technologie mit einem prognostizierten Wachstum von jährlich rund 100 Prozent werde überdurchschnittlich zulegen. Bei solarthermischen Kraftwerken (CSP) sei ebenfalls ein positiver Trend zu erkennen. In diesem Jahr seien insgesamt 18 Kraftwerke mit einer Leistung von rund 1000 Megawatt ans Netz gegangen. Das ist fast eine Verdreifachung gegenüber dem Jahr 2009. Die Projekte seien allerdings sehr teuer und würden daher bevorzugt von finanzkräftigen Unternehmen wie Chevron, Alstom, Areva und Siemens realisiert, hieß es weiter. Allerdings besitze gerade die CSP-Branche große Kostensenkungspotenziale.
Die Studie "Solarwirtschaft – unterwegs in neue Dimensionen" der Bank Sarasin vergleicht und bewertet die Aussichten der Technologien, Märkte und Industrien im Bereich der Solarenergie bzw. der drei Anwendungsgebiete Photovoltaik, Solarthermie und solarthermische Kraftwerke.
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