US-Notenbank steht vor Nullzinspolitik
Eine erneute Zinssenkung der FED im Rahmen ihrer heutigen Notenbanksitzung ist so gut wie sicher, so die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt.
Einzig über das Ausmaß der Zinssenkung bestehe noch Ungewissheit. Viel Spielraum stehe den Währungshütern dabei allerdings nicht mehr zur Verfügung, schließlich stehe der Leitzins mittlerweile nur noch bei 1%. Man rechne mit einem Zinsschritt im Umfang von 100 BP. Damit läge das Zinsniveau bei 0% - die Geschäftsbanken könnten damit also von nun an faktisch "kostenlos" Liquidität bekommen. Da sich die Geschäftsbanken aber trotz der reichlichen Liquiditätsversorgung mit der Kreditvergabe an den Privatsektor nach wie vor stark zurückhalten würden, werde die US-Notenbank wohl auch weiterhin zu alternativen Maßnahmen greifen, um die Liquidität in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Der rasante Rückgang der Inflationsrate begünstige derzeit die Geldpolitik. Habe die Jahresteuerung in den USA im Juli noch bei 5,5% gelegen, erwarte man mit der heutigen Bekanntgabe der Novemberdaten nur noch eine Jahresrate von 1,2%. Zum einen dämpfe der kräftige Energiepreisrückgang die Inflationsentwicklung, zum anderen müssten die Unternehmen auf den spürbaren Nachfragerückgang mit sinkenden Preisen reagieren. So dürften die Konsumentenpreise im November um 1,5% gg. Vm. rückläufig gewesen sein. Eine ganz ähnliche Entwicklung zeige sich in Großbritannien, wo die Inflationsrate noch im September über 5% gelegen habe. Im November dürfte der Preisdruck bereits auf 3,9% gg. Vj. nachgegeben haben.
Auch in der Eurozone stelle der nachlassende Preisdruck einen Entlastungsfaktor dar, der im aktuellen Umfeld jedoch kaum zum Tragen komme. So dürften aufgrund der massiven Verschlechterung der globalen Wachstumsperspektiven die Einkaufsmanagerindices im Dezember erneut zurückgehen. Bei der vorläufigen Bekanntgabe ("flash") rechne man sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor mit neuen Rekordtiefständen. (16.12.2008/ac/a/m) Marktbericht-Datum: 16.12.2008
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
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