Mobilfunkkonzern Apple
Die Manager der Telekommunikationsbranche hatten sich diesen Mittwoch seit Wochen im Kalender rot angestrichen. An diesem Tag startet T-Mobile in den USA den Verkauf des ersten Google-Handys. Doch nicht das "G1"-Smartphone mit der Google-Software Android wurde zum Gesprächsthema des Tages, sondern der am Vorabend verkündete sagenhafte Aufstieg von Apple zum nach Umsatz drittgrößten Handyhersteller der Welt.
Apple-Chef Steve Jobs war zur Verkündung der Botschaft erstmals seit Jahren wieder persönlich bei der Telefonkonferenz erschienen, in der sonst nur der etwas dröge wirkende Finanzchef Peter Oppenheimer die Quartalsergebnisse erläutert. Jobs hatte für die Analysten und Börsenmakler zwei Botschaften mitgebracht: "Wir sind nun der drittgrößte Handyhersteller der Welt" und "Apple hat RIM geschlagen". Während der Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) im vergangenen Quartal nur 6,1 Millionen Geräte verkauft habe, seien bei Apple 6,9 Millionen iPhones abgesetzt worden. "Das ist ein wichtiger Meilenstein für uns."
Nach Umsatz betrachtet fiel der Aufstieg von Apple in der Telekommunikationsindustrie noch deutlicher aus. Nokia liege mit seinem jüngsten Quartalsumsatz von 12,7 Milliarden US-Dollar in seiner Handy-Sparte an der Spitze, erläuterte Jobs. Nach Samsung mit 5,9 Milliarden US-Dollar liege Apple mit 4,6 Milliarden US-Dollar auf Platz drei. In der aktuellen Bilanz führt Apple nur einen Teil der iPhone-Umsätze auf, weil die Einnahmen über die Vertragslaufzeit der Handykunden verteilt verbucht werden. Abgehängt hat Apple nach den Worten von Jobs die Wettbewerber SonyEricsson (4,2 Milliarden US-Dollar), LG (3,4 Milliarden US-Dollar), Motorola (3,2 Milliarden US-Dollar) sowie RIM (3,1 Milliarden US-Dollar).
Dieses Bild könnte sich künftig weiter zulasten der traditionellen Handy-Produzenten verschieben. Mit dem Marktstart des Google-Handys G1 von T-Mobile in den USA gerät der taiwanische Handy-Hersteller High Tech Computer Corporation (HTC) stärker in den Fokus. HTC hat bislang vor allem Smartphones für das Microsoft-System Windows Mobile produziert. Nun setzt HTC aber parallel auch auf das Google-System Android und verspricht sich davon stark wachsende Absatzzahlen.
Für Apple-Chef Jobs misst sich der Erfolg im Mobilfunkmarkt aber nicht nur in der Zahl der verkauften Endgeräte, sondern in den Software-Angeboten für diese mobile Plattform. Er hat den iTunes App-Store von Apple im Blick, über den sein Unternehmen Zusatz-Software und Spiele für das iPhone anbietet. Seit der Eröffnung des App-Stores vor 102 Tagen wurden 200 Millionen Programme heruntergeladen. Es sei klar, dass die Apple-Kunden nicht nur von dem iPhone selbst angezogen würden, sondern auch von der "einzigartigen Möglichkeit, Anwendungen zu kaufen, herunterzuladen und zu benutzen".
Die Bedeutung des Software-Angebots für Handys und Smartphones hat aber nicht nur Apple erkannt. Google hat für die Handys mit dem Google-Betriebssystem den Android Marketplace eingerichtet, der allerdings noch nicht ganz komplett ist. Software-Anbieter können derzeit dort ihre Programme nur verschenken, nicht verkaufen. Außerdem stehen dort bislang nur rund drei Dutzend Anwendungen und zehn Spiele zum Download bereit. Doch mit dem Marktstart des "G1" in den USA wird das Angebot schnell wachsen. Dafür wird schon allein die hohe Zahl von Vorbestellungen für das G1 in Höhe von 1,5 Millionen Exemplaren sorgen.
Auch Blackberry-Hersteller RIM wird auf diesen Zug aufspringen. Für das Frühjahr 2009 hat RIM den Onlineladen "Blackberry Storefront" angekündigt, über den sich die Besitzer eines Blackberrys mit Zusatzprogrammen und Spielen eindecken können. RIM kooperiert dabei mit eBay, um den Online-Bezahlservice PayPal im "Blackberry Storefront" einsetzen zu können.
q: heise.de ----------- Je länger ich mir hier Postings durchlese, um so trivialer werden sie
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